NAS und Proxmox Backup Server unter PVE

mark55

New Member
Jan 19, 2023
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Guten Tag zusammen,

ich bin neu im Forum und auch neu was die ganze Proxmox- und Homeserver-Materie angeht.

Derzeit sieht mein PVE-Server folgendermaßen aus:

Board: Supermicro X11SLL-F

Prozessor: Intel Xeon CPU E3-1230 v6 @ 3.50GHz (4 Cores)

RAM: 64 GB DDR4-2666 (1333 MHz)

Speicher auf dem Proxmox Virtual Environment installiert ist: Crucial M4 SSD 256GB

Speicher auf dem die VMs laufen: Seagate IronWolf 4 TB HDD


Installiert habe ich 5 VMs, 2 Nextcloud Instanzen, zwei Ubuntu Instanzen und eine Windows VM.

Alle laufen auf der oben genannten 4 TB HDD.


Derzeit habe ich weder Backups, noch ein NAS. Beides hätte ich gerne.

Ich würde jedoch gerne vermeiden, dass ich mir einen zweiten Server, bzw. die Hardware dafür anschaffen muss.

Mein Plan ist es beides auf dem PVE-Server zu realisieren.

Zum einen würde ich gerne ein NAS einrichten und zum anderen würde ich dieses NAS gerne nutzen, um dort auch mit eine Proxmox-Backup-Server Instanz Backups für den gesamten PVE-Server zu sichern.

Die Idee wäre eine zweite 4 TB HDD (gleiches Modell), welche ich hier noch rumliegen habe, einzubauen und diese für das NAS und dann den PBS zu nutzen. Sollte die erste HDD ausfallen oder aber ein sonstiges Problem mit dem PVE auftreten, hätte ich dann ein Backup und die zweite HDD als Sicherung. So meine Vorstellung.

Im Forum habe ich schon einige Beiträge und verschiedene Lösungsvorschläge gesehen, oftmals mit sehr unterschiedlichen Meinungen oder Ansätzen.

Haltet ihr es in meinem Fall für sinnvoll die zweite HDD im selben PVE zu verbauen, in einer VM z.B. TrueNas zu installieren, dort ein NAS aufzusetzen und dann in einer weiteren VM den PBS einzurichten, welcher auf dieses NAS (die zweite HDD) speichert?


Gibt es gravierende Denkfehler bzw. Dinge, die ich nicht berücksichtige oder deutlich elegantere Lösungen?


Mein Fokus würde für den Anfang eindeutig auf Datensicherung und geringer Komplexität liegen.

Da es nur ein Homeserver ist, ist Hochverfügbarkeit o.ä. für mich nicht besonders relevant.


Über Hilfe, Einschätzungen oder sonstige Tipps wäre ich sehr dankbar.

Grüße
 
Viele Wege führen nach Rom ;)

Verschiedene Szenarien, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe:

1.) PBS direkt auf PVE und Zielstorage nach Geschmack (kein ZFS!!)
2.) PBS als VM und Zielstorage nach Geschmack (kein ZFS!!)
3.) dezidierte Hardware für PBS und Zielstorage nach Geschmack (kein ZFS!!)
(-> Reihenfolge zufällig)

Wenn du auf NAS sichern willst, dann bitte per iSCSI, da ist die Garbage Collection schneller.

Der PBS ist eigentlich recht unkompliziert, mag aber gerne seeehr schnelles Storage :eek: bzw. mag kein langsames Storage.

Der Rest ist einfach nur Backup-Strategie allgemein, gilt dann für jede Backupsoftware gleichermaßen.

Und ja, du kannst auch am PVE eine TrueNAS-VM anlegen, diese dann als allgemeinen Storage verwenden und zusätzlich als iSCSI für den PBS.
Nur die Leistungsfähigkeit deiner Hardware setzt da Grenzen.
 
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Viele Wege führen nach Rom ;)

Verschiedene Szenarien, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe:

1.) PBS direkt auf PVE und Zielstorage nach Geschmack (kein ZFS!!)
2.) PBS als VM und Zielstorage nach Geschmack (kein ZFS!!)
3.) dezidierte Hardware für PBS und Zielstorage nach Geschmack (kein ZFS!!)
(-> Reihenfolge zufällig)

Wenn du auf NAS sichern willst, dann bitte per iSCSI, da ist die Garbage Collection schneller.

Der PBS ist eigentlich recht unkompliziert, mag aber gerne seeehr schnelles Storage :eek: bzw. mag kein langsames Storage.

