Spice QXL Grafikleistung extrem schlecht

jandoe88

Member
Mar 16, 2016
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Hi Leute. Ich habe im Rahmen meines VDI-Testsysstems (Proxmox Virtual Environment 6.2-10 ) eine Windows 10 Pro VM mit Spice-Grafiksystem erstellt. Die Spice Guest Tools sind installiert. Die Grafikkarte wurde folgendermaßen unter /etc/pve/qemu-server/101.conf aktiviert:

Code:
args: -device qxl,id=spicevga,bus=pcie.0,addr=0x2 -spice tls-port=61001,addr=127.0.0.1,tls-ciphers=HIGH,seamless-migration=on,image-compression=auto_glz,streaming-video=all,playback-compression=on,jpeg-wan-compression=always,zlib-glz-wan-compression=always
audio0: device=AC97,driver=spice
balloon: 0
bootdisk: virtio0
cores: 8
cpu: host,flags=+pcid;+spec-ctrl
ide2: none,media=cdrom
machine: q35
memory: 10240
name: Spice-Test
net0: virtio=2E:B3:82:64:E6:74,bridge=vmbr172,firewall=1
numa: 0
ostype: win10
scsihw: virtio-scsi-pci
smbios1: uuid=0b96821e-d993-45c2-b645-b1bf4b1fd09b
sockets: 1
usb0: spice,usb3=1
usb1: spice,usb3=1
usb2: spice,usb3=1
vga: none
virtio0: vzdata-ssd:vm-101-disk-0,cache=writeback,discard=on,iothread=1,size=104G
vmgenid: 61a9fcda-e4d8-4ee9-97a9-e61fxxxx3765

Ich habe hier schon mit diversen Parametern getestet. Die Leistung der VM ist ingesamt schon gut:
Spice_CPU_Performance.PNGSpice_Memory_Mark.PNG
Spice_Disk_Mark.PNG

Jedoch ist die Grafikleistung extrem schlecht. Ich habe auch schon verschiedene Versionen des Grafiktreibers probiert. Derzeit ist die Version Red Hat QXL Controller 10.0.0.19000 installiert.

Beim verschieben von Fenstern ruckelt es bereits. Aber wenn ich auf der VM in einem Browser ein Youtube-Video starte wird die komplette VM unbedienbar. Jeder Klick hat dann eine Latenz von 2 bis 3 Sekunden und das Video ruckelt extrem.
Spice_2D_Mark.PNGSpice_3D_Mark.PNG

Kann mir da jemand weiterhelfen?

Lg Jan
 
Schon mal versucht Spice über das Hardware Panel zu konfigurieren (Speicher evtl. auf 64M setzten)?
Im Options Panel der VM gibt es noch den Punkt Spice Enhancements in dem man ein paar verschiedene Modi fürs Videostreaming setzen kann.

Auf was für einer Hardware läuft die VM und wie sieht das Netz zwischen Spice client (remote viewer) und dem PVE Node aus?
 
Hi @aaron ,

danke für deine Antwort. Ja, das hatte ich auch bereits im Webinterface versucht und dabei auch schon den Speicher erhöht. Das Ergebnis war leider das gleiche. Ich habe dann noch die Variante mit -args getestet weil ich hier noch ein paar zusätzliche Einstellmöglichkeiten habe.

Ich nutze folgende Hardware:


RAM usage 59.98% (47.09 GiB of 78.51 GiB)
16 x Intel(R) Xeon(R) CPU E5-2620 v4 @ 2.10GHz (1 Socket)
Als Festplatte dient eine Samsung SSD Pro auf die sonst keine VM zugreift.
Der Proxmox-Server ist mit 10gbe an den Switch angebunden. Mein Arbeitsplatz an dem ich den Virt Viewer (9.0-256) benutze ist mit Gigabit an das Netzwerk angeschlossen.

Lg Jan
 
Manchmal will man Elefanten jagen und dabei würde ein Zebra es auch tun.
Daher frage ich mal, für was die VDI's genutzt werden sollen?
Wir arbeiten hier via RDP auf Windows und sind damit durchaus zufrieden.
Da die USB-Weiterleitung kein Thema bei uns ist, brauchen wir Spice nicht.

Auch wenn es nicht direkt zu deinem Problem passt, ist es evtl. eine Überlegung.
Zumal deine Hardware bei uns für min. 5 "Desktops" parallel ausreicht.
 
Welchen Client verwendest du denn? Ich habe die besten Ergebnisse gehabt mit dem virt-viewer unter Linux, unter Windows und MacOS war einfach das Programm zu langsam.

Generell ist die Performance schon sehr gut. Ich habe testweise mal SPICE über das Internet (Hetzner-Server) probiert und darüber mittels WINE Anno 1602 gespielt und es hat prima geklappt. Dabei war aber alles unter Linux (Server+Client) und man hat nur die Netzwerklatenz etwas gemerkt, sonst hat alles geklappt.
 
