VM auf SSD Performance

JustDanMan

New Member
Sep 5, 2014
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Hallo zusammen,

derzeit haben wir auf einem unserer Systeme Proxmox auf einem RAID1 mit zwei HDDs installiert. Auf diesen HDDs liegen auch die Disk-Images der VMs. Hat jemand Erfahrung damit gemacht, ob es deutlich bessere Performance bringt, wenn man Disk-Images bestimmter VMs auf eine SSD auslagert und das Hostsystem weiter auf der HDD läuft? Ich könnte mir vorstellen, dass das Host-System wegen der HDD dann wieder ausbremst.

Viele Grüße
Daniel
 
Hallo,

die Performance bei SSD ist natürlich deutlich besser als bei einer HDD. Wenn Du nur die Images auf SSD verlagerst, sind die VMs natürlich schneller, am Host ändert sich ja nichts. Ich nutze für Promox immer die WD Red NAS HDD und für die Images ein Raid1 mit zwei SSDs. Teilweise auch HDD und SSD im Mischbetrieb, so das z.B. bei einem Windows Rechner die C: Platte auf einer SSD liegt und die D: Platte mit vielen Daten auf einer HDD als raw-disk.
 
Günstiger als ein Full-SSD-System wäre ein Hardware-RAID-Controller mit SSD-Puffer und Festplatten. Die gibt es schon für ein paar hundert Euro und so kann man sich selbst daheim ein Multi-Tier-Storage-System aufbauen. Wenn man "nur" Festplatten mit SSD beschleunigen möchte, so kann man das auch tun über LVMcache oder bcache direkt in Debian machen. Funktioniert prima und die Festplatte wird echt schnell bei Dingen, die öfters gelesen werden.

Was am günstigsten ist muss man selbst entscheiden. Ich mag reine SSD-Systeme auf ZFS-basis, die sind aber natürlich teuer, aber man benötigt für ein SOHO-Server keine Super teuren Enterprise SSD, da tun es auch die billigen. Oft kostet ein gescheiter Hardware-Controller mit SSD-Unterstützung mehr als ein paar TB SSD Prosumer SSDs für ZFS.

Aber um deine Frage zu beantworten: Alles läuft schneller mit SSD, manchmal ist das aber auch nur ein messbarer und nicht unbedingt spürbarer Unterschied. Ich merke z.B. keinen Unterschied zwischen einer 950 Pro (NVMe, 2.5 GB/sec) zu einer 850 Pro SATA ("nur" 500 MB/s). Darauf starten die Systeme wirklich gefühlt gleich schnell, auch wenn sie auf dem schnelleren System eine halbe Sekunde schneller z.B. zum Desktop oder Prompt booten, jedoch ist der Geschwindigkeitszuwachs zwischen HDD und SSD enorm groß. Wenn du aber nicht gerade täglich 20x dein virtuelles Windows neustartest, wirst du den Unterschied nicht oft merken.

Die Idee vom Teilen von @MathewK73 ist auch ein gangbarer Weg, man muss sich jedoch immer selbst um die Speicherziele kümmern - jedoch im SOHO-Umfeld kein Problem. Kommt ganz auf deine Performanewünsche (oder manchmal auf den Geldbeutel) an.
 
@LnxBil: Er will ja kein Full-SSD-System, sondern seine langsamen VMs auf SSD auslagern.

@JustDanMan: Einfachste Lösung, passender Controller mit zwei SSD als Raid1 und dort die VMs auslagern. Letztlich also ein "Mischbetrieb". ;-)

NVMe und SATA, da wird beim starten nicht mehr die Platten der Flaschenhals sein, deswegen auch kaum Unterschied. Bei großen Datenmengen wird man den Unterschied schon deutlich merken. Aber wer hat Privat schon ne 300 GB Exchange-Datenbank die mal geprüft wird etc. Über Netzwerk bleibt eh alles gleich, hier wird im Privatbereich auch selten mehr als 1 GB genutzt.
 
Vielen Dank für die Antworten!
Wenn das so ist, werde ich das Vorhaben mit dem Mischbetrieb, wie von MathewK73 erwähnt, in den nächsten Tagen mal ausprobieren. Meine Sorge war eben, dass die laufende VM ja auf das Host-OS angewiesen ist, welches auf der HDD läuft und man somit den SSD-Effekt zumindest etwas einschränkt.
 
Deine Sorge ist schon richtig, dass die VMs auf den Host angewiesen sind. Aber die Plattenleistung der VM ist abhängig wo die Image Datei drauf ist (wenn die Swap Datei nicht in Benutzung ist). Wie gesagt habe ich unzählige Server laufen wo Proxmox auf einer WD Red ist und zwei Samsung Evo sogar als Software-Raid 1. Gab bisher keinerlei Probleme und manche laufen sogar schon seit Proxmox 2.3.
 
Bitte keine BilligSSDs für Server verwenden. Es kommt natürlich drauf an was man benötigt. Die Evo z.B. kann pro max 40GB bewegen, alles drüber verschleisst das Teil sehr schnell und es kommt zu starken performanceeibusen. Weiters wird die EVO langsamer als jede Festplatte wenn es Files größer als 12GB gibt. Die Beschaffenheit ist eben komplett anders wie bei der Pro. Ansonsten Enterprise verwenden. Ich hab immer diese da: https://www.amazon.de/Samsung-MZ7KM240HAGR-00005-240GB-2-5in-ENTERPRISE/dp/B016R11V80
 
Hallo, ich muss den Beitrag nochmal aufnehmen.
Ich nutzte einen Dell Server mit H700 Controller und 2 EVO 850 SSD im Raid 1 mit Write Back. Auf diesem Raid liegt nur eine VM (win2012). Messe ich jetzt den SSD-Durchsatz, so schwankt dieser und kommt lange nicht an die erwarteten Werte ran. Vor allem liegen die Zugriffszeiten bei über 0,5 ms.
Ich habe deswegen einen normalen PC als Proxmox Test aufgesetzt (WD SSD, ohne RAID). Hier bekomme ich zwar besseren Durchsatz aber immer noch Zugriffszeiten schlechter 0,5 ms (Lesen: 400MB/S, Schreiben: 200 MB/S). Setze ich auf dem PC ein natives Win 10 auf, so passen die Werte. Ich habe jetzt viel getestet mit verschiedenen SCSI Controller und Caching Modes. Es wird nicht besser. Mit No cache, ssd Support und dem Virtio Controller bekomme ich immer noch die besten Werte. Die VM hat qcow2 images - aber auch mit raw wird es nicht anders.
Die virtio Treiber sind alle installiert im Windows.
Meine Frage ist: Hat jemand Erfahrung mit derartigen Setups? Was bekommt ihr an Zugriffszeiten? Was kann man noch einstellen/optimieren?
Proxmox 6.0-4. Es wäre schade um die tolle SSD Performance.

Olaf
 

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