Probleme bei der Konfiguration

Borotes

New Member
Apr 8, 2021
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Hi zusammen,

seit heute habe ich nach Empfehlung einiger Personen Proxmox auf meinem kleinen Heimserver laufen.

Es handelt sich um einen Intel NUC 8 mit Core i5, 16GB RAM und einer 1TB WD Black M.2 SSD.

Bisher habe ich immer Linux direkt darauf installiert und alle Dienste auf demselben Betriebssystem laufen. Das ist der Grund, weshalb ich nach einer Verwaltungssoftware gesucht habe, mit der ich jeden Dienst einzeln in einer VM laufen lassen kann.

Die Grundinstallation habe ich erfolgreich durchgeführt, bin aber nun bei der fortgeschrittenen Konfiguration auf ein paar Probleme gestoßen, bei denen ich Hilfe benötige. Ich habe schon etwas recherchiert, konnte aber bei diesen Punkten keine genaue Lösung finden.

ISO Laufwerk bzw. belegter Speicher:
Ich habe gesehen, dass Proxmox nach der Installation fast 100GB von meiner Festplatte reserviert hat, um dort ISOs und diverse andere Dinge abzulegen. Viele verlagern ihre ISOs auf eine NAS oder Raspberry Pi. Das könnte ich zwar auch machen, möchte aber gerne den Micro-SD Karten Slot meines NUC nutzen. Die SD-Karte habe ich versucht, mit Parted in Proxmox einzubinden (hier die Anleitung) bekomme aber immer nur die Meldung: "you may need to update /etc/fstab". Ist es möglich, diese als ISO Laufwerk zu nutzen, damit ich diese direkt auf dem Gerät liegen habe?

SSD Laufzeit optimieren:
Bei meiner Recherche nach der richtigen Software habe ich häufig gelesen, dass Proxmox auf Dauer SSDs beschädigen kann, wenn man es über eine längere Laufzeit betreibt und keine Enterprise SSD besitzt. Gibt es eine Anleitung, wie ich bestimme Logs, Backups evtl. auf eine HDD auslagern kann, damit meine neue M.2 SSD so lange wie möglich durchhält?

VM Hardware erweitern:
Ich habe testweise Nextcloud neuinstalliert, für die ich ein Ubuntu 20.04 nutze und ihr vorerst 2 Kerne, 4GB RAM und 500GB zugewiesen habe. In Proxmox habe ich dann testweise die Zahl der Kerne, den RAM und die Festplatten Kapazität erhöht und auch neugestartet, musste aber feststellen, dass sich nichts verändert hat. Mir ist bewusst, dass die Festplatte manuell im Ubuntu erweitert werden muss, aber was ist mit dem RAM und der CPU, sollte das nicht automatisch passieren?

IP Vergabe:
Gibt es eine Möglichkeit, die IP bei der Erstellung der VMs festzulegen, anstatt diese nachher alle manuell konfigurieren zu müssen?

Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr mir bei diesen Punkten weiterhelfen könntet.

Grüße Borotes
 
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ISO Laufwerk bzw. belegter Speicher:

Es gibt zusätzlich im GUI einen Dialog um einen Directory Storage zu erstellen: Node -> Disks -> Directory.
Falls da steht "no disk unused" muss die SD-Karte wahrscheinlich zuerst komplett gelöscht werden:
Code:
wipefs -a /dev/...
dd if=/dev/zero of=/dev/... bs=1M count=200


Proxmox auf Dauer SSDs beschädigen kann, wenn man es über eine längere Laufzeit betreibt und keine Enterprise SSD besitzt
Da würde ich mir vorerst nicht so viele Sorgen machen. PVE schreibt immer wieder mal Daten. Auf eine Enterprise SSD kann einfach länger geschrieben werden als auf eine Consumer SSD. Aber auch eine Consumer SSD sollte ein paar Jahre halten: https://forum.proxmox.com/threads/proxmox-os-on-single-ssd.66460/post-298512

VM Hardware erweitern:
Änderungen an VM-Konfigurationen erfordern Stop+Start und nicht "nur" einen Neustart.

