NAS UGreen DXP4800 Plus

uwka77

New Member
Sep 30, 2025
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Hallo,

irgendwie bin ich im Moment etwas ratlos, was ich mit meiner neuen UGreen NAS am besten anfangen soll. Aber vtl. etwas der Reihe nach:

In der letzten Zeit habe ich mich mit meinem etwas veralteten HomeLab-Server (Intel Xeon E5-2640 v3 u. 32 GB auf einem Gigabyte X99-UD3-CF) beschäftigt und dort u. a. neben ESXi auch Proxmox VE installiert und einige VMs eingerichtet. Dabei bin ich darauf gestoßen, dass mein NFS-Datastore, der auf einer Synology DS220+ liegt, langsam und laut ist (dort werkeln 2 x Seagate Ironwolf 8 TB) und auch schon in die Jahre gekommen ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: eine neue NAS musste her. Eine Synology mit NVMe-Slots ist entweder sehr teuer und/oder man muss teure Synology Festplatten reinstecken. Daher ist es eine UGReen DXP4800 geworden, über die man viel positives liest.

Nun stehe ich vor der Frage, lasse ich das OS auf der UGreen drauf oder experimentiere ich mit Proxmox, TrueNAS, OpenMediaVault oder Unraid herum. Von letzteren habe ich wenig Ahnung.

Haupteinsatzziel ist die Bereitstellung von Speicherplatz über NFS und CIFS, Virtualisierung direkt auf der NAS wäre ein nice-to-have, da ich ja noch o. g. HomeLab-Server habe. Ausgestattet ist die UGreen mit 2 x NVMe SSDs a 2 TB und 4 x HDDs a 4 TB. Unraid bräuchte ich m. E. nicht unbedingt, da ich aus den NVMe ein RAID1 aus den HDDs ein RAID5 machen kann. Außerdem habe ich gelesen, das Unraid nur ein Array zulässt, die NVMe müsste man als Cache verwenden, ich wollte aber zwei Volumes machen. Das schnellere Volume mit den NVMe soll als Datastore dienen und das RAID5 mit den HDDs als Backup-Medium.

Welche Möglichkeiten schweben mir vor:
- ich lasse das UGreen so wie es ist und habe ein reines NAS ohne das viel gelobte ZFS, NFS ist auch nur v3 und iSCSI habe ich nicht gefunden
- ich installiere Proxmox VE auf die Kiste und richte dort noch NFS und Samba ein (die RAIDs macht dann sicher Proxmox VE)
- ich installiere ein NAS-OS (TrueNAS, OpenMediaVault oder Unraid) nativ auf der Box
- ich installiere Proxmox VE und virtualisiere dort das NAS-OS

Das sind etwas viel Fragen. Bestimmt habt ihr Erfahrungen, was für meinen Anwendungsfall mit o. g. Ausstattung eine gute Lösung wäre.
 
ich installiere Proxmox VE auf die Kiste und richte dort noch NFS und Samba ein (die RAIDs macht dann sicher Proxmox VE)
Proxmox VE ist ein Hypervisor und kein NAS-System, also wird darauf kein NFS oder Samba als Server installiert (als Client natürlich schon). D. h. du könntest jedoch auf Proxmox eine VM mit NFS-/SMB/CIFS laufen lassen (z. B. Ubuntu-Server, TrueNAS oder OMV, dein vierter Punkt). Die Frage ist, ob der Overhead mit Proxmox gewollt ist und ob es nicht besser ist, auf der Hardware direkt eines dieser Systeme laufen zu lassen. Mein Tipp: Ich würde das NAS ein NAS sein lassen (dein dritter Punkt) und für Proxmox ein dediziertes Gerät (kann ein Mini-PC sein) verwenden.
 
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Klar sind da alle möglichen "Spielarten" möglich, aber wenn es darum
Haupteinsatzziel ist die Bereitstellung von Speicherplatz über NFS und CIFS
geht warum willst Du Dir die Arbeit machen? Das kann das NAS mit UGOS auch so. Und auch das
Virtualisierung direkt auf der NAS wäre ein nice-to-have,
wäre damit möglich.

Wie gesagt wenn Du "spielen" willst kannst Du all die unterschiedlichen Dinge die Du genannt hast ja mal durchprobieren. Ansonsten bleibt bei UGOS und fertig.

VG Jim
 
Hallo,

ich habe sowohl das DXP 4800plus und das 8800plus. UGOS habe ich nicht ein einziges mal gestartet und kann daher auch dazu nichts sagen. Vor den DXPs hatte ich 15 Jahre diverse Synologys und dorthin möchte ich nicht mehr zurück.

