Verschiedene Standorten übers Internet verbinden

mich78

New Member
Dec 13, 2021
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Hallo
Zunächst möchte ich mich gleich für vermeintlich dumme Leihen-Fragen entschuldigen.

Wir haben ein kleines Unternehmen mit mehreren Standorten.
Aktuell läuft ein Server mit Proxmox VE auf dem u.A. zwei virtuelle Server laufen.

Auf einen wird intern und von extern zugegriffen (Abrechnung).
Ein Anderer ist zur Gerätesteuerung (Steuerung) auf den soll nun auch von extern zugegriffen werden (neues Gebäude Büro 2).
(Beide erzeugen nicht viel Traffic)

Alle Standorte sollen an ein Nextcloudinstanz angebunden werden die noch nicht existiert.
Ein Proxmox Backupserver existiert auch noch nicht, und soll bei der Gelegenheit eingerichtet werden.
(Beide Anwendungen erzeugen mehr Traffic)

Jetzt wäre meine spontane Idee diese Dienste in "Büro 2" unter zu bringen, da hier die schnellste Internetanbindung zur Verfügung steht.

Die Zwei Fragen die sich mir nun stellen:
1. Ist es überhaupt möglich einen Backupserver über das Internet zu betreiben?
2. Kann man Backupserver und Nextcloud-VM sinnvoll auch einer Hardware betreiben (gibt es eine Art Kombination aus Proxmox Ve + Proxmox Bs für ein Gerät)


Zur Veranschaulichung



Code:
┌───────────────────────────┐
│                           │
│ Büro 1                    │
│                           │
│   Proxmox VE              │
│    Server 1               │
│    Server 2               │   250m/bit Internet
│    xc Dokuwiki            │
│                           │
│   Client Server 1         │
│   Client Server 2         │
│   Client Nextcloud        │
└───────────────────────────┘

┌───────────────────────────┐
│                           │
│  Büro 2                   │
│    Proxmox Backupserver   │
│                           │
│    Proxmox                │   1000 m/bit Internet
│     Nextcloud             │
│                           │
│   Client Server 1         │
│   Client Server 2         │
│   Client Nextcloud        │
└───────────────────────────┘

┌───────────────────────────┐
│                           │
│  Büro 3                   │
│                           │
│   Client Server 1         │
│   Client Nextcloud        │   250 m/bit Internet
│                           │
│                           │
│                           │
│                           │
│                           │
└───────────────────────────┘

┌───────────────────────────┐
│                           │
│ Homeoffice                │
│                           │    Internet nach Standort
│   Client Nextcloud        │
│                           │
└───────────────────────────┘
 
Ja. das man die Verbindungen über einen VPN tunnelt hab ich schon gelesen.

1. Ist es überhaupt möglich einen Backupserver über das Internet zu betreiben?

Bezog sich eher auf die Datenmenge. Immerhin sollen die VMs ja regelmäßig (jede Nacht) weg gesichert werden.
Ich denke das erste mal Sichern wird sehr lange dauern, und ab dann gehen die Snapshots schneller.
Flaschenhals ist der Upload von "Büro 1" mit 50 m/Bit.

2. Kann man Backupserver und Nextcloud-VM sinnvoll auch einer Hardware betreiben (gibt es eine Art Kombination aus Proxmox Ve + Proxmox Bs für ein Gerät)

Bei der zweiten Frage geht es darum dass ich zwei Workstations zur Verfügung habe.

Eine in Büro 1
(auf der die meisten VMs laufen)

Und eine Zweite in Büro 2
Die eigentlich zwei Sachen machen soll
1. Proxmox Backupserver
2. Nextcloud (evtl. auf zweiten Proxmox)

Natürlich wär das simpelste hier zwei mal Hardware an zu schaffen.
Allerdings langweilt sich der Backupserver ja den ganzen Tag über und braucht nur Strom.
Nextcloud hat hingegen primär tagsüber zu tun sollte aber auch nachts erreichbar sein.

Deshalb meine Frage ob man das irgendwie kombinieren kann.
 
