Ideen für den Anfang mit Proxmox

PikAss

Member
Jan 9, 2025
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Hallo, ich bin Dennis und komme aus der Nähe von Koblenz.
Ich habe mir ein Projekt vorgenommen und dazu hier im Forum auch schon einiges gelesen. Leider bin ich durch das lesen hier eher verunsichert und dachte mir, ich frage mal nach einem Feedback für das was ich so geplant habe.

Hardware (schon beschafft und im Testrun):
Mainboard: Gigabyte MC12-LE0
RAM: 2 x 16 GB SAMSUNG UDIMM DDR4 mit ECC
CPU: AMD Ryzen 4650G PRO
PCIe: LSI 9300-8i in HBA / IT Mode geflashed
1x 256 GB M2 SSD
2x 500 GB SATA SSD
2x 3 TB SATA HDD
4x 4 TB SAS HDD

Mein Idee:
Proxmox installieren

Virtuelle Maschinen:
NAS -> sowas wie ein RAID 5, dachte da an TrueNAS
Videostreaming mit Unterstützung für Film- und Serieninfos, Covers, Trailer, Watchlist und Markierung gesehener Inhalte -> Jellyfin oder Plex
AdGuard
Reverse DNS
Home Assistant
Firewall für Schutz der externen Kommunikation ins Internet -> Sinnvoll, Vorschläge?
Backup-VM für Apple-Geräte (inkl. Fotosynchronisation und vollständige Backups) -> MacOS und/oder sowas wie iMazing?
Update/APT-Proxy mit Virenscanner für Ubuntu-VMs (inkl. Live-Scan, Updates über APT und Caching) -> Als Scanner dachte ich an ClamAV
Surveillance-VM für IP-Kameras (aktuell max. 60 GB, zukünftig skalierbar) -> für meine Reolink Kameras
Monitoring für alle Systeme
vielleicht auch noch ein paar mehr oder weniger, je nachdem was so auf dauer Sinn macht.

Zukünftig baue ich vielleicht auch noch mein Netzwerk an sich ein wenig um. Ich möchte eigentlich ein IoT VLAN (eigenes WLAN) für die Dinger haben, ein Gast WLAN, ein "scharfes" WLAN für alle die wirklich zu Hause wohnen und entsprechende VLAN´s dazu einrichten. Daher auch teilweise die Idee mit dem Reverse DNS und der Firewall.
Auch hier bin ich für Vorschläge noch zu haben, bin da auch grad erst am Anfang.

Sytem Aufbau:
M2 SSD für Proxmox
SATA SSD`s als Datastore für die VM`s
SATA HDD als Backup Platten
SAS HDD am LSI 9300 für die NAS

Ist das so realisierbar oder schieße ich mit Spatzen auf Kanonen?
Welche Einstellungen sollten noch zwingend im BIOS gemacht werden (Stichwort Trankodierung, PCIe bzw. die SAS HDD korrekt "durchreichen")?
Worauf ist bei der Proxmox installation zu achten? Gibt es noch "Addons" die unbedingt mit dazu sollten?
Sollte vorab noch zwingend etwas geändert werden?
Wie mache ich am besten Backups der VM`s und Proxmox selbst?

Gibt es eine Art Tutorial Seite oder Seiten die ihr empfehlen könnt?


Ich danke euch jetzt schon einmal fürs lesen und bin gespannt auf euer Feedback
 
Schönes Wunschkonzert.
Mir fällt da mal auf, das bei den vielen VMs / Containern und Ideen die 32GB RAM etwas knapp bemessen sind.
Backups auf der selben Kiste können bei einer Wiederherstellung (Konzept?) tödlich sein - auf einem anderen Gerät und extern/wechselbar wäre besser.
Videoüberwachung mit dem Ziel 60GB (deine Platten geben das derzeit nicht her) würde ich, wenn das mehr als 2 Stück sind (und vielleicht auch noch wichtig) auf ein getrenntes System aufsetzen.

Mach Dir einen Plan, wie du was aufsetzen und konfigurieren willst - am besten nach dem KISS Prinzip !
Wir kennen deine Hardware, deine Umgebung und deine Anforderungen nicht - von daher wird dir hier kaum jemand sagen, wie du das machen sollst!
Wenn Du gezielte Fragen oder Probleme hast, helfen wir Dir gerne weiter!
 
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Danke für das Feedback.

Hab jetzt schon ein wenig rumgespielt und allein bei TrueNAS ist das Thema RAM direkt aufgefallen. Habe jetzt nochmal 32 GB bestellt. Dann insgesamt 64 GB, sollte dann für meine Belange schon reichen.

Die Backups sollen ja auf die 2 x 3 TB SATA Platten. Die Idee war erst eine VM zu erstellen die das Backup übernimmt und die Platten eingehängt bekommt. Aber wenn der Host sterben würde, wäre auch die konfig für die VM weg oder?
Nächste Idee. Die beiden Platten in eine sperates pve Node einhängen? Das hilft dann aber auch beim Tod des Hosts nichts mehr.
Also eine zweite pve Installation auf die 3 TB Platten?
Oder ein einfaches Unix auf die beiden Platten und einfach ein NFS Share machen, das wiederum in proxmox als Backup Platte einhängen?

Weitere Hardware Beschaffung fällt definitiv aus. Der WAF ist mir der schon beschafften Hardware ausgereizt.

Die Videoüberwachung besteht im Moment aus 2 Reolink Kameras mit je 30 GB SD Karte. Diese hatte ich auf meiner Synology nochmals eingebunden und dort je Kamera 30 GB Platz vorgesehen und es so eingestellt, dass wenn die 30 GB voll sind, er anfängt zu überschreiben. So weit in die Vergangenheit reicht für mich aus.
Genaus das möchte ich auch als VM nochmal bauen. Die Videoaufnahmen dann ggf. auch auf dieses 2 x 3 TB System abgelegt.

Meine Hardware hatte ich extra eingangs beschrieben.
Was fehlt ist die Netzwerk Hardware.
Das ist ein dummes Gigabit Switch und eine FRITZ!Box.

Meine aktuelle Umgebung ist:
Ein PI 4 mit HomeAssistant OS.
Auf dem HA läuft auch noch ein AdGuard und das Teil ist über einen Cloudflare Tunnel erreichbar.

Dazu gab es mal eine Synology die als NAS für Filme, Serien, Fotos diente und über die „App“ VideoStation dann sowas wie Plex gemacht hat.

Auch diese beiden Sachen sollen dann als VM laufen (HA OS, TrueNAS und Jellyfin)

Die restlichen VM Ideen sind Ideen die ich gerne umsetzen würde.

