Was ist die beste (single divice) Backuplösung für Proxmox?

[xtim]

Hallo zusammen,

meine (zugegeben recht generische) Frage geht im Prinzip aus der Überschrift hervor. Doch vielleicht noch eine kurze Erleuterung dazu:

Und zwar nutze ich Proxmox um eine Alternative zu einem gemieteten Cloudspeicher (www-Angebunden), einem NAS (Netzwerkintern), kleinen Spielerreien (Pi Hole, etc.) und ein bisschen VM gebastle in einem Gerät zu realisieren.

Da sich dies über die letzten Monate für mich bewährt hat, möchte ich nun alle meine Daten außschließlich über die VM´s zur Verfügung stellen. Um dabei eine möglichst hohe Datensicherheit zu gewährleisten schwanke ich aktuell zwischen 1) einem RAID 1 (2x2TB) oder 2) einem 2x wöchentlichen Vollbackup aller VMs mit der Proxmox Backup Lösung auf eine zweite dauerhaft eingebundene Festplatte im Gehäsue. Bei beiden Varianten würde ich zusätzlich alle 1 bis 2 Monate ein örtlich getrenntes Backup auf eine externe Festplatte spielen.

Zu 1) ist mir eingefallen, dass ein Softwareraid nicht umbedingt Datensicher sein wird und bei 2) befürchte ich ewige Backupzeiten und hohe Schreibbelastungen, wenn die Platten mal mehr als aktuelle 200GB belegen und dass jede Woche vollständig lesen/schreiben müssen.

Daher meine Frage: Bin ich auf dem totalen Holzweg oder was würdet ihr machen?

 

[Dunuin]

Raid ersetzt nie ein Backup. Aber ein ZFS-Software-Raid ist auch nicht wirklich unsicherer als ein echtes Hardware-Raid und sicherer als ein Pseudo-Hardware-Raid auf dem Mainboard.

Wenn du das richtig machen willst nimmst du beides. Ein ZFS Raid schützt dich ja nicht nur vor Datenverlust wenn mal eine HDD ausfällt, sondern verhindert auch das Dateien kaputt gehen, wenn eine der HDDs z.B. Schreibfehler macht. Außerdem schützt es deine Daten dann auch vor schleichendem Datenverfall. ZFS kann zwar auch ohne Raid erkennen wenn eine Datei kaputt ist, dafür macht es ja von allen Daten Prüfsummen und vergleicht die dann später um zu gucken, ob eine Datei ungewollt verändert wurde, aber ohne eine Art von Parität kann ZFS nichts dagegen machen. Hast du hingegen ein ZFS Raid repariert es auch gleich die korrumpierten Daten. Dann hast du ein selbstheilendes Dateisystem.

Backups bringen dir nichts, wenn sich da heimlich Fehler in die Daten einschleichen und du dann die heile Datei im alten Backup mit einer korrumpierten Version der Datei mit dem neuen Backup überschreibst. Und meistens überschreibt man ja seine alten Backups damit der Platz nicht irgendwann ausgeht. Da ist dann ZFS wichtig, dass die Daten garnicht erst kaputt sein können, bevor sie ins Backup wandern.

Irgendwas kann dir aber immer das komplette Raid-Array zerschießen, oder es brennt mal daheim und das Löschen zerstört alles daheim an Elektronik, oder jemand bricht ein und räumt die Wohnung leer, eine Überspannung vom Blitzeinschlag in der Nähe zerstört alle angeschlossenen Elektrogeräte, ...
Also wenigstens ein unregelmäßiges Backup solltest du trotzdem haben und am besten nicht an dem Ort, wo auch der Server steht.

Über die meisten wichtigen Daten muss ich mir daheim keine Sorgen machen. Die liegen alle auf dem NAS was mit ZFS-Raid läuft. Einmal die Woche werden alle Daten vom dem NAS auf ein baugleiches Backup-NAS gespiegelt. Und Proxmox greift dann auf die Daten vom NAS per NFS/SMB-Shares zu.
Auf dem Proxmox-Server selbst habe ich auch wieder ein ZFS-Raid für die VMs. Da lasse ich dann die Backups der VMs auf das NAS schreiben.
Dafür habe ich mir 2 Backup-Storages angelegt.
Auf den einen kommen manuelle Backups und da behalte ich immer nur die letzten beiden. Backups erstelle ich dort nur manuell und zwar immer bevor ich anfange da auf dem Gast etwas groß zu verändern (wie z.B. ein upgrade durchzuführen).
Auf dem zweiten Backup-Storage lasse ich Proxmox automatisch einmal pro Woche ein Backup durchführen. Behalten tut Proxmox da ingesamt 4 automatische Backups. 2 wöchentliche, 1 monatliches und 1 jährliches Backup.

Backups mache ich da nur wöchentlich und nicht täglich, da ich aus Sicherheitsgründen keine Backups aus Snapshots heraus machen will und daher die VMs für die Zeit des Backups gestoppt werden müssen. Das wäre mir dann doch zu nervig, wenn da täglich alle VMs einmal runterfahren und dann für eine Stunde oder so offline sind. Für tägliche Sicherungen habe ich ein Skript laufen, was einmal am Tag Snapshots anlegt. Diese täglichen Snapshots werden dann für 2 Wochen behalten und danach gelöscht.

Und die wichtigesten Daten kommen dann noch alle paar Monate mal vom NAS auf eine USB-HDD als Offsite Backup.

 

[xtim]

Hi Dunuin,
danke für deine schnelle Antwort und die gefühlte Betreuung meines Projekts!

Nagut, ich dachte ich komme um das Thema RAID und damit verbundene Problemchen drum herum. Den Aspekt kaputter Dateien hatte ich dabei leider noch nicht aufm Schirm gehabt.

Sollte noch jemand in der Lage sein, ein bestehendes System ohne RAID auf eins mit RAID umziehen zu lassen hier der entsprechende Forenbeitrag.