Und eine Zweite in Büro 2
Die eigentlich zwei Sachen machen soll
1. Proxmox Backupserver
2. Nextcloud (evtl. auf zweiten Proxmox)
Du kannst PVE und PBS beide auf dem selben System installieren. 4 Optionen:
1.) Debian 11 installieren und dadrauf dann deine "proxmox-ve" und "proxmox-backup-server" über apt nachinstallieren
2.) Proxmox VE von ISO installieren und da dann per apt das packet "proxmox-backup-server" nachinstallieren
3.) Proxmox VE von ISO installieren, einen LXC erstellen und den PBS dann im LXC laufen lassen
4.) Proxmox VE von ISO installieren, VM erstellen und den PBS in der VM über die PBS ISO installieren.
Natürlich wär das simpelste hier zwei mal Hardware an zu schaffen.
Allerdings langweilt sich der Backupserver ja den ganzen Tag über und braucht nur Strom.
Das wage ich zu bezweifeln...zu mindestens wenn du planst HDDs für den zu benutzen. So ein Verify Job kann schon mal ein paar Tage dauern wenn man viele Backups hat und sich keine SSDs anschafft, welche mit den IOPS klarkommen könnten. Nicht vergessen das PBS alles in Millionen von kleinen Dateien spaltet (Chunks) und dann bei der regelmäßigen Garbage Collection all diese Millionen von Dateien durchgegangen und beim Verify diese auch noch komplett neu einlesen müssen. Das machen HDDs/Netzwerk-Shares nicht wirklich mit, weshalb man nur lokale SSDs als Datastore nutzen sollte.

Bezüglich PBS und Internet...ja kann man machen. Soweit ich das verstanden habe läuft bei PBS alles über HTTPS und ist verschlüsselt. Zusätzlicher VPN Tunnel für zusätzliche Isoliering kann aber sicher auch nicht Schaden, wenn man nur seine 2 oder 3 Server verbinden will. Ob die Bandbreite reicht hängt vom Workload und dem eigenen Anschluss ab (sind die 250/1000 Mbit Upstream oder normales asymetrisches Internet wo die 250/1000 Downstream vielleicht in nur 50/200 Upstream resultieren?). Gibt auch durchaus PBS Anbieter die genau dafür gedacht sind. Bei Tuxis kann man z.B. einen 150GB PBS kostenlos nutzen, welcher dann frei über das Internet erreichbar ist. So könntest du das vorab schon einmal testen. Senden der Backups vom PVE zum PBS ist aber auch weniger das Problem, da dies ja inkrementell läuft. Das Problem ist der Ernstfall, wenn eine VM vom PBS zurück zum PVE soll, was dann ja nicht mehr inkrementell geht.
Macht natürlich auch nicht so super viel Sinn wenn im Ernstfall die Backups nur mit 250Mbit wiederhergestellt werden können. Dann gehen da vielleicht 30MB/s durch die Leitung und eine 16TB VM braucht dann über 6 Tage bis sie wieder läuft und man weiterarbeiten kann.

Nicht vergessen das man auch zwei PBS aufstellen und syncen kann. Dann hat man gleich noch ein Offsite Backup, Syncen läuft inkrementell also ist die benötigte Bandbreite nach dem abgeschlossenem Initialabgleich minimal und im Ernstfall hat man die Backups schon im Haus und kann wie über schnelles LAN viel schneller wieder einspielen. Aber ja...die PBS Lizenzen sind auch nicht ganz günstig.
 
Last edited:
nur lokale SSDs als Datastore nutzen sollte
Ein Backup-Server, der nur auf SSDs funktioniert? Und das soll jemand kaufen?
Backup-Systeme haben üblicherweise sehr große langsame Platten (oder Bandlaufwerke), um die Storage-Kosten zu reduzieren.

Es ist ja sogar so, dass viele Prod-Systeme noch HDDs haben, weil die Investition in SSDs nicht gemacht werden.
 
Ein Backup-Server, der nur auf SSDs funktioniert? Und das soll jemand kaufen?
Backup-Systeme haben üblicherweise sehr große langsame Platten (oder Bandlaufwerke), um die Storage-Kosten zu reduzieren.

Es ist ja sogar so, dass viele Prod-Systeme noch HDDs haben, weil die Investition in SSDs nicht gemacht werden.
Ja, PBS ist aber für lokale SSDs konzipiert wegen der Deduplikation etc. HDDs haben schnell Probleme wenn man regelmäßig Millionen von Dateien abgleichen muss, da wegen der Deduplikation alles in Dateien von max 2MB Größe gespeichert wird. HDDs gehen natürlich trotzdem theoretisch, ist aber echt nicht schnell, weil HDDs eben nur große sequentielle Reads/Writes gut können und man bei PBS ausschließlich relativ kleine Reads/Writes hat die mit der Zeit wegen Deduplikation auch immer mehr fragmentieren und dann eher Richtung random reads/writes gehen.
 
Last edited:
Ein Backup-Server, der nur auf SSDs funktioniert? Und das soll jemand kaufen?
Backup-Systeme haben üblicherweise sehr große langsame Platten (oder Bandlaufwerke), um die Storage-Kosten zu reduzieren.