Den ReverseDNS um im eigenen Netz vernünftig mit DNS Namen arbeiten zu können (hatte da mal was drüber gelesen)
TLS wird so oder so aber auch noch mit eingebaut werden.

Die Firewall um eine Art DMZ bauen zu können. Damit nicht das ganze Konstrukt im Internet hängt.
Das IPMI vom Mainboard, HA OS und die Monitoring VM ins Internet, Rest soll nicht erreichbar sein.

Den APT Proxy um alle VM die UNIX basiert sind mit Updates zu versorgen (sollte das über proxmox Boardmittel eh passieren, brauche ich das nicht mehr). Dafür aber ein Virenscanner auf allen VM.

Die Monitoring VM um einfach eine Webseite / App zu haben die mir diverse Daten der VMs anzeigt. Ob die laufen, Updates fehlen, CPU Last hoch, Festplatte voll usw.

Die Apple Backup Kiste (wie auch immer man das lösen könnte) damit ich aus der iCloud rauskomme.

Ich glaube ich brauche auch noch einen Mailserver. Damit ich mal von googlemail weg komme .

Mein Ziel ist es, alles ein bisschen lokaler zu halten. Sicher ist es dann langfristig auch das Ziel eine Art Clusterbetrieb zu fahren mit 2 richtigen Hardware Kisten usw.
Am besten Georedundant und alles doppelt ausgelegt .
Das ganze kann ja beliebig groß gestellten und vielleicht auch übertrieben. Daher auch meine Fragen am Ende des ersten Posts.

Ich hoffe es ist alles etwas klarer geworden und ich freue mich auf Meinungen dazu.
 
Apple / MacOS -> du richtest auf dem NAS eine Freigabe ein (SMB oder Apple Protokoll) und ggf aktivierst du die Time Maschine Unterstützung und benutzt dann diese Freigabe in Time Maschine auf dem Mac. Nur daran denken, das das Backup aufhebt, bis nichts mehr geht. iPhone / iPad evtl über eine App falls es da etwas gibt.

Ich ziehe mir meine Bilder von iPhone/iPAD mit FE File Explorer bzw. Owlfiles (https://apps.apple.com/de/app/owlfiles-file-manager/id510282524) auf meine NAS Freigabe und ordne das dort ein und schicke das nicht in die iCloud / bzw. lagere es dort nicht für alle Zeit. Kann man dann auch schön so sortieren wie man es haben will und nicht wie Apple meint ;-)

Dein Synology NAS wäre doch eine externe Backup Lösung -> nicht weg schmeißen, Nutzen!
Läuft dort nicht auch eine App für die Kamera drauf? Bei Qnap-Systemen sind immer 2 Kamera Lizenzen mit dabei.

Das Teil kannst auch als Storage in den Proxmox einbinden und als Backup-Ziel definieren.

Wenn Du schon am spielen bist, kannst auch gleich einen Masterplan für ein Recovery austesten - jetzt ist ja alles noch ganz frisch. Und am besten gleich schön Dokumentieren!

MailServer - da gibt es SOGo ("sogo.nu" haben auch eine VM) oder via Nethserver8 (SOGo oder WebTop5) oder als MailCow. Ebenfalls interessant bis 5 User das Projekt Grommunio (oder auch mehr mit einem REM an der richtigen Stelle bei GNU Lizenz),

Für den WAF Faktor gibt es auch Lösungen ... wie MC Karte unlimited, gucci, ;-)
 
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Habe nun ein paar Guides zum MacOS gesehen und glaube ich verschiebe das erstmal. Außerdem fehlt mir da die Möglichkeit, auch einzelne Fotos zurückzusichern. Wenn man sich die iCloud anschaut, ist der Funktionsumfang schon ziemlich gut. Das suche ich auch als offline Möglichkeit. Bis jetzt hab ich da nur iMazing als Programm gefunden was das können soll. Ich denke ich mache damit mal einen Testlauf bevor ich in Sachen Mac weitergucke.
Das würde dann zwar einmal Geld kosten, aber das wäre es mir wert, sofern die Sachen alle stimmen die man auf der Webseite ließt und es auch funktioniert. Auf einzelnes Dateischubsen hab ich keine Lust, das ginge ja jetzt auch schon per USB Kabel -> PC -> irgendwo hin kopieren.
Das soll alles am besten automatisch passieren -> wenn ich im WLAN zu Hause bin soll die Synchronisierung anfangen ohne das ich was extra machen muss, halt wie mit der iCloud.

Die Synology NAS hab ich verkauft, das war mit Bedingung für die Steigerung des WAF ;-)
Und ja, da liefen die Kameras mit drauf, da gab es ne "App" für. Daher muss ich das wieder irgendwie virtualisieren.

Für das Backup hab ich mir überlegt, eine SATA Platte entweder per USB noch an den Server anzuschließen und da Fullbackups drauf zu machen.
Ich denke ich spiele auch mal mit Proxmox Backup rum, erstmal als VM, wenn das gut geht dann probier ich mal das auch auf meinen PI zu installieren und an den PI die SATA HDD zu hängen. Dann hätte man 2 Proxmox Backup Server im Verbund, wenn dann der eine der als VM auf dem Host ausfällt, weil der Host kaputt geht, hätte man noch den auf dem PI. Ich hoffe damit kann man dann ein BMR machen auf eine M2 SSD. Das muss ich aber alles mal testen. Weil eigentlich brauche ich ja nur von der M2 SSD und von der Proxmox Backup VM ein Backup machen oder?
Wenn ich das dann zurückgesichert habe, dann ist doch die Konfig usw. für alles andere wieder da oder nicht? Also auch u.a. für die Proxmox Backup VM.
Von da aus kann man dann alles andere zurücksichern oder?
Oder man macht das sowieso nur auf den PI und bindet die Platten vom Homeserver auf dem PI ein und sichert da hin. Muss ich mir nochmal genau überlegen.

Ich denke aber eine 2nd Copy mit der Variante PI + SATA Platte oder wenigstens SATA Platte an USB ist wesentlich unkomplizierter.

