Anfängerfragen zu neuem Heimserver

grasm

Member
May 18, 2020
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Hallo zusammen,

ich möchte gerne demnächst Proxmox privat einsetzen und bin mir leider unsicher in einigen (wahrscheinlich) grundlegenden Dingen.

Momentan sieht die alte Hardware wie folgt aus:
- NUC6i3, 24GB DDR4, 500GB NVMe, welcher mit Windows 24/7 läuft und auf dem in VirtualBox ein Ubuntu Server mit installiertem FHEM (Hausautomatisierung) läuft.
FHEM ist auch der Grund, weshalb ich mit Linux (anfangs RPi) und überhaupt mit der Thematik "Server" angefangen habe.
- Altes NAS mit 2x 3 TB Festplatten (unterschiedliche Hersteller, JBOD), soll aufgrund Performance/Alter aussortiert werden.

Diese zwei Geräte habe ich mit neuer Hardware ersetzt:
- Fractal Design Node 304 Gehäuse inkl. 3 Lüftern
- be quiet! Pure Power 11 300W
- ASRock H370M-ITX/ac
- Intel Pentium Gold G5400
- G.Skill RipJaws V DIMM Kit 32GB, DDR4-2400, nonECC
- Sabrent Rocket 1TB NVMe (System-Festplatte Proxmox und VMs/CTs)
- 2x 3TB Festplatten (1x intern, 1x USB3 im Moment), welche aufgrund des seltenen Zugriffs und des Stromverbrauchs nicht durchgehend rotieren sollten (die internen HDDs schicke ich mit HDparm in den Standby)

Was soll später laufen:
- FHEM mit USB-Passthrough (wahrscheinlich am besten in einem Debian oder Ubuntu Container)
- Irgendeine Art von NAS-Software (OMV?) für private Dateien, Fotos, Videos inkl. Medienserver für TVs und Backups (VMs, CTs, Handys, etc.)
- Apache Reverse Proxy für einfacheren Zugriff (in einem CT?)
- Windows VM mit USB/GPU-Passthrough, da der Server auch den Windows-NUC als gelegentlichen Arbeitsplatz ersetzen soll
- VMs/Container zum Testen weiterer Linux-Software
(- Zugriff von extern über VPN / FritzBox)

Da ich keine tiefgehenden Kenntnisse in der Linux-Welt habe, musste ich mich bis jetzt anhand von Forenbeiträgen, Artikeln und Youtube-Videos (insbesondere ApfelCast erklärt die Vorgehensweise recht einfach) voran arbeiten.
Der neue Server läuft auch nun mit dem aktuellen Proxmox und einer VM mit OMV.

Und hier fange ich an zu grübeln.
Im VIDEO wurde die Installation von OMV erklärt.
Eine der beiden Festplatten wurde unter Storage als ZFS angelegt und als virtuelles Laufwerk an OMV weitergegeben.
In OMV musste ich dann dieses ZFS als ext4 Dateisystem neu formatieren, um es benutzen zu können.
Auf der zweiten Festplatte (NTFS-Dateisystem) liegen momentan die gleichen Daten, die allerdings noch per USB angeschlossen ist und weitergereicht wird (Daten werden von der internen Festplatte auf die externe Festplatte synchronisiert). Am liebesten Wäre mir, wenn beide intern verbaut sind (später kommt dann noch eine weitere externe Festplatte hinzu für manuelle Backups mit Lagerung an einem anderen Ort).
Zudem werde ich in absehbarer Zeit den Speicherplatz auch erweitern müssen.

Meine Fragen:
1) Macht es Sinn in dieser Konstellation ein Dateisystem (ext4) in einem Dateisystem (ZFS) anzulegen?
2) Ist OMV eine gute Wahl in Verbindung mit Proxmox für das einfache Vorhaben (Datei-/Medienserver) oder geht das einfacher bzw. sinnvoller?
3) Sollte ich die zweite Festplatte ebenfalls einbauen und im gleichen Stil an OMV weiterreichen?
Hier habe ich noch bedenken (Dateisystem in einem Dateisystem), wie ich an die Daten rankommen kann, wenn mal OMV oder Proxmox nicht funktionieren sollte.
4) Ist die "Backup-Strategie" (Synchronisation von HDD1 auf HDD2) in Ordnung oder ist ein RAID sinnvoller für mich?
5) Macht es Sinn ein RAID mit zwei Festplatten unterschiedlicher Hersteller zu erstellen?
6) Was würdet Ihr empfehlen, wenn der Speicher erweitert wird?
Grundsätzlich würde ich dann auf zus. 10 - 14 TB gehen wollen und dazu NAS-Festplatte(n) verwenden.
Sollte ich dann eine Festplatte kaufen? Eher 2 und die als RAID verwenden? Wenn ja, welches?
Wie könnte man die anderen 2 Festplatten sinnvoll weiter nutzen?
7) Ist der Spin-Down der Festplatte in Ordnung bei geringer Benutzung?
8) Ist die Hardware für mein Vorhaben in Ordnung?
Wichtig war mir in erster Linie der Stromverbrauch, Leistung, Erweiterbarkeit und Lautstärke.

