Ok, beim Windows-Umfeld kann ich nicht mitreden, insbesondere welche Anforderungen für Backups die Anwendungen haben. Der ProxmoxBackupServer (kann wie auch PVE auch ohne Subskription benutzt werden, gibt dann halt den Nagscreen, auf Dauer will man beim Unternehmenseinsatz natürlich eine Supportlizens) ist halt für die VMs super, weil direkt in PVE integriert und damit so Nettigkeiten wie File-Restore, Deduplizierung und Offsite-Backups (über Sync-Jobs) möglich werden. Da es aber nun Anwendungen (wie Datenbanken gibt), wo das nicht reicht um konsistente Backups zu gewährleisten, braucht es dann auf der Ebene ein zusätzliches Backup (bei mir auf der Arbeit (allerdings unter Vmware) nutzen wir daher zusätzlich zum Vmware+Veeam VM Backup Veeam als Agent auf den VMs, um unsere Datenbanken zu sichern).
Was meinst du mit Ablösung der NAS? Wollt ihr euren Datenspeicher durch Proxmox ablösen? Das klingt für mich wenig nachvollziehbar, da ja eine NAS einen anderen Zweck erfüllt als ein Hypervisor. Außerdem werdet ihr ja weiterhin eine Ablage für die Backups brauchen (und zwar bei euch im Laden und offsite für 3-2-1-Backups).
Zum Zwei-Knoten-Cluster als Fernziel: Solange das noch nicht da ist, kann man ja erstmal mit einen Knoten anfangen plus einen Datenspeicher (welcher Art auch immer) für die Backups. Sofern man den Restore geprobt hat, hat man dann ja im Idealfall den Kram schnell wieder hergestellt, aber halt trotzdem einen Tag Downtime.
Sobald das Budget für den zweiten Knoten (der als Notfallknoten ja auch eine Nummer kleiner ausfallen darf, sofern es vertretbar ist, dass die VMs dann halt langsamer laufen, solange sie denn noch laufen) würde ich den über einen dezidierten Link mit dem ersten Verbinden:
Code:
|----------| |----------|
|----------| |----------|
| Knoten 1 | ----- Lan1: Cluster-Netzwerk --------| Knoten 2 |
|----------| ---- Lan2: ZFS-Sync/Migration Netz---|----------|
|----------| -----Lan3: Firmennetzwerk -----------|----------|
|
|
|
|
|
|----------------------|
| Backup/NAS/Qdevice |
|----------------------|
ASCII-Art ist etwas mühsam, ich hoffe es ist so trotzdem verständlich. Die Idee dahinter ist, dass das LAN1 exklusiv für die Kommunikation im Cluster genutzt wird und ein LAN für den Datentausch zwischen den Knoten, das ist auch das, was die Doku empfiehlt und hier schon öfter von Leuten als Beispiel für Produktivsetups genannt wurde (ich selbst habe das so noch nicht eingesetzt, also alle Angaben von mir sind mit Vorsicht zu genießen, ich war schon immer gut darin von Sachen zu reden, von denen ich nicht wirklich Ahnung habe
):
https://pve.proxmox.com/wiki/Cluster_Manager
Falls das budgetär nicht drin ist, kann man aber die beiden Funktionen (Datentransfer und Cluster-Kommunikation) auch zusammenlegen, das ist laut der Doku der Default, solange man kein dezidiertes Netzwerk für die Datenübertragung hat. So oder so soll es sich anbieten, für den Cluster eine dicke Leitung (10 GB oder mehr) zu nehmen, damit dessen Netzwerkkommunikation und Datenreplikation nicht durch den "normalen" Traffic eures Firmennetzwerks ausgebremst wird. Außerdem kann man dann (da vertrausenswürdige Umgebung) die Verschlüsselung abschalten, was einen noch mal mehr Performance gibt.
Eurer eigentliches Firmennetzwerk wird dann über den dritten Netzwerkanschluß angebunden, in meinen Bild liegt da das NAS/Backupserver mit PBS und dem Qdecvice, ich bin mir aber selbst gerade nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, oder man nicht besser auch das NAS noch mit einen Anschluß für das (schnellere) Cluster-Netzwerk ausstattet oder seinen eigenen dezidierten Anschluß fürs Backup kriegt. Da kann vielleicht einer der anwesenden Profis, die sowas tatsächlich schon mal für Firmen implementiert haben, sagen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter, auch wenn das ganze eher theoretisch (da nicht durch praktische Erfahrung jenseits des Homelabs gestützt) ist.