Auf beiden Geräten läuft bei mir seit einigen Monaten Proxmox inklusive Truenas in einer VM. Ich bin mit diesem Setup sehr zufrieden, es erfordert aber einige Überlegungen vor und ein bisschen Konfigurationsaufwand nach der Einrichtung. Es gibt zu dem Gerät bereits ein paar Threads hier im Forum, ansonsten gerne nochmal fragen.

Alternativ: Die aktuelle Truenas Version erlaubt als neues Feature nun auch LXCs und VMs laufen zu lassen und über die GUI zu verwalten. Evtl. reicht dir das schon für deine Zwecke und du kannst dir PVE sparen. Mit Truenas sollte das meiste out of the Box funktionieren.
 
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Moin,

klingt gut. Ich nehme an, bei Truenas ist Truenas Scale gemeint? Dazu die für mich entscheidende Frage: Wer sollte bei der Virtualisierung von TrueNAS oder OMV mit Proxmox die Verwaltung der/des RAID-Arrays übernehmen - Proxmox oder die NAS-Software? Bei Unraid ist das ja klar.

Zum Spielen mit diversen VMs (meine älteste ist Windows NT 4.0 unter einem nested ESXi 4.1, produktiv hatte ich die mal ganz früher unter ESX 3.5 am Laufen) habe ich ja meinen HomeLab-Server, auf dem ESXi, Proxmox und HyperV sowie Linux Mint und Debain installiert sind. Mit anderen Worten: Ich könnte auch TrueNAS oder OMV nativ installieren.

Grüße Uwe
 
Wozu dann noch PVE auf den Ugreen insallieren, wenn du schon nen HomeLab Server hast?

Wie @jim_os schrieb, kann UOS deine Anforderungen locker:
Haupteinsatzziel ist die Bereitstellung von Speicherplatz über NFS und CIFS, Virtualisierung direkt auf der NAS wäre ein nice-to-have

Dafür finde ich das 4800+ mit deinen Platten schon Kanonen auf Spatzen...
 
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Ja, aber das 4800 ohne Plus kostet nur 100 EUR weniger, das sind nicht mal 10 % von den Gesamtkosten. Und ein 4-Bay sollte es sein. Zum Glück habe ich die NVMes und HDDs zum BlackFriday gekauft, insbesondere NVMe-SSDs sind ja sprunghaft im Preis angestiegen.
 
Moin,

klingt gut. Ich nehme an, bei Truenas ist Truenas Scale gemeint? Dazu die für mich entscheidende Frage: Wer sollte bei der Virtualisierung von TrueNAS oder OMV mit Proxmox die Verwaltung der/des RAID-Arrays übernehmen - Proxmox oder die NAS-Software? Bei Unraid ist das ja klar.

Zum Spielen mit diversen VMs (meine älteste ist Windows NT 4.0 unter einem nested ESXi 4.1, produktiv hatte ich die mal ganz früher unter ESX 3.5 am Laufen) habe ich ja meinen HomeLab-Server, auf dem ESXi, Proxmox und HyperV sowie Linux Mint und Debain installiert sind. Mit anderen Worten: Ich könnte auch TrueNAS oder OMV nativ installieren.

Grüße Uwe
Bei mir läuft Truenas Scale, wobei ich glaube, dass die BSD Version nicht weiterentwickelt wird und die Namensunterscheidung inzwischen obsolet ist. Die HDDs hängen beim 4800er an einem Sata Controller den man bequem in der Proxmox Gui an die Truenas VM durchreichen kann. Die Platten erscheinen dann bei Truenas (smartd läuft dann auch in der Trruenas VM) und dort habe ich einen RaidZ1 ZFS Pool daraus gemacht. Den ZFS Pool könnte man später auch in eine baremetal Truenasinstallation importieren, falls man mit der Proxmox/Truenas in VM Lösung unzufrieden ist. Man bleibt also flexibel.

Ich habe zusätzlich die zwei SSD Slots bestückt und daraus ein ZFS Mirror erstellt (für die LXCs und die VMs). Das erstellt und verwaltet man dann in der Proxmox GUI oder über die Shell.

Solltest du das mit der Kombination Proxmox/Truenas ausprobieren wollen, empfehle ich RAM Ballooning zu deaktivieren und der Truenas VM möglichst viel RAM zu geben (16GB in meinem Fall beim 4800er). Hier noch ein Screenshot der Proxmox Settings von meinem 8800er. Man sieht dort den durchgereichten Sata Controller und zwei einzeln durchgereichte Platten (beim 8800er lässt sich aktuell nur ein Sata Controller durchreichen, die übrigen Platten müssen einzeln durchgereicht werden).