Für Antworten und generelle Informationen, was man wie sinnvoll umsetzt wäre ich sehr dankbar.

Grüße
Mathias
 
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1) Macht es Sinn in dieser Konstellation ein Dateisystem (ext4) in einem Dateisystem (ZFS) anzulegen?

- Das ZFS dient als Speicher für deinen CT bzw. deine VM. Die VM benötigt intern natürlich ein Dateisystem, der Container auch.

2) Ist OMV eine gute Wahl in Verbindung mit Proxmox für das einfache Vorhaben (Datei-/Medienserver) oder geht das einfacher bzw. sinnvoller?

- OMV kenne ich persönlich nicht. Als gute NAS-Software kann ich jedenfalls nas4free empfehlen.

3) Sollte ich die zweite Festplatte ebenfalls einbauen und im gleichen Stil an OMV weiterreichen?

- Du musst immer bedenken, ein Raid ist kein Backup. Ein Raid macht hier keinen wirklichen Sinn.

4) Ist die "Backup-Strategie" (Synchronisation von HDD1 auf HDD2) in Ordnung oder ist ein RAID sinnvoller für mich?

- Klar macht das Sinn. So hast du immer einen Datenträger außerhalb des Systems.

5) Macht es Sinn ein RAID mit zwei Festplatten unterschiedlicher Hersteller zu erstellen?

- Nicht wirklich. Besser ist immer, wenn die gleiche Hardware verbaut ist. Nur wenn es wirklich nicht anders geht. Dann musst du zwingend auf gleiche Kapazität, gleiche Sektorgröße und gleiche Sektorenzahl achten.

6) Was würdet Ihr empfehlen, wenn der Speicher erweitert wird?

- NAS-Platte, z.B. WD Red sind für Backupsysteme gut. Für Dauerläufer, welche auch entsprechende Geschwindigkeit liefern findest du im Enterprise-Bereich (z.B. Seagate Enterprise Capacity).

Wie könnte man die anderen 2 Festplatten sinnvoll weiter nutzen?

- Als externe USB-Platten, z.B.

7) Ist der Spin-Down der Festplatte in Ordnung bei geringer Benutzung?

- Bei geringer Nutzung ja. Kommt allerdings auf den gesamten Stromverbrauch an, da nur ein paar Watt gespart werden.

8) Ist die Hardware für mein Vorhaben in Ordnung?

- Als Testsystem für privat ist es passend. Als Mediasystem geht es gerade. Als Produktivsystem wird es keinen Spass machen. Wenn du es lediglich privat nutzen möchtest, kann ich nur sagen: ausprobieren.
 
Hallo Christian,

vielen Dank für die vielen Antworten.

1) Macht es Sinn in dieser Konstellation ein Dateisystem (ext4) in einem Dateisystem (ZFS) anzulegen?
- Das ZFS dient als Speicher für deinen CT bzw. deine VM. Die VM benötigt intern natürlich ein Dateisystem, der Container auch.
D. h. ZFS ist die einzige Möglichkeit eine HDD in's System einzubinden und somit erstmal richtig?
Somit ist es nicht möglich die HDD als ext4 zu integrieren und direkt an OMV (nicht nochmals) formatiert weiter zu geben und dessen Dateisystem zu verwenden?
Ich habe gemerkt, dass wohl aufgrund der ZFS-Festplatte der zugewiesene Arbeitsspeicher von der VM schnell erreicht wird und dann anschließend der Speicher auch nicht freigegeben wird. Das ist beim Testen ausschließlich mit externen Festplatten, dessen Dateisystem 1:1 weitergegeben wurde, nicht passiert.

2) Ist OMV eine gute Wahl in Verbindung mit Proxmox für das einfache Vorhaben (Datei-/Medienserver) oder geht das einfacher bzw. sinnvoller?
- OMV kenne ich persönlich nicht. Als gute NAS-Software kann ich jedenfalls nas4free empfehlen.
OVM ist wohl etwas ressourcenschonender als nas4free bzw. freenas, weswegen ich dieses gewählt habe.

3) Sollte ich die zweite Festplatte ebenfalls einbauen und im gleichen Stil an OMV weiterreichen?
- Du musst immer bedenken, ein Raid ist kein Backup. Ein Raid macht hier keinen wirklichen Sinn.
Das ein Raid kein Backup ist, habe ich verstanden.
Mir ging es eher darum, ob ich statt der "USB-Lösung" in NTFS eher die zweite Platte ebenso in OVM (ZFS->ext4) weiterreichen soll und da die Synchronisation durchführen soll oder ob es sinnvoller ist die externe Lösung weiter zu verfolgen, um jederzeit an die Kopie der Daten zu kommen (was als externe Platte möglich ist)?