Der Rest ist einfach nur Backup-Strategie allgemein, gilt dann für jede Backupsoftware gleichermaßen.

Und ja, du kannst auch am PVE eine TrueNAS-VM anlegen, diese dann als allgemeinen Storage verwenden und zusätzlich als iSCSI für den PBS.
Nur die Leistungsfähigkeit deiner Hardware setzt da Grenzen.
Vielen Dank schon mal für die Antwort!

Was wäre dann als Zielstorage zu Empfehlen? Unter der Annahme, dass ich die Hardware möglichst im selben Server verbauen möchte.
Und verstehe ich dich richtig, dass Du dann von der HDD abraten würdest und eine schnellere SSD empfehlen würdest?

Gibt es eine passendere Lösung, zur Hardware, als TrueNAS-VM?
Was denkst Du bremst am meisten bei meiner Hardware bei der TrueNAS-VM Lösung?
 
Erstmal ist VMs/LXCs von einer HDD laufen lassen nicht gerade toll. HDDs sind da einfach zu lahm für um mehrere Betriebssysteme von der laufen zu lassen. Erst recht wenn du nicht massig HDDs in ein Raid10 packst. Aus gutem Grund installiert ja seit mindestens 10 Jahren quasi niemand mehr sein Windows auf irgendwelche HDDs. Mehrere Betriebssysteme dann von der gleichen HDD laufen zu lassen macht es nur noch schlimmer.

Und PBS ist für lokale SSDs gedacht. Es speichert alles in ca. 2MB (max 4MB) Chunk-Dateien und diese können wegen Deduplikation nicht sequentiell gelesen werden. Machst du da ein Backup einer 1TB virtuellen Disk, dann speichert der PBS gute 500.000 Chunk-Dateien. Damit dein PBs Datastore nicht voll läuft musst du regelmäßig GC Tasks laufen lassen. Beim GC muss PBS die Metadaten jeder dieser 500.000 Dateien einmal lesen und überschreiben. Sagen wir deine HDD schafft 100 IOPS. Dann hast du schon einmal mindestens 1.000.000 IO / 100 IOPS = 10.000 Sekunden = 2.77 Stunden. Eine SSD würde das ist wenigen Minuten schaffen.
Ist jetzt beim Homeserver mit nur wenigen Backups nicht so problematisch, aber gute Performance solltest du halt nicht erwarten.

Außerdem die 3-2-1 Backup-Regel nicht vergessen. PBS auf einer eigenen HDD im gleichen Server bringt dir nichts im Fall von:
- Blitzschlag
- Feuer
- Einbruch
- Ransomware
- Wasserschäden
- kurzschließende Hardware
- Benutzerfehler
- defektem RAM
- Hackern
- wenn du auch deinen PVE Host auf dem PBS sichern willst
...

Also kann man machen, aber dann würde ich wenigstens zusätzlich noch monatlich VZDump Backups der VMs/LXCs sowie ein Archiv des "/etc" Ordners auf eine USB-HDD speichern und die USB-HDD dann offsite lagern.

Außerdem nicht vergessen, dass du die TrueNAS VM und PBS VM nicht im "Stop Mode" mit PBS backuppen kannst, wenn da dein Datastore auf einem SMB/NFS share liegt.
 
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Vielen Dank schon mal für die Antwort!

Was wäre dann als Zielstorage zu Empfehlen? Unter der Annahme, dass ich die Hardware möglichst im selben Server verbauen möchte.
Und verstehe ich dich richtig, dass Du dann von der HDD abraten würdest und eine schnellere SSD empfehlen würdest?

Gibt es eine passendere Lösung, zur Hardware, als TrueNAS-VM?
Was denkst Du bremst am meisten bei meiner Hardware bei der TrueNAS-VM Lösung?
Das kommt immer auf dein Budget an!

Crucial-SSD -> haufenweise Probleme hier im Forum dokumentiert, da Consumer-Drive...
Gerade wo PVE selbst laufen soll, sollte es schon eine Enterprise-Disk sein.

Alternative zur TrueNAS-VM wäre eine echte NAS ;)

Dein Konzept hat viele Baustellen, wobei du dich halt irgendwann auch entscheiden musst (und mit den Konsequenzen leben).

Einfachste Home-Lösung wäre:
1.) Crucial weg, Enterprise-SSD rein (für PVE)
2.) PBS direkt auf PVE installieren
3.) 2 IronWolfs in Raid1 ausschliesslich für PBS
4.) Datendisks je nach Geschmack und Geldbeutel (für TrueNAS)
5.) kleine USV davor schalten
 
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Ok, die Einschätzungen und Hinweise helfen mir enorm. Danke!

