Tipps zur Proxmox-Installation auf Fujitsu Server 'Primergy RX300 S8'

maze-m

New Member
Nov 26, 2024
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Hallo zusammen!

Ich habe einen Fujitsu Server 'Primergy RX300 S8' mit 256GB ECC RAM von einem Arbeitskollegen netterweise geschenkt bekommt, da er bei ihm rausgeflogen ist.

Nun habe ich zusätzlich zu dem Server 16 SAS-Platten dazu bekommen und die zusätzlichen Controller, wo ich am überlegen bin, diese in den IT-Mode zu flashen, um über Sie teilweise ZFS-Pools zu realisieren:

- Fujitsu / LSI SAS9200-8e (hat zwei externe Anschlüsse zum Anschluss eines Enclosures / JBod)
- Fujitsu DS2607-A21
- Fujitsu D2616-A22
- Fujitsu D3116 RAID Controller

Ich würde die SAS-Platten gerne als Datengrab verwenden und unter Proxmox ggf. eine TrueNAS-VM zur Verwaltung des Datengrabs aufsetzen....

Nun meine Fragen zu dem Setup:
  1. Hat jemand von euch Tipps, wie ich die genannten Controller am einfachsten jeweils in den IT-Mode geflasht bekomme und wo ich die nötige Firmware herbekomme?

  2. Ich würde gerne an die beiden SATA-Ports vom Server jeweils eine SSD anschließen wollen, welche ich als "gemirrortes Setup" realisieren will, sodass ich notfalls noch eine Festplatte als Sicherheit beim Ausfall von einer Festplatte habe. Was würdet ihr mir für 4 -6 TB SSDs empfehlen? Soll ich Enterprise-Hardware wie sowas hier verwenden?
    --> https://www.kingston.com/de/ssd/server?sortby=nameatz&use=servers and datacenters

  3. Wie bekomme ich unter Proxmox mein "gemirrortes Setup" von den SATA-SSDs realisiert?

  4. Wie bekomme ich heraus, welche Festplattenkapazitäten ich maximal an den Server anschließen kann? Mein Arbeitskollege meinte, dass der Server nur SAS-Platten mit maximal jeweils 1,2 TB unterstützt, was mich jedoch verwundert, da es doch eher vom Betriebssystem abhängig ist als vom Server-Board / Controller. Oder sehe ich das falsch?

Ich hoffe, ihr könnt mir einige sinnvolle Tipps bei meinem Vorhaben geben und danke euch für eure Rückmeldung.
 
2. Wenn du von dem mirror nur booten willst, reicht es auch zwei billige zu nehmen. Andernfalls nimm' auf jeden Fall Enterprise-SSDs. Protip: nimm' 2 unterschiedliche Hersteller, damit sie möglichst nicht gleichzeitig ausfallen, wenn die Zeit gekommen ist.

3. Mit der GUI klickbar? Verstehe die Frage nicht. Wenn du davon booten willst, machst du eine frische Installation und wählst das dort.

4. Hängt vom Controller ab, wenn er keinen vendor lock hat. Aber ich kann dich beruhigen, technisch haben nur alte SAS1-Controller das Limit bei 2T. Alles darüber, also SAS2/3 ist problemlos.
 
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2. Wenn du von dem mirror nur booten willst, reicht es auch zwei billige zu nehmen. Andernfalls nimm' auf jeden Fall Enterprise-SSDs. Protip: nimm' 2 unterschiedliche Hersteller, damit sie möglichst nicht gleichzeitig ausfallen, wenn die Zeit gekommen ist.

3. Mit der GUI klickbar? Verstehe die Frage nicht. Wenn du davon booten willst, machst du eine frische Installation und wählst das dort.

4. Hängt vom Controller ab, wenn er keinen vendor lock hat. Aber ich kann dich beruhigen, technisch haben nur alte SAS1-Controller das Limit bei 2T. Alles darüber, also SAS2/3 ist problemlos.

zu 2. Tja, das ist bei mir ehrlich gesagt gerade so ein bisschen die Frage :).... Ich hab auch überlegt, mir eine DOM-Platte zuzulegen (wie sowas hier Fujitsu SSD SATA DOM 64 GB SATA 6G) und da das Proxmox drauf zu installieren. Dann würde ich auf sämtliche VMs etc. auf die zweite SSD mit vielleicht 4 - 6TB installieren. Aber da sind ja die Preise für Enterprise-SSDs jehnseits von Gut und Böhse :(....