Bildschirmfoto 2025-12-05 um 11.08.13.png
 
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Ok, vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Den RAIDZ1 ZFS-Pool könnte man aber auch in Proxmox verwalten - wo ist der Vorteil, das in TrueNAS zu tun?

Ich habe auch gelesen, dass TrueNAS Core nicht weiterentwickelt wird und das übriggebliebene TrueNAS Scale die TrueNAS Community Edition ist/wird.

Tja, ich werde wohl, wenn überhaupt, TrueNAS ohne Proxmox installieren. Als Vorteil von TrueNAS sehe ich ZFS. Nur - rechtfertigt es den Aufwand, UGOS durch TrueNAS zu ersetzen?
 
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Ok, vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Den RAIDZ1 ZFS-Pool könnte man aber auch in Proxmox verwalten - wo ist der Vorteil, dass in TrueNAS zu tun?

Ich habe auch gelesen, dass TrueNAS Core nicht weiterentwickelt wird und das übriggebliebene TrueNAS Scale die TrueNAS Community Edition ist/wird.

Tja, ich werde wohl, wenn überhaupt, TrueNAS ohne Proxmox installieren. Als Vorteil von TrueNAS sehe ich ZFS. Nur - rechtfertigt es den Aufwand, UGOS durch TrueNAS zu ersetzen?

Der ZFS Pool alleine ist es noch nicht, Truenas ist eher wie ein DSM von Synology auf Steroiden. Jedenfalls eine ausgezeichnete Wahl.

Klar kannst du aus den 4 Platten in Proxmox auch direkt einen ZFS Pool erstellen, Samba/NFS installieren, direkt aus Proxmox sharen und irgendwie die meisten Funktionen von Truenas auch in PVE abbilden, aber das ist unpraktisch, frickelig, fehleranfällig, eine Eigenbaulösung und vermutlich nicht was du willst.

Wenn du primär Shares zur Verfügung stellen willst und dir die Dienste aus dem Truenas Appstore reichen (mit Option auf zusätzlichen Einsatz von LXCs und VMs) wäre das eine ausgezeichneter Einsatzzweck für das DXP. Für mich kam das damals nicht in Frage, weil man damals Sachen wie z.B. immich nicht unter Truenas Standalone laufen lassen konnte. Evtl. geht das aber inzwischen, dann kann man sich PVE definitiv sparen.
 
Nur - rechtfertigt es den Aufwand, UGOS durch TrueNAS zu ersetzen?
Kommt halt drauf an, ob man die ZFS features haben will oder nicht: https://forum.proxmox.com/threads/f...y-a-few-disks-should-i-use-zfs-at-all.160037/

Das Writeup bezieht sich zwar auf ProxmoxVE, gilt aber genauso für NAS :)

TrueNAS Scale hat ja (eher frickelige und noch sehr experimentelle) Unterstützung für lxcs, außerdem für VMs (worin man also auch docker laufen lassen kann) und docker-compose (man ist also nicht auf die Apps im TrueNAS Store angewiesen, die intern freilich auch docker-container sind).

Leider scheinen die Entwickler bei ixsystems (Firma hinter TrueNAS) noch nicht ganz genau zu wissen, wo sie eigentlich hinwollen, aktuell ist deren Unterstüzung für lxcs und vms noch ein ziemliches hin- und her. Aber der NAS-Teil ist rocksolide und die docker-unterstützung immerhin schon seit einen Jahr nicht mehr angefasst worden. Somit ist das eine gute Alternative für Leute, die mehr Features haben wollen als sagen wir mit UGreens nativen NAS OS oder unRAID, aber die Flexibilität von ProxmoxVE nicht benötigen und daher auf die Komplexität von PVE verzichten wollen.

Statt TrueNAS kann man aber natürlich auch jedes andere NAS-Betriebssystem nehmen (unRAID wurde schon genannt), OpenMediaVault unterstützt über Plugins auch lxcs, vms, docker und ZFS, ist halt envtl. ein wenig frickeliger. Außerdem ist OMV (wie PVE) intern Debian, man kann damit also in der Theorie alles machen, was auch mit einen Debianserver geht.
 
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Hab gerade gelesen, dass es Immich als TrueNAS-App gibt.

Mit LXCs und Docker kenne ich mich leider überhaupt nicht aus, da muss ich mich auf jeden mal damit beschäftigen.
 