Gibt es denn noch weitere Tools die man für Proxmox installieren sollte? Ich denke da an die tollen Sachen für die es auch VE Helper Scripts gibt ->
Proxmox VE Tools:
Proxmox Backup Server Post Install
Proxmox VE CPU Scaling Governor
Proxmox VE Cron LXC Updater
Proxmox VE Host Backup
Proxmox VE Kernel Clean
Proxmox VE Kernel Pin
Proxmox VE LXC Cleaner
Proxmox VE LXC Filesystem Trim
Proxmox VE LXC Updater
Proxmox VE Monitor-All
Proxmox VE Netdata
Proxmox VE Post Install
Proxmox VE Processor Microcode

Erfolgreich getestet hab ich nun
PVE -> rudimentäre Einstellungen, paar Backup Jobs mal gemacht und zurckgesichert
TrueNAS -> HBA durchreichen funtioniert
Jellyfin
HomeAssistant OS
Paar VM`s aus Images erstellt und mit rumgespielt

Wenn das Thema Backup durch ist und mein restlicher RAM da ist, installiere ich nochmal neu als Produktivumgebung und hoffe das ich nicht wirklich viel vergessen habe vorher zu testen ;-)
 
IMazing bindet beim kauf die lizenz an das gerät. Neues Gerät, neue gerätelizenz. Alte lizenzen gehen somit verloren. Bei der jährlichen miete wird due lizenz bei nichtnutzung nach 9 Monaten frei. Denk an dein WAF !!

Automatismus in allen ehren, aber wenn du das nicht kontrollierst und dich darauf einfach verlässt ist GAU nicht weit. Ich sag nur IBM !
 
Habe nun ein paar Guides zum MacOS gesehen und glaube ich verschiebe das erstmal. Außerdem fehlt mir da die Möglichkeit, auch einzelne Fotos zurückzusichern. Wenn man sich die iCloud anschaut, ist der Funktionsumfang schon ziemlich gut. Das suche ich auch als offline Möglichkeit. Bis jetzt hab ich da nur iMazing als Programm gefunden was das können soll. Ich denke ich mache damit mal einen Testlauf bevor ich in Sachen Mac weitergucke.
Das würde dann zwar einmal Geld kosten, aber das wäre es mir wert, sofern die Sachen alle stimmen die man auf der Webseite ließt und es auch funktioniert. Auf einzelnes Dateischubsen hab ich keine Lust, das ginge ja jetzt auch schon per USB Kabel -> PC -> irgendwo hin kopieren.
Das soll alles am besten automatisch passieren -> wenn ich im WLAN zu Hause bin soll die Synchronisierung anfangen ohne das ich was extra machen muss, halt wie mit der iCloud.

Die Synology NAS hab ich verkauft, das war mit Bedingung für die Steigerung des WAF ;-)
Und ja, da liefen die Kameras mit drauf, da gab es ne "App" für. Daher muss ich das wieder irgendwie virtualisieren.

Für das Backup hab ich mir überlegt, eine SATA Platte entweder per USB noch an den Server anzuschließen und da Fullbackups drauf zu machen.
Ich denke ich spiele auch mal mit Proxmox Backup rum, erstmal als VM, wenn das gut geht dann probier ich mal das auch auf meinen PI zu installieren und an den PI die SATA HDD zu hängen. Dann hätte man 2 Proxmox Backup Server im Verbund, wenn dann der eine der als VM auf dem Host ausfällt, weil der Host kaputt geht, hätte man noch den auf dem PI. Ich hoffe damit kann man dann ein BMR machen auf eine M2 SSD. Das muss ich aber alles mal testen. Weil eigentlich brauche ich ja nur von der M2 SSD und von der Proxmox Backup VM ein Backup machen oder?
Wenn ich das dann zurückgesichert habe, dann ist doch die Konfig usw. für alles andere wieder da oder nicht? Also auch u.a. für die Proxmox Backup VM.
Von da aus kann man dann alles andere zurücksichern oder?
Oder man macht das sowieso nur auf den PI und bindet die Platten vom Homeserver auf dem PI ein und sichert da hin. Muss ich mir nochmal genau überlegen.

Ich denke aber eine 2nd Copy mit der Variante PI + SATA Platte oder wenigstens SATA Platte an USB ist wesentlich unkomplizierter.

Gibt es denn noch weitere Tools die man für Proxmox installieren sollte? Ich denke da an die tollen Sachen für die es auch VE Helper Scripts gibt ->

Ich würde eher dazu raten, diese Helperskripte NICHT zu installieren, solange man nicht weiß, wie sie funktionieren. Sie abstrahieren Komplexität weg, was dann dazu führt, dass bei Problemen (und gerade so Sachen wie das Monitorskript mit seinen automatisierten Neustarten von VMs schlägt hier immer mal wieder auf) die Leute dann keine Idee haben, woher das überhaupt kommt.

Außerdem "erziehen" sie Leute zu fragwürdiger Praxis wie dem unreflektierten Ausführen von Skripten aus dem Internet.
Ich halte es generell für keine gute Idee ProxmoxVE einzusetzen, wenn man eigentlich kein Interesse oder keine Lust hat sich in Systemadministration und Linux einzuarbeiten. Und bitte nicht falsch verstehen: ich finde es völlig legitim, die eigene Lebenszeit mit anderen Dingen zu verbringen statt Serverhausmeisterei. Nur ist dann ProxmoxVE das falsche System, ein NAS (ob nun OpenMediaVault, UnRAID, TrueNAS oder was es sonst noch gibt) mit Docker- und ggf. VM-Support ist da deutlich wartungsärmer und lässt sich ja auch auf einen Server-Selbstbau installieren.


Worum man sich in erster Linie Gedanken machen sollte: Backup, Backup und noch mal Backup (bin da bei ThorSo: Ich würde die NAS nicht wegschmeißen, ein lokales Backup per LAN verfügbar zu haben, ist verdammt praktisch, kannst es ja in den Keller oder sonstwo hin verbannen, wo es deiner Dame nicht die Laune verdirbt ;) ). Externe Festplatte klingt gut, ist dann aber extra manuelle Arbeit, die man nicht vergessen darf.
Für das Backup hab ich mir überlegt, eine SATA Platte entweder per USB noch an den Server anzuschließen und da Fullbackups drauf zu machen.
Ich denke ich spiele auch mal mit Proxmox Backup rum, erstmal als VM, wenn das gut geht dann probier ich mal das auch auf meinen PI zu installieren und an den PI die SATA HDD zu hängen. Dann hätte man 2 Proxmox Backup Server im Verbund, wenn dann der eine der als VM auf dem Host ausfällt, weil der Host kaputt geht, hätte man noch den auf dem PI. Ich hoffe damit kann man dann ein BMR machen auf eine M2 SSD. Das muss ich aber alles mal testen. Weil eigentlich brauche ich ja nur von der M2 SSD und von der Proxmox Backup VM ein Backup machen oder?
Wenn ich das dann zurückgesichert habe, dann ist doch die Konfig usw. für alles andere wieder da oder nicht? Also auch u.a. für die Proxmox Backup VM.
Von da aus kann man dann alles andere zurücksichern oder?
Oder man macht das sowieso nur auf den PI und bindet die Platten vom Homeserver auf dem PI ein und sichert da hin. Muss ich mir nochmal genau überlegen.