zu 3. Ah cool, das klingt allerdings sehr einfach. Aber wie ja unter 'zu 2.' schon geschrieben, bin ich mir selber noch nicht so ganz sicher, ob ich das gemirrored haben will. Oder ich setzt ggf. das Proxmox neu auf (wenn denn die DOM-Platte z.B. fliegt), binde die SSD mit den VMs neu ein, binde den ZFS-Pool von meinen SAS-Platten neu und weier gehts :)...

zu 4. Du kannst mir nicht zufällig sagen, ob meine aufgelisteten Controller SAS1-Controller oder SAS2- bzw SAS3-Controller sind, oder :)?
 
den DOM würde ich aber nur mit ext4 verwenden ... hatte 4 Stück (gebraucht gekauft, je 2 in einem Server als ZFS mirror) und alle 4 sind innerhalb von 2 Jahren gestorben (waren von Fujitsu aber auch nur für alte ESXi Versionen gedacht, die noch auf ner SD Karte betrieben werden durften).
Die Alternative wäre eine normale SSD mit einem USB auf sata power adapter (lief in einem HPE GEN9 server ohne Probleme).
Falls du die 16 Bay Variante hast, müsste die Backplane aus 2 EInheiten bestehen (1 x 12, 1 x 4). Du könntest auch die 12er für die Daten und die 4er fürs OS und die VMs verwenden, dann bräuchste du halt 2 Controller (einen pro Backplane

Laut Fujitsu Spare Parts Katalog gibts sogar 1.8TB HDDs für den Server: https://manuals.ts.fujitsu.com/isc_illustrated_spares/content/RX300_S8/index.htm

Bezüglich FW Flash, am besten du schaust welchen Chip die Controller verwendet und googlst dann, es gibt genug Anleitung im Netz dafür.

Das der Server in deiner Konfig (also mit 2 CPUs und 16 HDDs) ohne Ende strom verbaucht (Idle 150W aufwärts vermutlich) ist kein Problem?

Edit: wenn du nur eine Disk fürs OS verwendest, musst du halt schauen, dass du ein backup vom /etc/pce Ordner hast, da dort die ganze Konfig liegt bzw. Backup von der VM, wo du das config file raus fischen kannst.
 
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zu 4. Du kannst mir nicht zufällig sagen, ob meine aufgelisteten Controller SAS1-Controller oder SAS2- bzw SAS3-Controller sind, oder
https://forums.servethehome.com/ind...and-hba-complete-listing-plus-oem-models.599/

bin ich mir selber noch nicht so ganz sicher, ob ich das gemirrored haben will.
Ich bin mir sicher, dass du das willst. Spätestens wenn man es einmal im falschen Moment nicht gemirrored hatte, will man es danach. ;)

Aber da sind ja die Preise für Enterprise-SSDs jehnseits von Gut und Böhse
Sieh es sorum als Investition...eine wirklich gute SSD kann man wahrscheinlich auch in den nächsten und übernächsten Server mitumziehen und du ärgerst dich niemals um mangelnden Durchsatz.
 
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Sieh es sorum als Investition...eine wirklich gute SSD kann man wahrscheinlich auch in den nächsten und übernächsten Server mitumziehen und du ärgerst dich niemals um mangelnden Durchsatz.
Ach hierzu noch...
Was meint ihr denn macht Sinn vom Platz her für Enterprise-SSDs?
Bei 4 - 6 TB (wo dann ja nicht nur das Proxmox, sondern auch die VMs laufen sollen), bin ich ja bei ca. ~450€ pro Platte...

Geht das auch in günstiger ?
 
Ach hierzu noch...
Was meint ihr denn macht Sinn vom Platz her für Enterprise-SSDs?
Bei 4 - 6 TB (wo dann ja nicht nur das Proxmox, sondern auch die VMs laufen sollen), bin ich ja bei ca. ~450€ pro Platte...

Geht das auch in günstiger ?