5) Macht es Sinn ein RAID mit zwei Festplatten unterschiedlicher Hersteller zu erstellen?
- Nicht wirklich. Besser ist immer, wenn die gleiche Hardware verbaut ist. Nur wenn es wirklich nicht anders geht. Dann musst du zwingend auf gleiche Kapazität, gleiche Sektorgröße und gleiche Sektorenzahl achten.
Genau das wäre die Frage bei einer Erweiterung.
Ist es dann ratsam gleich zwei gleiche Festplatten zu kaufen und ein Raid zu erstellen und dieses auf eine externe Platte zu synchronisieren oder reicht da auch eine Platte intern aus und die bisherige Strategie?

6) Was würdet Ihr empfehlen, wenn der Speicher erweitert wird?
- NAS-Platte, z.B. WD Red sind für Backupsysteme gut. Für Dauerläufer, welche auch entsprechende Geschwindigkeit liefern findest du im Enterprise-Bereich (z.B. Seagate Enterprise Capacity).
Vielen Dank für den Hinweis. Ich bin mir aber nicht sicher, ob man Enterprise-Hardware im privaten Bereich, speziell wenn die Nutzung sehr gering ausfällt, zwingend benötigt. Solange ich immer ein Backup habe, kann ich auch ohne Probleme einige Tage auf FHEM oder das NAS verzichten.

8) Ist die Hardware für mein Vorhaben in Ordnung?
- Als Testsystem für privat ist es passend. Als Mediasystem geht es gerade. Als Produktivsystem wird es keinen Spass machen. Wenn du es lediglich privat nutzen möchtest, kann ich nur sagen: ausprobieren.
Habe das System überwiegend in der Konfiguration günstig kaufen können.
Überlege aber aufgrund der Windows VM den Prozessor gegen einen i7-8700 zu tauschen.
Im Idle verbrauchen die Prozessoren ja vergleichsweise gleich bzw. wenig Energie (überwiegende Zeit) und somit hätte ich für die VMs mehr Kerne und Rechenleistung zur Verfügung.
Wäre dies für den privaten Gebrauch sinnvoll?

Vielen Dank vorab!
 
Hallo,

Das ZFS hat mit der VM eigentlich nichts zu tun. D.h. die VM verbraucht deswegen nicht mehr RAM.
Um dennoch eine HDD direkt per Passthrough an eine VM weiterzureichen benötigst du die ID der HDD.
> apt install lshw
> lshw -class disk -class storage
Jetzt die Serial der HDD notieren.
> ls -l /dev/disk/by-id | grep SERIAL
Jetzt die ID notieren.
> qm set 592 -scsi2 /dev/disk/by-id/ID
> update VM 592: -scsi2 /dev/disk/by-id/ID
Jetzt die VM starten und die HDD nutzen.
Die HDD niemals in 2 VMs einbinden!!!!

So kannst du auch weitere HDD (egal ob USB oder anders) an die VM weitergeben. Bei einem Mediacentersystem hätte ich natürlich eine externe 2. HDD als Sicherheit.

HDDs kannst du jederzeit nachrüsten. Daher würde ich sagen, die bisherige Strategie ist ausreichend.

Ein Upgrade der CPU ist auf jeden Fall sinnvoll.
 
Hallo Christian,

vielen Dank für die Infos!

[...]
Um dennoch eine HDD direkt per Passthrough an eine VM weiterzureichen benötigst du die ID der HDD.
[...]
So kannst du auch weitere HDD (egal ob USB oder anders) an die VM weitergeben. Bei einem Mediacentersystem hätte ich natürlich eine externe 2. HDD als Sicherheit.
Das werde ich auf jeden Fall versuchen.
Somit würde ich mir einsparen die HDD(s) erst in Proxmox als ZFS anzulegen, diese dann als Laufwerk an OMV weiter zu reichen und dann dort nochmals als ext4 Partition anzulegen.
Der direkte Weg (HDD direkt an OMV als ext4) scheint mir sinnvoller zu sein, da auf der physischen Festplatte nur ein Dateisystem vorhanden ist und ich die Festplatte zur Not auch ausbauen kann und per USB an jedem anderen Rechner (z. B. mit Ext2Read) auslesen kann.

Macht dieser Weg für meine einfache Anwendung Sinn oder übersehe ich bei dem Setup HDD -> Proxmox -> ZFS -> OMV -> Ext4 doch noch irgendwelche Vorteile?
Die externe Festplatte bleibt auf jeden Fall als Backup.

Ein Upgrade der CPU ist auf jeden Fall sinnvoll.
Der neue Prozessor wird Anfang nächster Woche eingebaut =)

Gruß
Mathias
 
Nun, ich bin von Herzen und von Beruf Gamer. Habe in den letzten Jahren eine Reihe von Gaming-PCs zusammengebaut und es ist offensichtlich, dass das beste Spielerlebnis von der Geschwindigkeit lebt. Vielleicht macht die Geschwindigkeit keinen Unterschied, wenn Sie Spiele wie Temple Run spielen. Wie wäre es, wenn Ihr Bildschirm bei FIFA, PES oder Call of Duty ruckelt. Wahrscheinlich werden Sie Ihr Gaming-Pad verzweifelt weglegen. Ich habe selbst schon solche Probleme gehabt. Der Grund, warum ich GPU-dedizierte Server wie die Nvidia GeForce RTX-Serie verwende
 
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