Ganz ehrlich: Ein Backup ist kein Backup, es gibt dazu ja die 3-2-1-Regel: Man sollte mindestens drei Kopien haben (die eigentlichen Daten plus zwei Backups), verteilt auf mindestens zwei verschiedene Medien und eine Kopie davon außerhalb des normalen Standorts (offsite), falls es mal einen Brand-, Einbruchs- oder Wasserschaden in der eigenen Bude gibt. Veeam haben dazu ein ganz gutes Writeup (als Software zur Umsetzung braucht es aber natürlich nicht Veeam, auch wenn die dir was anderes verkaufen wollen): https://www.veeam.com/blog/321-backup-rule.html

PBS auf dem PI zu installieren wird NICHT offiziell unterstützt, von derartigen Gebastel würde ich die Finger lassen. Genauso von Setups mit einer externen Festplatte an der PI, das wäre mir viel zu hakelig und fehleranfällig. Entweder einen Mini-PC oder eine NAS als Backupserver (ok da schlägt wieder der WAF zu), Speichern bei einen Cloudanbieter (wie tuxis.nl oder Inett für PBS, für Rohdaten finde ich die storagebox von Hetzner ganz brauchbar, die kriegt man aber NICHT mit dem PBS verbunden, die kusierenden Videos dazu sind mehr oder weniger ekelige Hacks, bitte NICHT nachmachen ) oder sich einen VServer zu mieten. Alternativ: Bei einen Freund oder Eltern einen zweiten NAS-Server hinstellen und dann die Daten zwischen beiden hin- und her replizieren.

Nach Backups das wichtigste: Monitoring, damit man mitkriegt, wann ein Dienst nicht läuft. Ob man dafür Zabbix, Icinga, Prometheus oder sonstwas nimmt, ist dann im Endeffekt Geschmacksache.

Nichts für ungut und schöne Grüße, Johannes.
 
Das mit den Scripten ist ein guter Hinweis. Ich schaue mir aber eh immer erst an was ich ausführe. Ich bin zwar kein UNIX Crack, aber ein bisschen was von dem was dann in so einem Script steht verstehe ich, was nicht, recherchiere ich dann. Wenn ich gar nichts mit anfangen kann, lasse ich immer die Finger davon oder teste es erst auf einem Testsystem um quasi Reverse Engineering zu versuchen.

Ich denke die Wichtigkeit von Backups verstehe ich und will ich auch gar nicht in frage stellen. Ich halte aber sowas wie 3-2-1 für ein HomeLab (dem was ich damit vorhabe) für übertrieben (kann aber natürlich jeder machen wie er mag). Das ist m.E. etwas für produktive Business Umgebungen wo es bei Ausfall auch um Geld geht.
Ich dagegen will nur meine IoT und Cloud Dinge lokal bringen und weiterhin eine NAS haben und einen Mediaplayer.
Mit dem Platten Setup was ich anstrebe, hab ich überall mindestens ein Mirror (außer beim Hypervisor). Ja das ist kein Backup, aber die Wahrscheinlichkeit vom Ausfall aller Platten gleichzeitig ist schon recht gering.
Zum Punkt wenn mal die Hütte abbrennt: dann hab ich wirklich viel mehr, wichtigere und andere Sorgen als das mein HomeLab kein Datensicherung hatte.
Wenn nur die Hypervisor Platte ausfällt, nutzen mir alle Backups nichts, weil das nur eine M2 SSD ist und ich davon keine im Schrank liegen habe. Also selbst mit Amazon Prime muss ich mindestens 24 Stunden ohne HomeLab auskommen.
Das ist aus meiner Sicht auch die einzige richtige Schwachstelle an meiner Hw. Der fehlende 2te M2 Slot für den Hypervisor. Daran kann man aber noch arbeiten.

Ich werde erstmal auf eine externe HDD zusätzlich sichern. Die Synology ist wie gesagt - verkauft.

Wenn mir das mit der externen HDD zu unsicher / doof ist. Werde ich nach einer 2bay NAS bei Ebay schauen.
Vielleicht gibt es hier ja eine Empfehlung was ich da nehmen kann und den WAF nicht zu sehr strapaziert. Dachte da an irgendein altes 2bay Modell von qnap oder Synology. Die NAS soll ja dann nichts machen außer ein 2nd Backup vom HomeLab.

Bei vielen Threads hier bekomme ich den Eindruck, dass proxmox gar nicht mal so stabil ist wie ich dachte. Gefühlt ist allein updaten schon ein Risiko. Das ist aber nur so ein Gefühl. Ich halte das bei meinem Zeug was ich habe eh immer so, dass ich Updates erstmal liegen lasse und diese nicht immer sofort bei Release installiere. Ist bei Windows schon immer so gewesen und andere Hersteller haben inzwischen ja auch angefangen neue „Features“ in der Masse zu testen.

Ich danke euch aber selbstverständlich für alle die guten und auch wirklich wichtigen Hinweise. Aus dem Grund habe ich ja auch erst den Thread eröffnet.
 
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Bei vielen Threads hier bekomme ich den Eindruck, dass proxmox gar nicht mal so stabil ist wie ich dachte.
Der Eindruck täuscht ;-)

Hier sind mehr Profis unterwegs, als vielleicht in anderen Foren. Und Profis legen mehr Wert auf Zuverlässigkeit, als ein Bastler. (Ja, solche pauschalisierenden Aussagen sind nicht gut - bitte mit etwas Abstand betrachten.)

Jedenfalls geht es hier oft um Mirroring, ZFS checksuming, Ceph, Cluster, ECC Ram, redundantes Netzwerk, mehrere Netze usw. usf., also um "fortgeschrittene Themen" - da kann der erste Eindruck schon "oh, viele Probleme" sein... :-)

PVE ist Debian plus einem angepassten Ubuntu Kernel. Das ist in meiner Wahrnehmung das stabilste, was du kriegen kannst. Zumindest mit Linux; OpenBSD mag noch stabiler/sicherer sein...
 
Wenn mir das mit der externen HDD zu unsicher / doof ist. Werde ich nach einer 2bay NAS bei Ebay schauen.
Hattest Du nicht eine Fritzbox? Die kann kann SMB mit einer externen Platten, ist aber extrem langsam, aber eine Möglichkeit - ohne gleich wieder Geld in die Hand zu nehmen.