Ja, auf dem Gebrauchtmarkt ;) Man muss allerdings ein bissel Geduld haben, bis ein passendes Angebot reinkriegt. Ob es dann 4-6 TB sein müssen, würde ich aber hinterfragen wollen. Für 900GB - 1 TB kriegt man die nämlich schon für etwa 100 Euro (+/20 Euro) gebraucht und damit kann man dann ein Setup wie folgendes realisieren:

  • VMs mit dem eigentlichen Betriebssystem auf den SSDs, Daten auf den HDDs (das sind die 16 SAS-Dinger von deinen Kollegen oder)?
  • Für das Datengrab: Wieviele SAS/SATA Anschlüsse hast du denn? Für eine TrueNAS VM wird empfohlen, dass man die Controller direkt durchreicht:
    https://www.truenas.com/blog/yes-you-can-virtualize-freenas/
    Zu beachten: Die daran angeschloßenen Laufwerke sieht ProxmoxVE dann nicht mehr, das geht dann alles an die TrueNAS VM. Heißt im Umkehrschluß auch: Alles, was von ProxmoxVE genutzt werden soll, darf nicht am durchgereichten Controller liegen, alles was TrueNAS nutzen will schon!
  • Die Datenplatten kann man dann in die anderen ProxmoxVE Container und VMs als iscsi,nfs oder cifs Storage einbinden.
  • Das ProxmoxVE-Betriebssystem entweder auf eine eigene kleine Partition der SSDs oder auf eine HDD, anders als die VMs ist das eine SSD für die Performance nicht wichtig, eine HDD hält aber länger
  • Zusätzlich zu überlegen: Wie baut man den Vpool in TrueNAS auf? Von der Datensicherheit und Performance wäre ein Mirror oder striped mirror das beste, bindet man zusätzlich SSDs als special device für Metadaten an, lässt sich das noch mal beschleunigen. Aber: Geht das special device kaputt, ist der ganze Pool hinüber und muss aus den backup neu aufgebaut werden. Daher sollte die Redundanz im special device mirror denen der HDDs entsprechen.
  • Was willst du mit ProxmoxVE virtualisieren außer TrueNAS? Wenn es in erster Linie eine NAS werden soll, dann macht Virtualisierung nur sehr bedingt sinn, da es eine zusätzliche Fehlerquelle darstellt.
  • Generell: Backupkonzept, der ProxmoxBackupServer ist super für VMs und container , wird aber die mit den an die NAS per PCI durchgereichten Platten nicht mit sichern, außer es sind virtuelle Platten, die als Datenstorage dienen (dann aber logischerweise auch nur deren Inhalte). Dafür sollte man sich also was überlegen, um auch die "reinen Daten"-Freigaben mitzusichern.
 
VMs mit dem eigentlichen Betriebssystem auf den SSDs, Daten auf den HDDs (das sind die 16 SAS-Dinger von deinen Kollegen oder)?

Genau, ich hatte überlegt, an die beiden SATA-Anschlüsse jeweils eine SSD dranzuhängen und auf dieser dann gemirrored Proxmox zu installieren und zusätzlich alle VMs (die ich unter Proxmox anlege) darauf zu installieren.
Und genau, die Daten (Musik, FIlme, Bilder etc) würden dann auf den HDDs - sprich den 12 SAS-Platten - landen, welche ich als Enclosure an den 'Fujitsu D3116 RAID Controller' angebunden habe. Dazu muss ich den Controller natürlich ermstmal in den IT-Mode bringen......

Für das Datengrab: Wieviele SAS/SATA Anschlüsse hast du denn? Für eine TrueNAS VM wird empfohlen, dass man die Controller direkt durchreicht:
https://www.truenas.com/blog/yes-you-can-virtualize-freenas/
Zu beachten: Die daran angeschloßenen Laufwerke sieht ProxmoxVE dann nicht mehr, das geht dann alles an die TrueNAS VM. Heißt im Umkehrschluß auch: Alles, was von ProxmoxVE genutzt werden soll, darf nicht am durchgereichten Controller liegen, alles was TrueNAS nutzen will schon!
Wenn ich dich hier richtig verstanden habe, könnte ich doch den (dann hoffentlich im IT-Mode geflashten) 'Fujitsu D3116 RAID Controller' direkt an TrueNAS durchreichen, sodass ich alle 12 SAS-Platten über die TrueNAS-VM verwalte und darauf dann meine Pools erstelle, richtig?

Und über das TrueNAS könnte ich dann ja auch Samba- / CIFS- / NFS-Freigaben anlegen, welche ich wiederum in meinen restlichen VMs verfügbar mache :). Das wäre ja das, was du in dem Punkt meinst, oder :)?
Die Datenplatten kann man dann in die anderen ProxmoxVE Container und VMs als iscsi,nfs oder cifs Storage einbinden.