Guten Morgen. Danke für eure Antworten.

@gmed RDP funktioniert super, aber da wir an jedem Platz ein Headset durchreichen müssen UND noch Lautsprecher angeschlossen werden müssen ist das für uns nicht passend. Außerdem wird es noch einige Plätze geben, die eine dedizierte Grafikkarte via PCI Passthrough bekommen. Die einzige Lösung ist also Spice. Wenn das nicht klappt kann ich das Projekt nicht mit Proxmox umsetzen.

@LnxBil Ich teste mit Virt Viewer (9.0-256) unter Windows und auch parallel unter Xubuntu. Das Problem besteht in beiden Fällen: sobald ein Video läuft ist die VM nicht mehr bedienbar. CPU-Auslastung, RAM und Festplatte sind dabei unauffällig.
 
Hab eben nen kurzen Test gemacht.
In den Optionen VideoStreaming=All und damit konnte ich youtube Clips via VPN in einem entfernten Standort annehmbar anschauen.
Unsere Hardware ist dabei unter deiner angesiedelt.
Evtl beissen sich deine unter arg eingegebenen Optionen jpg compression etc.
 
Hi @gmed
Ich habe gestern nochmal alle args aus der Config entfernt und Spice über die Weboberfläche aktiviert (memory=64). In den Optionen habe ich ebenfalls VideoStreaming=All aktiviert. Auf dem Windows-Client ist das ganze einfach unbedienbar wenn ein Video läuft. Auf dem Xubuntu-Client läuft es etwas besser, aber das Video ruckelt und man hat bei jedem Klick spürbare Latenzen.
Magst du vllt. auch mal einen Vergleich mit Passmark machen und hier einstellen? Das kann man ja 30 Tage kostenlos nutzen.
Danke dir!
Lg Jan
 
Mach ich,
aber dazu muss ich die VM erst auf einer anderen Maschine klonen, da es ein Produktivgerät ist.
Wird frühestens Mitte, Ende nächster Woche,
Sorry
 
Hi Leute. Vielen Dank für eure Unterstützung. Leider war es mir nicht möglich ein performantes VDI-System mit Proxmox umzusetzen. Daher testen wir nun VMware.
Lg Jan
 
Möchte mich hier zum Thema auch mal kurz zu Wort melden. Wir haben beim Kunden auch komplette VDI Umgebungen mit Proxmox implementiert. Nachdem wir VDI mit Proxmox hier bei uns seit Jahren erfolgreich nutzen, dachten wir, wir setzen es mal beim Kunden ein. Die Umgebungen installieren sich mittlerweile vollautomatisch mit dem KDE Desktop, dieser startet das Windows10. Sprich jeder User hat auf dem lokalem PC ein Proxmox am laufen. Wir haben hier sehr viel Zeit und Entwicklung investiert.

Pro:
  • Sehr gute Performance (ist aber von der Hardware abhängig, Intelchips gehen super, AMD überhaupt nicht)
  • Sehr schnelle Implementierung von Proxmox inkl. VM's und Domänenanbindung durch Foreman/Puppet (Autoinstall mit PXE EFI)
  • Backup der Workstation (ne feine Sache)
  • Wechsel der Workstation sehr schnell möglich
Contra:
  • Der Betrieb von 2 Monitoren funktioniert nicht wirklich gut, der primäre Schirm wechselt immer wieder mal - hier haben wir spice und Co. in allen Varianten selbst kompiliert, leider kein Erfolg
  • Soundprobleme je nach Hersteller. Intel ging gut, AMD nicht.
  • Immer wieder nervige Copy/Paste Probleme in Windows VM's, funktioniert einfach immer wieder mal nicht, auch hier sehr viel Zeit in das Debugging gesteckt, auch ohne Erfolg
Fazit: Wir wollten dann mal das Original von Redhat testen. Sind aber durch der großen Komplexität nicht dazu gekommen. Leider. Wäre interesant gewesen wie das dort funktioniert. Da (laut Redhat) man die VM's auch direkt auf dem Server laufen lassen kann und diese bei Benutzung einfach live gebaut und wieder gelöscht werden. Eben ne richtige fertige VDI Umgebung. Auch Webcams und Co. sollen laut RedHat hier direkt am Server lauffähig sein.

Im Endeffekt haben wir uns dann doch wieder für die Windows native Installation entschieden. Aber über Foreman/Puppet wieder voll automatisiert. Wir selbst und in Kunden kritischen Produktionsmaschinen wir nutzen weiterhin die VDI Umgebung. Da ist sie einfach unschlagbar. Am normalem Userdesktop ist sie einfach NOCH nicht soweit.
 

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