Es ist ja sogar so, dass viele Prod-Systeme noch HDDs haben, weil die Investition in SSDs nicht gemacht werden.
All dies stimmt für die Backupsysteme die heute grossteils im Einsatz sind. Das Design und die Features vom Proxmox Backup Server sind jedoch für jetzt und die zukünftigen Anforderungen optimiert.
 
Erst einmal vielen Dank für die Antworten.
Das hilft mir schon mal weiter.


Stimmen die Gedanken die ich mir zu deinen Lösungsvorschlägen mache?
Du kannst PVE und PBS beide auf dem selben System installieren. 4 Optionen:
1.) Debian 11 installieren und dadrauf dann deine "proxmox-ve" und "proxmox-backup-server" über apt nachinstallieren
2.) Proxmox VE von ISO installieren und da dann per apt das packet "proxmox-backup-server" nachinstallieren
3.) Proxmox VE von ISO installieren, einen LXC erstellen und den PBS dann im LXC laufen lassen
4.) Proxmox VE von ISO installieren, VM erstellen und den PBS in der VM über die PBS ISO installieren.
Möglichkeit 1
ist wahrscheinlich effektivste ?

Möglichkeit 2
Führt doch eigentlich zum gleichen Ergebnis?
Oder spart man sich da einfach ein paar Debian-Pakete die in dem Fall gar nicht erst mit installiert werden?

Möglichkeit 3
Leichte Leistungsverluste in Vergleich zu 1 und 2 da LXC ?

Möglichkeit 4
Am Ineffektivsten, da komplette VM ?



Zu den Datenträgern und dem Speicherbedarf:

Aktuell gibt es eine Netzwerkfreigabe in Büro 1.
(Proxmox LXC mit Ubunut auf SSD mir 200GB)
Davon sind > 50 GB belegt)
Die würde sozusagen durch Nextcloud ersetzt, bzw. kombiniert werden.
Allerdings würde ich dem Mitarbeitern dann auch gerne zusätzlichen Speicher zur Verfügung stellen und auch selbst einiges nutzen. Die Datenmenge könnte hier also deutlich anwachsen.
Aufgrund der Schnelleren Internetanbindung würde ich die NC wie schon erwähn in Büro 2 betreiben.

Dann laufen aktuell noch folgende VMs in Büro 1
2 x Windows 10 VM mit je 50GB
1 x Ubuntu Server VM (Netzwerkfreigabe) als LXC
1 x Dokuwiki als LXC


Aktuell habe ich folgende Datenträger zur Verfügung
2 x 250 GB SSD (PVE Büro 1)
1 X 1000 GB HDD (PVE Büro 1)
2 x 4 TB NAS-HDD (noch nicht verbaut)
1 x 480 GB SSD (noch nicht verbaut)
1 x 250 GB SSD (In der Workstation für PVE Büro 2)

Wäre jetzt ja schade wenn ich die HDDs nicht nutzen kann und noch zusätzlich große teure SSDs kaufen muss.
Insgesammt sind die Datenmengen bei mir ja trotzdem Überschaubar, wie schätzt ihr das ein?


Zur Internetanbindung
Büro 1 Telekom 250 mBit down / 40 mBit up
Büro 2 Vodafone 1000 mBit down / 50 mBit up
Büro 3 Vodaphone 250 mBit down / 25 mBit up
 
Schwer zu sagen weil alles Vor- und Nachteile hat. Einmal sollte ja klar sein, dass wenn da PBS und PVE auf dem selben Host laufen, dein PBS dir auch nicht direkt hilft, wenn der ganze Host ausfällt. Dann müsstest du erst das PVE neu aufsetzen, kannst dann aber nicht wie bei einem dedizierten PBS host gleich die VMs auf den PVE host restoren, sondern musst erst einen neuen PBS auf dem PVE-Host aufsetzen, dann die Konfig editieren um deinen alten Datastore wieder in den PBS zu bekommen und erst dann kannst du anfangen da was an VMs wiederherzustellen.

Mit PBS in einer VM hätte man da natürlich den Vorteil, dass man die PBS VM über ein Vzdump-Backup sichern könnte, damit sich das PBS schneller wiederherstellen lässt. Bei der VM hast du aber natürlich auch mehr Overhead und die Dokumentation sagt man sollte PVE lieber nicht produktiv in einer VM betreiben.

PVE von PVE Iso installieren und dann PBS Paket obendrauf nachinstallieren wäre wohl das, was ich machen würde. Hier könnte man auch den ganzen Server z.B. über Clonezilla sichern (was dann ja PVE und PBS beinhalten würde und ein Restore beim Server-Totalausfall viel leichter macht), ist aber deutlich nerviger, weil man für jedes Backup immer erst den Server runterfahren müsste.
 

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