IP Vergabe:
CloudInit https://pve.proxmox.com/pve-docs/pve-admin-guide.html#qm_cloud_init
 
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Es gibt zusätzlich im GUI einen Dialog um einen Directory Storage zu erstellen: Node -> Disks -> Directory.
Falls da steht "no disk unused" muss die SD-Karte wahrscheinlich zuerst komplett gelöscht werden:
Code:
wipefs -a /dev/...
dd if=/dev/zero of=/dev/... bs=1M count=200



Da würde ich mir vorerst nicht so viele Sorgen machen. PVE schreibt immer wieder mal Daten. Auf eine Enterprise SSD kann einfach länger geschrieben werden als auf eine Consumer SSD. Aber auch eine Consumer SSD sollte ein paar Jahre halten: https://forum.proxmox.com/threads/proxmox-os-on-single-ssd.66460/post-298512


Änderungen an VM-Konfigurationen erfordern Stop+Start und nicht "nur" einen Neustart.


CloudInit https://pve.proxmox.com/pve-docs/pve-admin-guide.html#qm_cloud_init

Hi Dominic,

danke für die schnelle Antwort!

Mit der SD-Karte hat das leider nicht funktioniert, die wird dort einfach nicht aufgeführt. Das Formatieren ist aber erfolgreich gewesen.
Auch kann mir das Debian diese korrekt anzeigen. Hätte ich bei der Installation irgendwas in den Optionen einstellen müssen, statt nur die SSD auszuwählen?

Danke für die Info mit der SSD, dann lasse ich es so :)

Und wegen der Hardware Änderung komme ich mir jetzt blöd vor, eigentlich kenne ich das schon von VMWare aber da stand ich einfach auf dem Schlauch, sorry dafür!

Weiß du denn, ob ich die 100GB die für Proxmox reserviert wurden irgendwie auf ein Minimum reduzieren kann?

MfG Borotes
 

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Du könntest noch "atime" überall deaktivieren. Sowohl in den VMs als auch auf dem Host selbst. Standardmäßig ist überall "atime" aktiviert und dann verursacht jeder Lesezugriff auch gleich immer einen Schreibzugriff, da dann das OS den letzten Zugriff mitloggt. Wenn es dir egal ist, wenn du nicht sehen kannst, wann eine Datei zuletzt geöffnet wurde, dann kann dir das Deaktivieren gut SSD-Lebenswartung sparen.
Richtig auf die Haltbarkeit der SSD gehen auch Sync Writes. Wenn eine VM keine wichtigen Daten hat (weil sie z.B. nur Metrics in einer DB speichert oder ähnliches), dann kann man für diese auch Sync Writes deaktivieren. Geht aber wie gesagt auch die Datensicherheit der VM und du verlierst Daten wenn mal der Strom ausfällt und du keine USV hast.

Und was ich noch ganz gerne mache ist das "/tmp"-Verzeichnis von Linux auf ein ramfs oder tmpfs zu legen. Dann werden temporäre Daten garnicht erst auf die SSD geschrieben sondern landen nur im RAM.

Wenn du die SD Karte manuell formatiert und über die fstab eingebunden hast, dann kannst du über "Datacenter -> Storage -> Add -> Directory" einen neuen Directory Storage hinzufügen, damit Proxmox die Micro SD auch sehen und nutzen kann. Als Content Type musst du dann entsprechend "Iso Image", "Container Template", "Snippets" etc hinzufügen. Falls dein neuer Storage dann beim neustarten meckert, dass das VErzeichnis nicht leer ist, dann musst du die /etc/pve/storage.cfg öffnen und für den neuen Storage die Zeile "is_mountpoint 1" hinzufügen.
 