Vielleicht gibt es hier ja eine Empfehlung was ich da nehmen kann und den WAF nicht zu sehr strapaziert. Dachte da an irgendein altes 2bay Modell von qnap oder Synology. Die NAS soll ja dann nichts machen außer ein 2nd Backup vom HomeLab.
Hier würde ich dir zu ASUSTOR raten.
Bsp: Nimbustor 2 - https://www.asustor.com/de/product?p_id=61

Das OS ist sehr flott und nicht überladen. Das NAS bootet unter 1 Minute und ist einsatzfähig im Gegensatz zu dem extrem überfrachteten QNAP OS ( mit QTS 5 bist du wieder bei einer Bootzeit von 5 Minuten - vorher je nach den eingebunden APPS eher 10 Minuten plus).


Übrigens kannst Du dir von deiner SSD mit Proxmox auch ein Image (Clonezilla / Rescuezilla) auf eine externe Platte ziehen. bzw. das Verzeichnis /etc sichern - für's Recovery auf eine neue SSD. Wenn du einen Steckplatz frei hast könntest du auch einen M,2 PCIe SSD Adapter (Startech) einbauen.
 
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Hattest Du nicht eine Fritzbox? Die kann kann SMB mit einer externen Platten, ist aber extrem langsam, aber eine Möglichkeit - ohne gleich wieder Geld in die Hand zu nehmen.
Ja stimmt, die steht ja auch noch rum.
Die Laufzeit vom Backup wäre mir glaub ich fast egal, zumindest das sichern an sich. Würde da als Job Nachts machen.

ABER:
Wo genau ist der Unterschied (Vorteil/Nachteil) das Backup nicht direkt vom Homeserver per USB zu machen?

Zur Lage:
Der HomeServer steht in meinem Büro welches im Keller ist. Klar, brennt das Büro ab oder wird anderweitig zerstört ist dann auch die USB Platte die dran hängt mit weg.
Die FB steht im EG Wohnzimmer (weil da halt der Kabelanschluss ist). Das wäre fast schon ein anderer Brandabschnitt.
Ich glaube aber, wenn es hier mal brennen sollte ist meine geringste Sorge die Platte von der FB abzuziehen ;-)

Die NAS schaue ich mir mal an, aber auch die würde direkt neben dem Homeserver in meinem Büro im Keller stehen :-)
 
Teste das mit der USB Platte am HomeServer. Das wird dann auch mehr Performance bringen. Wenn es nicht sauber klappt, kannst du das mit der Fritzbox gleich direkt testen.

Ein Vorteil wäre, wie du schon erkannt hast, hast du unterschiedliche Standorte im Schadensfall (Wasser im Keller), der andere: "Ich ziehe die Platte ab und bringe sie in Sicherheit (Brand)".
 
Ok mit dem Backup testen usw jetzt erstmal durch aber ...
Wie erstelle ich ein Backup von der PVE Node bzw. dem Host selbst?
Da ist ja die ganze Konfig etc. drin, das wäre in meinem Fall auch mit das Wichtigste.

Brauche dazu dann ein externes Programm was irgendwo läuft und mir eine Art BMR Backup vom Host macht oder wie macht ihr das so?
 
Wie erstelle ich ein Backup von der PVE Node bzw. dem Host selbst?
Derzeit gibt es noch nichts offizielles um PVE zu sichern. ABER das ist meiner Meinung auch gar nicht notwendig.

Proxmox ist in weniger als 10 Minuten (inklusive Tastatur und HDMI-Kabel suchen) neu aufgesetzt. Ein Backup Speicher ist in einer Minute eingerichtet und aktiviert. CTs/VMs aus Backups wiederherstellen und starten. Ab da läuft wieder alles.

Danach (in aller Ruhe) alle Anpassungen (hab ich einmal in einer txt Datei mitgeschrieben) machen. Das einzige das ich aus einer Sicherung zurückspiele ist: storage.cfg und jobs.cfg
 
Stimmt eigentlich. Hab es jetzt auch schon 2 mal neu installiert weil ich auf einem sauberen System ein paar Sachen testen wollte.
Die beiden Dateien kann man ja dann über einen Job auf die USB Platte mit drauf schreiben und gut ist.
 
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Das mit den Scripten ist ein guter Hinweis. Ich schaue mir aber eh immer erst an was ich ausführe. Ich bin zwar kein UNIX Crack, aber ein bisschen was von dem was dann in so einem Script steht verstehe ich, was nicht, recherchiere ich dann. Wenn ich gar nichts mit anfangen kann, lasse ich immer die Finger davon oder teste es erst auf einem Testsystem um quasi Reverse Engineering zu versuchen.

Das ist eine gute Vorgehensweise Mein Hinweis kam halt, weil mein (zugegeben subjektiver) Eindruck ist, dass der Durschnittsredditer in den einschlägigen Subs diese Skripte eher nimmt, um genau das (also die Beschäftigung mit ihrer Funktionsweise) zu vermeiden. Ad Testsystem: Da ist natürlich der Vorteil von ProxmoxVE, dass man sich schnell eine VM (auch ProxmoxVE selbst) oder Container als Testumgebung aufmachen und nach Benutzung wieder wegschmeißen kann.
Ich denke die Wichtigkeit von Backups verstehe ich und will ich auch gar nicht in frage stellen. Ich halte aber sowas wie 3-2-1 für ein HomeLab (dem was ich damit vorhabe) für übertrieben (kann aber natürlich jeder machen wie er mag). Das ist m.E. etwas für produktive Business Umgebungen wo es bei Ausfall auch um Geld geht.

Naja, das kommt darauf an, wie wichtig einen die Daten sind. Es gibt Leute, die keine Lust haben ihre digitalisierte Musik- und Filmsammlung erneut aus ihrer CD- und DVD-Sammlung erstellen zu müssen. Oder Angst um ihre Urlaubsphotos haben. Ich selbst habe vor zukünftig alle meine wichtigen Dokumente mittels paperless-ngx zu digitalisieren, damit ich nicht mehr danach suchen muss für meine Steuererklärung. Wenn diese Daten also so wichtig sind, dann handelt es sich um eine Produktionsumgebung, auch zuhause!