Das ProxmoxVE-Betriebssystem entweder auf eine eigene kleine Partition der SSDs oder auf eine HDD, anders als die VMs ist das eine SSD für die Performance nicht wichtig, eine HDD hält aber länger

Da würde ich zur ersten Variante tendieren und eine zweite Partition (restliche Kapazität auf der SSD) für die VMs die ich Proxmox anlege hernehmen.
Wenn ich dann eine gemirrortes Proxmox-Setup hätte, wären doch die VMs damit dann ebenfalls gemirrort, oder?
  • Generell: Backupkonzept, der ProxmoxBackupServer ist super für VMs und container , wird aber die mit den an die NAS per PCI durchgereichten Platten nicht mit sichern, außer es sind virtuelle Platten, die als Datenstorage dienen (dann aber logischerweise auch nur deren Inhalte). Dafür sollte man sich also was überlegen, um auch die "reinen Daten"-Freigaben mitzusichern.

Zusätzlich zu überlegen: Wie baut man den Vpool in TrueNAS auf? Von der Datensicherheit und Performance wäre ein Mirror oder striped mirror das beste, bindet man zusätzlich SSDs als special device für Metadaten an, lässt sich das noch mal beschleunigen. Aber: Geht das special device kaputt, ist der ganze Pool hinüber und muss aus den backup neu aufgebaut werden. Daher sollte die Redundanz im special device mirror denen der HDDs entsprechen.

Hierzu hatte ich mir überlegt ein RAID-Z2 aufzusetzen... Ich weiß aber nicht, ob das das Gleiche ist, was du auch meinst :)......

Was willst du mit ProxmoxVE virtualisieren außer TrueNAS? Wenn es in erster Linie eine NAS werden soll, dann macht Virtualisierung nur sehr bedingt sinn, da es eine zusätzliche Fehlerquelle darstellt.

Ich würde gerne die folgenden Sachen noch im Proxmox aufbauen wollen:

- zweite virtualisierte OPNSense-Instanz zum Basteln
- LAB-Setup mit einigen VMs, um hier auch mal was testen zu können (K8s, etc z.B.
- Monitoring-VM (Grafana, Observium etc. um hierdrüber mein komplettes Netzwerk zu monitoren)
- NextCloud-VM zum Sync von BIldern, KeePass-Files, Chatverläufen etc. von den Handys von meiner Frau und mir und später mal den Kindern
etc :) (Ich denke, da findet sich bestimmt noch einiges :O )


Generell: Backupkonzept, der ProxmoxBackupServer ist super für VMs und container , wird aber die mit den an die NAS per PCI durchgereichten Platten nicht mit sichern, außer es sind virtuelle Platten, die als Datenstorage dienen (dann aber logischerweise auch nur deren Inhalte). Dafür sollte man sich also was überlegen, um auch die "reinen Daten"-Freigaben mitzusichern.
Hättest du nen Tipp, wie ich die "reinen Daten"-Freigaben am besten sichern kann? Mein Arbeitskollege hatte mal Acronis ins Spiel gebracht, aber ich hab auch schon Veeam Backup gehört.
Aber dafür bräuchte ich ja auch irgendwo ganz woanders im Haus ne physikalische Location, wo ich wiederum Blech habe, auf welches ich sichere, oder?
 
Genau, ich hatte überlegt, an die beiden SATA-Anschlüsse jeweils eine SSD dranzuhängen und auf dieser dann gemirrored Proxmox zu installieren und zusätzlich alle VMs (die ich unter Proxmox anlege) darauf zu installieren.
Eine andere Variante wäre das ProxmoxVE Betriebssystem (Proxmox Virtual Environment ist das Produkt, Promox Server Solutions GmbH die entwickelnde Firma, die entwickeln ja auch das Proxmox Mail Gateway und den Proxmox Backup Server) auf einen HDD-Mirror zu packen, HDDs kommen mit der Schreiblast durchs Logging etc besser klar und die Performance ist beim Host-Betriebssystem nicht so wichtig wie bei den VMs.

Aber ja: Würde so funktionieren ;)
Wenn ich dich hier richtig verstanden habe, könnte ich doch den (dann hoffentlich im IT-Mode geflashten) 'Fujitsu D3116 RAID Controller' direkt an TrueNAS durchreichen, sodass ich alle 12 SAS-Platten über die TrueNAS-VM verwalte und darauf dann meine Pools erstelle, richtig?