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Hi, danke nochmal für die Infos!

ich taste mich jetzt mal Stück für Stück ran... SD-Karte einbinden habe ich verworfen, weil diese trotz aller Befehle nicht auftaucht. Ich habe dafür meine WD RED direkt per USB an den NUC angeschlossen. Und muss jetzt einfach schauen, dass ich beide außer Hörreichweite stelle.

Aber wie genau bekomme ich die Systempartition kleiner? Den schnellen Speicher möchte ich für die VMs nutzen und die HDD für Backups und als ISO Speicher. Ich hatte zwar erst vor meine Fritzbox oder einen Raspberry als NAS dafür zu konfigurieren, hab aber schon öfter hier gelesen, dass die Performance nicht so toll sein soll. Die RED als ZFS Speicher einzurichten war wahrscheinlich auch nicht richtig.

Würde mich sehr über weitere Hilfe freuen!
 
Du könntest noch "atime" überall deaktivieren. Sowohl in den VMs als auch auf dem Host selbst. Standardmäßig ist überall "atime" aktiviert und dann verursacht jeder Lesezugriff auch gleich immer einen Schreibzugriff, da dann das OS den letzten Zugriff mitloggt. Wenn es dir egal ist, wenn du nicht sehen kannst, wann eine Datei zuletzt geöffnet wurde, dann kann dir das Deaktivieren gut SSD-Lebenswartung sparen.
Richtig auf die Haltbarkeit der SSD gehen auch Sync Writes. Wenn eine VM keine wichtigen Daten hat (weil sie z.B. nur Metrics in einer DB speichert oder ähnliches), dann kann man für diese auch Sync Writes deaktivieren. Geht aber wie gesagt auch die Datensicherheit der VM und du verlierst Daten wenn mal der Strom ausfällt und du keine USV hast.

Und was ich noch ganz gerne mache ist das "/tmp"-Verzeichnis von Linux auf ein ramfs oder tmpfs zu legen. Dann werden temporäre Daten garnicht erst auf die SSD geschrieben sondern landen nur im RAM.

Wenn du die SD Karte manuell formatiert und über die fstab eingebunden hast, dann kannst du über "Datacenter -> Storage -> Add -> Directory" einen neuen Directory Storage hinzufügen, damit Proxmox die Micro SD auch sehen und nutzen kann. Als Content Type musst du dann entsprechend "Iso Image", "Container Template", "Snippets" etc hinzufügen. Falls dein neuer Storage dann beim neustarten meckert, dass das VErzeichnis nicht leer ist, dann musst du die /etc/pve/storage.cfg öffnen und für den neuen Storage die Zeile "is_mountpoint 1" hinzufügen.

Hast du eine Anleitung für das mit dem "tmp" Verzeichnis für mich? Die anderen Einstellungen würde ich ungerne durchführen, da ich noch keine USV habe. Atime klingt auch interessant, da ich nie großartig in die Logs schauen werden.
 
Hast du eine Anleitung für das mit dem "tmp" Verzeichnis für mich? Die anderen Einstellungen würde ich ungerne durchführen, da ich noch keine USV habe. Atime klingt auch interessant, da ich nie großartig in die Logs schauen werden.
Atime hat nichts mit Logs zu tun. Das Dateisystem speichert verschiedenste Zeitpunkte für jede Datei. Erstellungszeit, Änderungszeit, Zeit des letzten Zugriffs. Atime ist die Zeit des letzten Zugriffs und muss quasi immer neu beschrieben werden, wenn eine Datei lesend geöffnet wird.
Wie mas das deaktiviert hängt immer ganz vom Dateisystem ab und sollte dann sowohl für den Host als auch für jeden einzelnen Gast gemacht werden. Für ZFS geht das z.B. über den Befehl "zfs set atime=off NamesDeinesPools". Für XFS und ext4 geht das über die Mount-Optionen in der /etc/fstab. Da müsste bei XFS dann "noatime" und bei etx4 "noatime,nodiratime" zu den Optionen hinzugefügt werden.

Wegen /tmp-Auslagerung guck mal hier.
 
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