Moin zusammen,
öhm ich hab meine ganzen dvds damals gerippt...
der Kelch mir selber ggf. hunderte von DVDs zu kaufen ist zum Glück an mir vorbei gegangen.
Ich kann mich aber noch gut an den Anfang der 2000er erinnern, als ein Freund von mir seine Tage damit verbracht hat sich bei der Videothek nebenan täglich, für einen Tag lang, DVDs auszuleihen, um diese dann zu Hause zu rippen und zu archivieren. Anm.: Ja natürlich war das verboten.
Immer wenn er mich dann mal besucht hat hatte er einen Stapel von DVDs dabei, auf denen dann - zum Teil gepackt - 30, 40 oder 50 Filme gespeichert waren. In der Anfangszeit war das ja noch ganz nett, aber irgendwann wurde das so viel das ich schlicht keinen Bock mehr darauf hatte das alles zu sondieren und zu archivieren. Vom anschauen der Filme mal ganz zu schweigen.
Ok also hatte man ggf. hunderte von gerippen DVDs und hat diese brav über x Jahre archiviert und ggf. mit gesichert. Irgendwann ist
bei mir aber der Punkt gekommen, an dem ich feststellen musste, dass ich mit diesen hunderten von gerippten DVD nichts mehr anfangen konnte, bzw. ich mich gefragt habe was ich damit will, wenn ich sie mir eh nicht mehr anschaue. Dann habe ich davon einige "Klassiker" gesichert und alles andere ist in den Müll gewandert. Das galt natürlich dann auch für irgendwelche Sicherungen auf irgendwelchen NAS. So sind dann ca. 150, der in #22 erwähnten 200 Filme, bei mir entstanden. Die restlichen rund 50 Filme sind dann eigene Aufnahmen von "Klassikern" über TV oder Streaming.
Ich kann natürlich verstehen das man seine DVD-Sammlung, für die man ggf. mal viel Geld bezahlt hat, nicht einfach so entsorgt, sondern sie z.B. durch rippen versucht zu sichern/retten und zu archivieren. Aber da kommt dann auch wieder der bereits erwähnte Punkt ins Spiel: Wie häufig kommt es vor das man sich von den gerippten DVDs tatsächlich noch einen Film anschaut? Was mich betrifft: Je älter ich werde (gehe auf die 60 zu), umso weniger interessieren mich noch irgendwelche Filme und umso weniger wäre eine DVD-Sammlung für mich interessant. Aber ok - vielleicht ticke ich ja auch anders als andere.
Wie schon erwähnt will ich hier niemanden etwas madig machen und natürlich kann jeder - von mir aus - hunderte von TB an Daten sichern, aber ich für meinen Teil habe festgestellt das davon vieles alter Ballast ist, von dem man sich auch durchaus (mal) trennen kann.
Wenn die Ransomware dann nicht dumm ist, dann wartet die ein paar Wochen oder Monate
Ja das ist denkbar, aber im privaten Umfeld auch eher selten/ungewöhnlich. Die mögliche Wartezeit wird von den bösen Jungs (und Mädels)
üblicherweise dafür verwendet das zu infiltrierende Umfeld weiter auszuspähen, nach ggf. weiteren Schwachstellen zu suchen, den Angriff vor zu bereiten und um so am Ende möglichst viel Schaden anzurichten. So etwas passiert aber eher in (größeren) Unternehmen/Institutionen und nicht bei Lieschen Müller in ihrem LAN und auf ihrem NAS. Wenn dort jemand eindringen sollte - was natürlich auch immer wieder passiert - dann wird nicht erst Wochen oder Monate abgewartet und ausgespäht, sondern es wird alles verschlüsselt auf das man gerade Zugriff bekommt. Was dann - sofern erreichbar - natürlich auch für die evtl. vorhandenen Backups und Snapshots gilt.
D.h. solange sich irgendwelche Sicherungen - wie von Dir erwähnt - z.B. per SMB erreichen lassen, nutzen mir diese Sicherungen herzlich wenig. Egal ob sie nun einen Tag, eine Woche, einen Monat oder ein Jahr alt sind.
OK bleiben also noch die externen Backups/Snapshots, die sich dann z.B. auf externen Festplatten befinden, oder z.B. auch auf einem NAS in einem anderen Subnetz. Aber wie kommen die zu sichernden Daten dahin? Richtig, man muss diese von den Geräten sichern die ja - in Deinem hypothetischhen Beispiel - ggf. bereits vor Monaten mit Ransomware verseucht wurden und sind.
Lange Rede kurzer Sinn: Natürlich macht es Sinn
wichtige Daten lange Zeit aufzubewahren und davon auch mehrere Sicherungen zu machen. Beispiel: Ehemalige Geschäftsunterlagen von mir sind auch noch auf DVDs gesichert, aber diese Daten befinden sich dann nicht auch noch parallel auf einem NAS, von dem ich regelmäßig Backups oder Snapshots mache. --> Den Platz dafür auf dem NAS, oder in x unterschiedlichen Backups/Snapshots, brauche ich nicht mehr.
x Versionen von Snapshots über x Monate zu halten macht
m.M.n. im privaten Umfeld nicht wirklich Sinn. Insbesondere wenn es sich dabei häufig um Daten handelt die sich dynamisch verändern. Um wieder das Beispiel Home Assistant zu benutzen: Mal angenommen ich wäre Opfer eines Ransomware-Angriffes und mein Fujitsu PC wäre incl. der Home Assistant Installation verschlüsselt. Jetzt habe ich davon zwei Backups + zwei Snapshots die vielleicht 2-3 Wochen, oder vielleicht auch schon 1 - 2 Monate alt sind. Dann hoffe ich das diese Sicherungen nicht auch schon kompromittiert sind und ich sie zurücksichern kann. Sollte sie tatsächlich auch schon kompromittiert sein habe ich tatsächlich Pech gehabt und ich muss Home Assistant neu installieren und einrichten. Ich käme dann nicht auf die Idee eine Sicherung von Home Assistant zu benutzen die vielleicht 6, 9 oder 12 Monate alt ist. In jetzt rund 30 Jahren musste ich auch noch nie ein Backup wieder einspielen das vielleicht 6, 9 oder 12 Monate alt war, nur weil die jüngeren Backups ggf. nicht mehr zu gebrauchen waren. Aber ok das sind halt meine persönlichen Erfahrungswerte, die sich natürlich nicht mit denen anderer User decken müssen.
Ja Dein Sicherungsverfahren und -vorgehen deckt mehr Unwägbarkeiten ab und ist unter dem Strich sicherer. Für mich hier zu Hause, sprich im privaten Umfeld, wäre es aber eindeutig zu viel des Guten und würde - um mal wieder zu dem Ursprung dieser Diskussion zurück zu kehren - mir viel zu viel Speicherplatz verbrauchen.