Genau so, wobei ich den Controller nicht kenne und nicht weiß, ob es dort funktioniert, aber in der Theorie sollte das (wichtig: Für ZFS wie es von TrueNAS verwendet wird unbedingt in den IT-Mode umflashen! Hardware-RAID und ZFS vertragen sich nicht gut.)
Wichtig: Solltest du (reichen auch sehr kleine, die Faustregel ist dass ein special device 0,02-2% der Kapazität des HDD-Pools haben sollte) vorhaben SSDs als special device einzusetzen, müssen die am gleichen Controller angeschloßen sein, da sonst TrueNAS natürlich nichts von denen weiß.

Und über das TrueNAS könnte ich dann ja auch Samba- / CIFS- / NFS-Freigaben anlegen, welche ich wiederum in meinen restlichen VMs verfügbar mache :). Das wäre ja das, was du in dem Punkt meinst, oder :)?

Exakt. Man hat den Netzwerklayer als zusätzliche Schicht dazwischen, das kostet dann halt Performance, ob die in deinen Fall vernachlässigbar wäre, ist eine Sache, die sich nur durch Ausprobieren klären lässt ;)

Da würde ich zur ersten Variante tendieren und eine zweite Partition (restliche Kapazität auf der SSD) für die VMs die ich Proxmox anlege hernehmen.
Wenn ich dann eine gemirrortes Proxmox-Setup hätte, wären doch die VMs damit dann ebenfalls gemirrort, oder?

Wenn man ZFS als Dateisystem für das /boot-Device nutzt, ist man so flexibel, dass man sich das mit der zweiten Partition sparen kann ;)

Unabhängig davon kann es natürlich (Trennung Daten/Betriebssystem) sinnvoll sein, die VMs auf eine eigene Platte (nicht Partition!) auszulagern, da man dann PVE neu installieren kann, ohne die VMs zu überschreiben.

Hierzu hatte ich mir überlegt ein RAID-Z2 aufzusetzen... Ich weiß aber nicht, ob das das Gleiche ist, was du auch meinst :)......

Ist es nicht, RAID-Z2 entspricht eher RAID-6, allen RAID-Z Leveln ist gemeinsam, dass deren Performance im Vergleich zu Mirrorrn deutlich langsamer ist, dazu hat @UdoB mal ein Writeup geschrieben:

Da geht es zwar in erster Linie darum, ob man RAIDZ für VM nutzen kann (ja, das geht) und sollte (Performance sagt nein, schon bei SSDs, bei HDDs erst recht), aber auch bei Daten würde ich das lassen. Schon weil im Falle eines Festplattenausfalls bis zum Neuaufbau des RAIDZ gerne mal einige Zeit vergehen kann, hier ein Beispiel mit Zeitangaben von einigen Stunden über mehrere Tage bis zu mehreren Monaten (to be fair war das wohl auch ein sehr großer Pool): https://forum.proxmox.com/threads/dauer-zpool-replace.163244/


Ein Mirror entspricht eher dem klassischen RAID1 bzw. beim striped Mirror dem RAID10. Siehe dazu auch:
https://pve.proxmox.com/wiki/ZFS_on_Linux
https://www.45drives.com/community/articles/RAID-and-RAIDZ/


Ich würde gerne die folgenden Sachen noch im Proxmox aufbauen wollen:

- zweite virtualisierte OPNSense-Instanz zum Basteln
- LAB-Setup mit einigen VMs, um hier auch mal was testen zu können (K8s, etc z.B.
- Monitoring-VM (Grafana, Observium etc. um hierdrüber mein komplettes Netzwerk zu monitoren)
- NextCloud-VM zum Sync von BIldern, KeePass-Files, Chatverläufen etc. von den Handys von meiner Frau und mir und später mal den Kindern
etc :) (Ich denke, da findet sich bestimmt noch einiges :O )



Hättest du nen Tipp, wie ich die "reinen Daten"-Freigaben am besten sichern kann? Mein Arbeitskollege hatte mal Acronis ins Spiel gebracht, aber ich hab auch schon Veeam Backup gehört.

