Zusammenstellung Proxmox Server, Aufteilung der Festplatten

dirkschwarz

Member
Jun 21, 2020
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Guten Tag,

stelle mir gerade einen neuen Proxmox-Server zusammen, nachdem die ersten Versuche auf einem kleinen NUC prima gelaufen sind. Da die Hardware aber schnell an Grenzen gekommen ist (8GB RAM, 1x256GB FP), habe ich nun folgende Hardware zur Verfügung:
  1. HPE ProLiant MicroServer Gen10 Plus
  2. 32GB RAM
  3. Festplatten: 2x 2TB HDD, 1TB SSD, 2x 120GB SSD
Wie würdet ihr jetzt den Server aufsetzen? Insbesondere die Aufteilung der Festplatten ist mir nicht klar.
  • Eigentlich reicht doch eine 120GB SSD für das System - sollte/ müsste die gespiegelt sein? Format ext4 oder ZFS?
  • Bei der Installation wird ja auch immer automatischen ein lvm-data Storage auf der Systemplatte angelegt - kann/ sollte man das löschen?
  • Wo setzte ich die 1TB SSD am besten ein?
  • Für die 2GB HDD`s würde ich ein ZFS Mirror nehmen oder besser den eingebauten Raid des Gen10 Plus (dann würde ZFS aber eher nutzlos sein - oder?
  • Sicherung der VM`s erfolgt wie bisher über ein NFS-Share auf meinen NAS
Bin da gerade so ein wenig überfordert und hoffe auf eure Hilfe :) . Falls Ihr sonst noch Tipps habt - her damit!

Herzlichen Dank!
 
  • Eigentlich reicht doch eine 120GB SSD für das System - sollte/ müsste die gespiegelt sein? Format ext4 oder ZFS?
Hängt davon ab was für dich reicht. Laufen tut es, ist aber nervig wenn du sehr viel am Proxmox per CLI rumwerkelst und die SSD dann ohne Vorwarnung ausfällt. Dann ist dein Proxmox mit all den Einstellungen weg und das kann dann gerne mal eine Woche brauchen, bis man da eine neue SSD besorgt und alles erneut eingerichtet hat. Und in der Zeit läuft dann nichts von deinen Diensten was schon sehr nervig werden kann, sobald auch so Dinge wie Passwort Manager, Router, Webserver etc selbst hostest. Hätte ich hier kein Raid und würde die einzige System-SSD ausfallen, dann könnte keine VM mehr laufen und da auch mein Router eine VM ist, hätte hier kein Rechner daheim mehr Internet. Eine Woche ohne Internet wäre schon doof, dann müsste ich temporär alles an Netzwerk-Zeugs umstöpseln, die IPs von allen Rechnern daheim abändern, alle Software-Firewalls auf allen Rechner komplett neu konfigurieren, ... da wäre es vermutlich einfach eine Woche zu warten bis ich gleich Proxmox neu aufgesetzt habe. Oder man gibt ein paar Euro mehr aus und nimmt gleich zwei SSD und spiegelt die. Ich hatte mir z.B. zwei baugleiche gebrauchte Enterprise SSDs für zusammen 20€ gekauft.
Mit Raid1 sparst du dir das ganze und wenn du dann sogar noch ZFS nimmst, dann können sich deine beiden System-SSDs sogar noch selbst reparieren.
Raid und ZFS killt dir aber auch viel schneller die SSDs, besonders wenn das nur günstige Consumer SSDs sind.
  • Bei der Installation wird ja auch immer automatischen ein lvm-data Storage auf der Systemplatte angelegt - kann/ sollte man das löschen?
Du kannst dir bei der Installation auch erweiterte Eingabefelder anzeigen lassen. Dann kannst du sagen wie groß jedes LV sein soll. Wenn du das nicht brauchst, weil deine VMs z.B. auf einem anderen Storage liegen sollen, dann mach es halt klein oder setzt "maxvz" auf 0, dann wird garnicht erst ein lvm-data erstellt. Guck mal hier im Wiki unter "Advanced LVM Configuration Options"

  • Wo setzte ich die 1TB SSD am besten ein?
Wenn du eh regelmäßig Backups auf dein NAS machst, dann würde ich die 1TB SSD für deine VMs nehmen. Die dürften am meisten von den geringen Latenzen der SSD profitieren. Raid wäre dort dann ja auch nicht so wichtig, wenn du keine ständige Verfürbarkeit garantieren musst. Fällt die SSD aus und hast du tägliche Backups auf dem NAS, dann geht ja höchstens das geänderte des angebrochenen Tages verloren.
Nützlich wäre ZFS mit Redundanz aber trotzdem, denn ohne können sich wie gesagt keine fehlerhaften Daten selbst korrigieren und du kannst nie wirklich sicher sein, ob das, was du auf das NAS gesichert hast, nicht schon vor dem Backup defekt war.
  • Für die 2GB HDD`s würde ich ein ZFS Mirror nehmen oder besser den eingebauten Raid des Gen10 Plus (dann würde ZFS aber eher nutzlos sein - oder?
Für was sollen die HDDs denn gut sein? Also für VMs fänd ich SSDs viel sinnvoller. Und als Datengrab für große Datenmengen hast du ja auch schon dein NAS. Gut, du könntest dir einen SMB-Share auf dem Proxmox mit den beiden 2TB-HDDs einrichten und dann dein Proxmox auch als NAS nutzen, aber mit Raid1 hättest du dann auch nur 2TB Kapazität. Dafür schlucken die HDDs dann rund um die Uhr Strom. Weiß nicht ob sich das so lohnt für die 2TB nutzbare Kapazität.
Wenn dir keine spezielle Verwendung für die HDDs einfällt, dann würde ich die lieber woanders einbauen oder verkaufen und das Geld dann als Startgeld für eine zweite 1TB SSD nutzen.
Nützlich fänd ich die höchstens wenn du in einer VM eine Workload hast, wo du sehr viele sequentielle Daten schreiben musst. Dann könntest du die jeweiligen schreibintensiven Verzeichnisse auf eine virtuelle Festplatte mounten, die auf dem HDD-Array liegt. Dann würden die schreibintensive Sachen nicht so schnell die 1TB SSD kaputtschreiben. Wäre aber auch wirklich nur bei großen sequentiellen Schreiboperationen nützlich, da die HDDs sonst sehr schnell von den vielen kleinen Random-Writes überfordert wären.
Ich hatte hier zwei HDDs im Server für VMs und musste die wieder ausbauen und durch SSDs ersetzen, da die HDDs einfach nicht genug IOPS liefern konnten und immer am Limit waren.
 
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