3-2-1 Backup-Regel ist mir bekannt. Für die Zukunft ist auch angedacht das ganze tatsächlich im Monatsintervall auf einen Speicher bei meinen Eltern oder in eine Cloud zu schicken. Aber ich wollte erstmal einen Schritt nach dem anderen machen und überhaupt mit Backups beginnen.

Außerdem nicht vergessen, dass du die TrueNAS VM und PBS VM nicht im "Stop Mode" mit PBS backuppen kannst, wenn da dein Datastore auf einem SMB/NFS share liegt.
Die Bemerkung verstehe ich leider noch nicht, werde aber mal versuchen mich reinzulesen.

Da ein dediziertes NAS mein Budget sprengen würde und mir ein weiteres Gerät ins Haus holt, was ich mit dem PVE Server und den Virtualisierungen eigentlich gezielt vermeiden wollte, werde ich davon wohl erstmal Abstand nehmen.

An euren Vorschlägen orientiert würde ich dann den Weg gehen,
1.) Enterprise-SSD für PVE und Betriebssystem der VMs Budget in die Hand nehmen
2.) PBS direkt auf PVE installieren
3.) Die beiden IronWolfs in RAID1 (warum kein ZFS?) für PBS. Hatte für ZFS eigentlich extra mehr Geld für ECC Unbuffered DIMM RAM investiert.
(Hier werfe ich werde mit gefährlichem Halbwissen um mich und habe das Feld noch nicht ganz durchblickt)
Geschwindigkeitseinbußen würde ich hier dann in Kauf nehmen. Wenn die BackUps über Nacht länger dauern würden, wäre das für mich vertretbar.
4.) Dann TrueNAS als VM und Datendisks welche dann als NAS auch den anderen VMs aus Punkt 1. zur Verfügung gestellt würden.
(Ohne ein komplett neues Themenfeld aufmachen zu wollen: OMV eine sinnvolle Alternative?)
5.) Kleine USV dann sobald ich dafür Budget locker machen möchte :)
6.) In Zukunft dann über Offsite Backup gedanken machen

Als Homeserver/Low-Budget dann ein gangbarer Weg, oder habe ich etwas falsch verstanden?
 
3.) Die beiden IronWolfs in RAID1 (warum kein ZFS?) für PBS. Hatte für ZFS eigentlich extra mehr Geld für ECC Unbuffered DIMM RAM investiert.
(Hier werfe ich werde mit gefährlichem Halbwissen um mich und habe das Feld noch nicht ganz durchblickt)
Geschwindigkeitseinbußen würde ich hier dann in Kauf nehmen. Wenn die BackUps über Nacht länger dauern würden, wäre das für mich vertretbar.
Du kannst ZFS benutzen. ZFS hat aber extremen Overhead wegen all den Features und 90% der Features sollte man bei PBS eh deaktivieren, da PBS schon Deduplikation, Kompression, Bit Rot Detection für Chunks-Files, Verschlüsselung, Synchonisation und Co in Software macht.
ZFS wäre eher was für das NAS, wenn du wert auf Datenintegrität legst. ECC ist aber immer eine gute Sache, ob nun ZFS oder nicht, wenn man wert auf Stabilität und Datenintegrität legt.

4.) Dann TrueNAS als VM und Datendisks welche dann als NAS auch den anderen VMs aus Punkt 1. zur Verfügung gestellt würden.
(Ohne ein komplett neues Themenfeld aufmachen zu wollen: OMV eine sinnvolle Alternative?)
TrueNAS nutzt halt nur ZFS. Üblicherweise baut man sich dann eine HBA Karte in den Server und reicht die per PCI Passthrough durch, damit die TrueNAS VM auch direkten Zugriff auf die physischen HDDs hat. Bei allen anderen Optionen arbeitet TrueNAS nur mit virtuelen Disks.
OMV kann nützlich sein, wenn man keine hohen Ansprüche an Features hat oder kein ZFS will.

Die Bemerkung verstehe ich leider noch nicht, werde aber mal versuchen mich reinzulesen.
Naja, du kannst nichts im Stop Mode sichern, was laufen muss, damit Backups funktionieren. Bei mir läuft z.B. eine PBS VM, die speichert über NFS auf meinen TrueNAS Server. Eine TrueNAS VM dürfte ich dann nicht sichern, da dann ja der NFS Share wegfallen würde und PBs nicht mehr speichern kann. Auch kann sich eine PBS VM schlecht selbst sichern.
 
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