Vor allem finde ich zwei Kopien der Primärdaten gar nicht mal sooo viel. Veeam empfiehlt ja auch mindestens eine Kopie auf einen Medium zu haben, dass nicht mit einen PC verbunden ist oder andersweitig unveränderbar (und somit gegen eine Ransomwareattacke auch gegen die Backups geschützt). Ich habe mal einen Typen kennengelernt, der eine kleine Agentur für Grafikdesign (wenn ich mich richtig erinnere arbeitet nur er und vielleicht noch ein bis zwei weitere Personen darin) betreibt. Da er weder das Budget noch das Wissen den Betrieb eines Servers hat, ist seine Backupstrategie folgende: Er hat zwei externe Festplatten. Eine nimmt er am Montag mit ins Büro und sichert da dann jeden Abend eine Sicherung von den Büro-PCs und steckt sie dann (bis zum nächsten Abend) ab. Am Freitag nimmt er sie mit nach Hause. In der Woche darauf wechselt er dann zur anderen Platte. Er hat also damit seine zwei Kopien und eine davon lagert er immer noch außerhalb. Wovor sein Setup aber nicht schützt, wenn innerhalb der letzten paar Wochen beide Laufwerke kompromitiert wurden oder unbemerkt anfangen kaputt zu gehen. Trotzdem ist seine Strategie für eine Low-Budget-Umgebung gar nicht so schlecht, er könnte schließlich jederzeit auch noch eine dritte/vierte Platte für zusätzliche monatliche Backups dazunehmen und die dann wieder durchwechseln.
Und in Veeams Text steht ja auch, dass das Konzept so von einen Photographen stammt, auch nicht gerade der typische Enterprise-ITler ;)

Viel wichtiger als das Backup ist aber die Wiederherstellung: Das sollte regelmäßig getestet werden. In professionellen Umgebungen automatisisert (siehe: https://blog.koehntopp.info/2023/08/23/dont-say-backup-say-restore.html und https://blog.koehntopp.info/2017/02/01/nobody-wants-backup-everybody-wants-restore.html ), im Homelab wenigstens von Zeit zu Zeit von Hand. Wenn man den ProxmoxBackupServer einsetzt, kann man das über verify-Jobs teilweise automatisieren (da diese überprüfen, ob die Daten noch korrekt vorhanden sind), von Zeit zu Zeit sollte man dann mal alle LXCs und VMs versuchsweise aus den Backup wieder herstellen. Das Backupprogramm restic (und sicher auch andere) erlauben beim verify-Modus auch einen restore zu simulieren, auch das kann man gut für regelmäßige, automatisierte Tests nutzen.

Nichts ist ärgerlicher als bei einen Backup im Ernstfall festzustellen, dass die Wiederherstellung nicht funktioniert.
Ich dagegen will nur meine IoT und Cloud Dinge lokal bringen und weiterhin eine NAS haben und einen Mediaplayer.
Mit dem Platten Setup was ich anstrebe, hab ich überall mindestens ein Mirror (außer beim Hypervisor). Ja das ist kein Backup, aber die Wahrscheinlichkeit vom Ausfall aller Platten gleichzeitig ist schon recht gering.
Zum Punkt wenn mal die Hütte abbrennt: dann hab ich wirklich viel mehr, wichtigere und andere Sorgen als das mein HomeLab kein Datensicherung hatte.
Wenn nur die Hypervisor Platte ausfällt, nutzen mir alle Backups nichts, weil das nur eine M2 SSD ist und ich davon keine im Schrank liegen habe. Also selbst mit Amazon Prime muss ich mindestens 24 Stunden ohne HomeLab auskommen.

Solange du nichts wichtiges darauf hast, mag das stimmen, aber der Appetit kommt mit den Essen ;) Sobald wichtige Dokumente in deiner Privatcloud liegen, sieht es schon anders aus (siehe oben).
Das ist aus meiner Sicht auch die einzige richtige Schwachstelle an meiner Hw. Der fehlende 2te M2 Slot für den Hypervisor. Daran kann man aber noch arbeiten.

Ich werde erstmal auf eine externe HDD zusätzlich sichern. Die Synology ist wie gesagt - verkauft.

Wenn mir das mit der externen HDD zu unsicher / doof ist. Werde ich nach einer 2bay NAS bei Ebay schauen.
Vielleicht gibt es hier ja eine Empfehlung was ich da nehmen kann und den WAF nicht zu sehr strapaziert. Dachte da an irgendein altes 2bay Modell von qnap oder Synology. Die NAS soll ja dann nichts machen außer ein 2nd Backup vom HomeLab.

Bei vielen Threads hier bekomme ich den Eindruck, dass proxmox gar nicht mal so stabil ist wie ich dachte. Gefühlt ist allein updaten schon ein Risiko. Das ist aber nur so ein Gefühl. Ich halte das bei meinem Zeug was ich habe eh immer so, dass ich Updates erstmal liegen lasse und diese nicht immer sofort bei Release installiere. Ist bei Windows schon immer so gewesen und andere Hersteller haben inzwischen ja auch angefangen neue „Features“ in der Masse zu testen.

Ich danke euch aber selbstverständlich für alle die guten und auch wirklich wichtigen Hinweise. Aus dem Grund habe ich ja auch erst den Thread eröffnet.
Der Eindruck täuscht ;-)

Hier sind mehr Profis unterwegs, als vielleicht in anderen Foren. Und Profis legen mehr Wert auf Zuverlässigkeit, als ein Bastler. (Ja, solche pauschalisierenden Aussagen sind nicht gut - bitte mit etwas Abstand betrachten.)

Nicht nur das die meisten Profis hier sind halt Sysadmins oder andere Infrastrukturleute, keine Feature-Entwickler. Im bereits oben verlinkten Blog hat der Autor das mal umrissen:
https://blog.koehntopp.info/2008/05/30/the-importance-of-fail.html
https://blog.koehntopp.info/2015/03/27/go-away-or-i-will-replace-you.html
Sein Argument geht ungefähr wie folgt: Infrastrukturleute (wozu er auch Leute wie die Linux-Kernelentwickler oder Leute die Heizungen warten und Stromnetze betreiben, zählt) werden danach gemessen, wie oft die Infrastruktur ausfällt und wieviel nicht reparierbarer Schaden entsteht ( beim Linux-Kernel, also ob durch ein Update plötzlich Datenverluste auftreten). Feature-Entwickler dagegen danach, wieviel neuen geilen Scheiß sie mit dem letzten Release reingebracht haben. Die Proxmox-Entwickler sind da meines Erachtens nach ein wenig dazwischen, da ihr Produkt ein Infrastrukturprojekt ist, aber tatsächlich ja neue Features reinkommen müssen. Wie dem auch sei: Beide Mentalitäten haben gewisse Konflikte. Für Feature-Entwickler ist "worse-is-better" eine super Herangehensweise: Wenn die neue Version von einer Bildbearbeitung furchtbare Bugs hat, aber dafür durch die neuen Features die Benutzer trotzdem produktiver sind, dann sind diese Bugs letzten Endes kein Grund die neue Version nicht rauszubringen. Wenn dagegen die neue Version vom ProxmoxBackupServer Backups verliert, aber dafür S3-Support hat, würde das trotzdem niemand nutzen wollen, dem seine Daten wichtig sind ;)
Zu worse-is-better:
https://en.wikipedia.org/wiki/Worse_is_better