Intern sind die ganzen Apps eh auch Docker-Container. Punkt ist, dass mit der Unterstützung von docker-compose in TrueNAS man auch Anwendungen installieren kann, die es nicht als App gibt, sofern man dafür ein docker-compose File hat (entweder aus der offiziellen Doku der Anwendung oder man bastelt sich selbst eins zusammen). Immich hat das zum Beispiel, damit könnte man sich das auch dann einrichten, wenn es das nicht im TrueNAS Appstore geben würde
 
Ja, aber das 4800 ohne Plus kostet nur 100 EUR weniger, das sind nicht mal 10 % von den Gesamtkosten. Und ein 4-Bay sollte es sein.
Natürlich, aber selbst für deine ursprünglichen Anforderungen wäre das 4800 mehr als ausreichend - wenn natürlich die 100€ keine Rolle spielen und der Stromverbrauch auch nicht, hätte ich auch zum 4800+ gegriffen;)

Ich würde einfach UOS drauf lassen und mich mal mit Docker beschäftigen, die Dockereninge die UOS mitbringt sollte ja halbwegs aktuell sein, im Gegensatz zu der von Synology
 
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Hab gerade gelesen, dass es Immich als TrueNAS-App gibt.
Stimmt! Muss ich übersehen haben oder es ist neu im Store. Ich werde das mal ausprobieren. Danke für den Hinweis. edit: Das scheidet in meinem Fall aus, weil ich in der VM die HW Beschleunigung nicht ohne Weiteres zum laufen kriege.

Im Bezug auf LXCs empfehle ich diese Anlaufstelle --> https://community-scripts.github.io/ProxmoxVE/ viele dieser Sachen sind nicht im Appstore.
 
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Im Bezug auf LXCs empfehle ich diese Anlaufstelle --> https://community-scripts.github.io/ProxmoxVE/ viele dieser Sachen sind nicht im Appstore.
Ich tu es nicht. Ein bash-Skript aus dem Internet als root ausführen, wenn man nicht weiß wie es funktioniert, ist NIE eine gute Idee. Wenn man dagegen weiß, wie es funktioniert, braucht man es höchstwahrscheinlich nicht :) Dazu kommt, dass die Skripte teilweise Sachen machen, von denen in der Dokumentation aus guten Grund abgeraten wird (patchen des Webinterface um den nag-screen loszuwerden->Kann nach updates zu kaputten webinterface führen, falls da was geändert wurde; Installieren von docker-containern in lxcs, das geht immer mal wieder nach updates kaputt), der typischen Zielgruppe (Newbies), das aber nicht klar ist und dann zu unnötigen Fehlersuche und und Supportaufwand führt.
Und in den meisten Fällen tun die Skripte auch nicht mehr als ein Basissystem (also ein lxc auf alpine oder Debianbasis) einrichten und dadrin dann die nötigen Schritte zur Installation vorzunehmen. Soooo komplex finde ich das Setup auf https://jellyfin.org/docs/general/installation/advanced/manual#official-linux-repository-manual jetzt nicht, dass man das nicht auch selbst machen könnte. Probleme bei lxcs kommen sonst noch eher davon, dass Leute erstmal sich mit den Durchreichen von Devices (etwa Grafikkarten) und Netzwerkfreigaben samt Berechtigungen schwer tun, da nützen die Skripte einen aber nichts, dass muss man sich selbst einrichten.

Dagegen ist eine schlanke (!) VM mit docker+portainer deutlich stressfreier
 
Ich tu es nicht. Ein bash-Skript aus dem Internet als root ausführen, wenn man nicht weiß wie es funktioniert, ist NIE eine gute Idee. Wenn man dagegen weiß, wie es funktioniert, braucht man es höchstwahrscheinlich nicht :) Dazu kommt, dass die Skripte teilweise Sachen machen, von denen in der Dokumentation aus guten Grund abgeraten wird (patchen des Webinterface um den nag-screen loszuwerden->Kann nach updates zu kaputten webinterface führen, falls da was geändert wurde; Installieren von docker-containern in lxcs, das geht immer mal wieder nach updates kaputt), der typischen Zielgruppe (Newbies), das aber nicht klar ist und dann zu unnötigen Fehlersuche und und Supportaufwand führt.
Ganz so dramatisch ist das jetzt nicht. Die Installationsskripte sind bei github einsehbar. Der Code ist gut lesbar und man kann leicht nachvollziehen was passiert. Als Anregung, was sich alles in einem LXC betreiben lässt ist die Seite jedenfalls gut geeignet.