In Bezug auf die User hier: Wer als Sysadmin, Devops-Engineer oder ähnliches seine Brötchen verdient, der erwartet von der Infrastruktur, dass sie keine Ausfälle hat. Jeder Ausfall ist eine Katastrophe, im besten Fall, weil er Arbeit macht, im schlimmsten, weil wichtige Daten verloren gehen oder Geld kostet (im allerschlimmsten Fall bis zur Pleite). Um das zu vermeiden schmeißt man dann entsprechend Geld für die entsprechende Technik darauf (zusätzliche Laufwerke für RAID, ECC-RAM, redundante Netzwerkanbindungen, Backups, Backups, Backups) und bezahlt Leute dafür, die Systeme bis ins letzte Detail zu verstehen und genau darauf (Ausfallsicherheit) zu optimieren.
Homelabber (die nach meinen Eindruck den Großteil der reddit-Subs zu Proxmox und Co stellen) interessieren sich dagegen in erster Linie dafür, dass sie möglichst viele, fancy Funktionen haben, ohne das dass ihr Budget und ihre Wissens- und Zeitgrenzen sprengt.
Mit anderen Worten (und das ist natürlich auch eine sehr grobe Vereinfachung): Sie sind mehr Feature- als Infrastrukturleute. Und genau darum halte ich ProxmoxVE nicht für das erste Mittel der Wahl für einen Heimserver, weil es eben dieses Wissen um Infrastruktur braucht bzw. die Bereitschaft sich dieses anzueignen und auch unter dieser Annahme entwickelt wird. Während man bei den gängigen NAS-Appilcances das eben nicht braucht, weil sie weniger Komplexität abbilden müssen, also auch weniger Potential für Probleme haben.

Jedenfalls geht es hier oft um Mirroring, ZFS checksuming, Ceph, Cluster, ECC Ram, redundantes Netzwerk, mehrere Netze usw. usf., also um "fortgeschrittene Themen" - da kann der erste Eindruck schon "oh, viele Probleme" sein... :-)
Dieses. Die meisten NAS von der Stange haben nichts davon (ZFS envtl. noch und Software-RAID/Mirror, aber sonst?). Die sich dabei ergebenen Probleme kommen eben durch die oben genannten Anforderungen an Daten- und Ausfallsicherheit im gewerblichen Umfeld. Alleine das Netzwerkdesign für einen Cluster mit Ceph ist samt Anforderungen ist weit über den, was im den meisten Heimnetzen üblich und sinnvoll ist (mindestens drei, besser vier bis fünf Knoten, verbunden durch redundante Netzwerkverbindungen nur für den Datentransfer (mindestens 10 Gbit, besser 25GBit) und mindestens zwei Datenspeicher pro Knoten...). Ich selbst lasse da ja auch die Finger davon, weil das für mein Homelab völliger Overkill wäre.

Hattest Du nicht eine Fritzbox? Die kann kann SMB mit einer externen Platten, ist aber extrem langsam, aber eine Möglichkeit - ohne gleich wieder Geld in die Hand zu nehmen.

Das ist in meinen Augen nicht viel besser als dauerhaft eine externe Festplatte am PI oder Server dranzuhängen.

Hier würde ich dir zu ASUSTOR raten.
Bsp: Nimbustor 2 - https://www.asustor.com/de/product?p_id=61

Das OS ist sehr flott und nicht überladen. Das NAS bootet unter 1 Minute und ist einsatzfähig im Gegensatz zu dem extrem überfrachteten QNAP OS ( mit QTS 5 bist du wieder bei einer Bootzeit von 5 Minuten - vorher je nach den eingebunden APPS eher 10 Minuten plus).

Naja, da der Grund für die Abschaffung der synology ja der WAF war, weiß ich ja nicht, ob da ein neues NAS da dann besser ist ;) Dafür müsste man aber wissen, was die Dame des PikAss-Haushalts konkret gestört hat. Persönlich würde ich (wenn ich mir ein NAS zulege), dass eher wie einen Server selbst zusammenstellen und darauf Unraid, TrueNAS oder ein anderes NAS-OS drauf packen, dürfte günstiger kommen.
 
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Danach (in aller Ruhe) alle Anpassungen (hab ich einmal in einer txt Datei mitgeschrieben) machen. Das einzige das ich aus einer Sicherung zurückspiele ist: storage.cfg und jobs.cfg
Naja, das kommt aber auch darauf an, was man sonst noch am Host-Betriebssystem anpasst. Ich selbst gehe da lieber auf Nummer sicher und sichere mir regelmäßig einmal den kompletten Inhalt von /etc/pve und / weg. Wenn man ein Backupprogramm mit Deduplikation verwendet (wie proxmox-backup-client mit dem PBS, restic, borgbackup oder was es sonst noch gibt) hält sich der Speicherverbrauch sehr im Grenzen und man hat im Zweifelsfall weniger nervige Konfigurationsarbeit. @Dunuin schrieb mal, dass er seine PVE-Konfiguration auf zig Seiten dokumentiert hätte und dieses wiederherzurichten ohne Backup zig Stunden dauern würde. Mag ein Extremfall sein, aber better safe than sorry ;) Bei mir ist es nicht ganz so krass, aber genug, dass mir dass den Platzverbrauch durch die Backups wert ist (hält sich eh in Grenzen, da das Gesamthostsystem immer noch bei knapp 5GB ist).
 
Push @Johannes S
Viel Input, dachte ich überfliege gerade mal die Antwort aber musste tatsächlich alles 2 mal lesen.
Das ist aber nicht als Kritik gemeint sondern als Lob. Ich finde es wirklich sehr schön das sich hier drum bemüht wird, mir eine andere Perspektive auf die Dinge zu geben. Denn tatsächlich müsste ich mich ehrlicherweise zu den NAS mit Fancy Dingen Usern zählen, denn das ist ja eigentlich das, was ich bisher im Betrieb hatte.
Tatsächlich kommt die Überlegung mit Proxmox auch ein bisschen aus meinem beruflichen Umfeld.
Tatsächlich bin ich IT-Admin in einer relativen komplexen Umgebung in der wir mit sagenhaften 2 Leuten alles Schultern müssen. Das ist nur leider alles Zuviel für 2 und wir schwimmen eher den Wellen hinterher als davor zu kommen und unsere Umgebung mal etwas performanter zu gestalten.
Wir nutzen als Host ESXi und haben alles mit dem vCenter virtualisiert. Das ganze über Netbackup und nochmal netbackup als 2nd Copy. Dazu noch Dutzende andere Systeme von diversen Herstellern die man halt so braucht.
Das alles ist wie gesagt für 2 Zuviel und da wollte ich die Chance des homeservers nutzen um mich mit Proxmox auseinander zu setzen.
Ich erhoffe mir dadurch eine bisschen breitere Sichtweise auf alles und ein bisschen Benefit für meine Arbeit.
Zusätzlich habe ich dann natürlich endlich mal meinen Homeserver selber gebaut

Der Aspekt des WAF ist einfach erklärt:
Was macht der Server? Ah also quasi die NAS und den PI ersetzen?!
Dann müssen die beiden Sachen weg, dann kannst du anfangen.

Den PI konnte ich aber retten, die Synology musste dran glauben.

Also ja, die Anschaffung einer neuen NAS steht erstmal noch aus.
Was mich auch an diesem Thema reizt ist auch hier der Punkt des selber bauen. Daran hab ich noch gar nicht gedacht. Ich denke ich werde mal gucken was man für ein wirklich einfaches NAS eigentlich alles braucht.
Ggf geht das easy sogar über den PI, da hätte man das „Mainboard“
 
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Push @Johannes S
Viel Input, dachte ich überfliege gerade mal die Antwort aber musste tatsächlich alles 2 mal lesen.
Das ist aber nicht als Kritik gemeint sondern als Lob. Ich finde es wirklich sehr schön das sich hier drum bemüht wird, mir eine andere Perspektive auf die Dinge zu geben. Denn tatsächlich müsste ich mich ehrlicherweise zu den NAS mit Fancy Dingen Usern zählen, denn das ist ja eigentlich das, was ich bisher im Betrieb hatte.

Wie gesagt: Ich finde das vollkommen legitim, man sollte sich aber halt dann auch klar machen, was sich wofür eignet und wofür nicht. Als Lernumgebung ist ProxmoxVE nicht zu schlagen.

Tatsächlich kommt die Überlegung mit Proxmox auch ein bisschen aus meinem beruflichen Umfeld.
Tatsächlich bin ich IT-Admin in einer relativen komplexen Umgebung in der wir mit sagenhaften 2 Leuten alles Schultern müssen. Das ist nur leider alles Zuviel für 2 und wir schwimmen eher den Wellen hinterher als davor zu kommen und unsere Umgebung mal etwas performanter zu gestalten.

Es könnte schlimmer sein, ich habe auch schon von Firmen gehört, wo nur eine Person "die IT" ist bei 100-200 Mitarbeitenden plus einen externen Dienstleister als Unterstützung. Was man macht, wenn die Person krank oder im Urlaub ist, wollte man mir nicht verraten.
Als jemand der selbst in einer realtiv großen IT-Abteilung (geschätzt 100 Leute, der Großteil davon arbeitet aber im Usersupport an den verschiedenen Standorten) arbeitet fand ich folgenden Vortrag ganz spannend, um selbst mal eine andere Sichtweise zu kriegen:
https://media.ccc.de/v/38c3-was-mac...ft-die-deutsche-industrie-die-digitalisierung

Auch wenn es hauptsächlich eine Anekdotensammlung ist, fand ich es doch nicht uninteressant mal zu sehen, wie es ist, wenn sehr wenig Admins eine Umgebung betreuen dürfen, die NIE gestoppt werden kann (weil sonst Vertragstrafen fällig werden)
Wir nutzen als Host ESXi und haben alles mit dem vCenter virtualisiert. Das ganze über Netbackup und nochmal netbackup als 2nd Copy. Dazu noch Dutzende andere Systeme von diversen Herstellern die man halt so braucht.
Das alles ist wie gesagt für 2 Zuviel und da wollte ich die Chance des homeservers nutzen um mich mit Proxmox auseinander zu setzen.

ProxmoxVE ist nicht unbedingt weniger kompliziert, aber halt anders (da Linux-Unterbau) und (von den Lizens- bzw. Subskriptionskosten) bezahlbarer. Dafür braucht man dann jemanden, der damit zurecht kommt. Ich saß mal mit jemanden in einer Schulung zu Kubernetes, dem das ganze Handling mit der Kommandozeile zu sehr nach DOS erinnerte. Er zog also für sich das Fazit, dass er in seinen Umfeld Kubernetes (wenn überhaupt) nur in einer Variante mit GUI einführen würde. Kann man so sehen, allerdings auch mit einer GUI muss man ja die Konzepte lernen und verstehen. Wenn man das nicht möchte oder einen dafür die Zeit fehlt, dann nützt einen die ganze schöne Technik und die gesunkenen Kosten gar nichts.

Ich erhoffe mir dadurch eine bisschen breitere Sichtweise auf alles und ein bisschen Benefit für meine Arbeit.
Zusätzlich habe ich dann natürlich endlich mal meinen Homeserver selber gebaut.

Klingt nach einen super Lernprojekt.
Also ja, die Anschaffung einer neuen NAS steht erstmal noch aus.

Ich würde das auf jeden Fall einplanen, gerade falls ihr anfangt da doch wichtigere Sachen drauf zu packen. Dass die nicht verloren gehen dürfen, sollte ja auch deiner Dame einleuchten ;)

Was mich auch an diesem Thema reizt ist auch hier der Punkt des selber bauen. Daran hab ich noch gar nicht gedacht. Ich denke ich werde mal gucken was man für ein wirklich einfaches NAS eigentlich alles braucht.
Ggf geht das easy sogar über den PI, da hätte man das „Mainboard“
Über den PI geht das schon, aber tolle Performance würde ich da nicht erwarten. So ziemlich alle OpenSource NAS-Systeme verlangen mittlerweile doch mehr RAM, sobald man mehr Komfort will. OpenMediaVault ist da mit 1 GB noch relativ genügsam, UnRAID 4 GB und TrueNAS 8 GB. Und das ist jeweils das absolute Minimum (abgesehen davon, dass TrueNAS und UnRaid auch nur auf x86 laufen), nun kann man natürlich auch direkt ein beliebiges Linuxsystem samt Samba und NFS nehmen, aber das hat dann halt nicht die Komfortfunktionen. Was schon eher funktionieren würde, wäre ein Mini-PC (der allerdings zwecks Software-RAID dann wenigstens zwei Datenträger aufnehmen können sollte) und den dann als PI-Ersatz/NAS einzusetzen. HomeAutomationOS läuft ja auch auf X86. Dessen Backup könnte man dann auf den Server packen und die Server-Backups dann auf den Mini-PC.