Naja grundsätzlich gibt es ja den ProxmoxBackupServer für VMs und so (da brauchst du dann halt noch einen zweiten Server für, da würde sich ein gebrauchter Mini-PC anbieten oder du nimmst einen der CloudPBS-Anbieter wie Inett oder tuxis.nl pder einen PBS auf einen vserver . Ich selbst arbeite mit einen lokalen PBS für schnelle Backups und Restores und einen Netcup-Vserver mit PBS als offsite-Backup. Daten-Backup passiert getrennt, dazu gleich mehr), der proxmox-backup-client kann auch direkt Daten sichern, problematisch ist in meinen Augen daran, dass es den backup-client nicht für alle Systeme gibt und für den restore man dann auch wieder einen laufenden PBS braucht (braucht man für die VMs dann ja auch zugegeben, aber es sind ja envtl. Situationen denkbar, wo man die Rohdaten gerne unabhängig von den VMs wiederherstellen möchte). Darum sichere ich meine Rohdaten (Daten auf der NAS, Kram auf meinen Notebook) mit restic auf eine Hetzner-Storagebox. Dort habe ich eingestellt, dass Hetzner regelmäßig automatische ZFS-Snapshots macht. Diese sind read-only, sollte also ein Hacker auf die Storagebox kommen, kann ich immer noch auf einen alten Snapshot zurückgehen. Alternativ kann man aber natürlich auch jedes andere Backuptool nehmen, im Opensource-Bereich werden da oft auch noch so Sachen wie Borgbackup, kopia, bacula, duplicati oder was auf Basis von rsync genannt. Prinzipiell hat zfs mit zfs send/receive auch selbst einen ganz coolen Mechanismus, der setzt aber auf der Gegenseite zfs und ssh-Zugang voraus, soweit ich weiß, bietet das aktuell nur rsync.net an.
Von meinen VMs sichere ich auch jede Woche noch vma-Archive/vzdumps mit der nativen ProxmoxVE-Funktion, der frisst deutlich mehr Platz als die PBS-Backups, lassen sich aber dafür auch ohne PBS wieder herstellen. Diese vzdumps kommen auch auf die Storagebox.
Mir gefällt an restic, dass es konsolenbasiert ist, eine Wiederherstellung über einen fusermount einfach und unkompliziert möglich ist und (wie der ProxmoxBackupServer) seine Backups dedupliziert und komprimiert, man also sehr viele alte Versionen aufbewahren kann, ohne dass das zuviel Speicherplatz frisst. Mit resticprofile oder autorestic als Wrapper ist die Einrichtung ganz gut machbar, ohne sich eigene Backupskripte schreiben zu müssen. Aber wie gesagt: Andere Backuptools tun auch ;)
Von Veeam würde ich für Proxmox VMs aber noch die Finger lassen, dazu gab es hier im Forum zu viele Berichte über die Kinderkrankheiten (da sie ProxmoxVE erst seit letzten Jahr unterstützen). Als Agent direkt auf der VM sollte es aber (genauso wie Arconis) funktionieren, ich sehe nur keinen Vorteil in Vergleich zu den Opensource-Angeboten im Homelab (bei einer Firma, wo man eh alles mit Veeam/Arconis oder einen anderen propietären Tool sichert, mag das anders aussehen).

Aber dafür bräuchte ich ja auch irgendwo ganz woanders im Haus ne physikalische Location, wo ich wiederum Blech habe, auf welches ich sichere, oder?

Ja, bzw. sollte man eigentlich drei Kopien haben (3-2-1-Regel): Drei Kopien, davon zwei auf verschiedenen Speichermedien und eine offsite (also an einer anderen Location): https://pbs.proxmox.com/docs/storage.html#ransomware-protection-recovery
Diese Kopien sind die eigentlichen Produktivdaten, das Backup auf einen anderen Medium (nicht der gleichen Festplatte oder Computer!) und die Offsite-Kopie.
Als ProxmoxBackupServer würde sich ein gebrauchter Mini-PC (verbrauchen wenig Strom ;) anbieten, in dem man zwei SSDs im Mirror für die VM-Backups einbaut. Oder falls das budgetär nicht passt, kann man (auf Kosten der Performance) natürlich auch mit einer externen Festplatte arbeiten (PBS hat neuerdings Unterstützung für removable Datastores). Und mit restic und ähnlichen Tools kann man ja auch an auf externe Laufwerke (per ssh auch auf andere Hosts) schreiben.
Fürs offsitebackup dann halt inett-/Vserver-PBS o.ä. und dazu ein Cloudspeicher wie Backblaze oder Hetzner Storagebox für restic oder welches Tool auch immer.


Natürlich ist das ganze am Ende auch eine Abwägung wie wichtig die Daten einen sind und bei welchen ein Verlust verschmerzbar wäre.
 
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@Johannes S : Zunächst einmal Entschuldigung für die späte Rückmeldung, jedoch hatte ich einen Radunfall und konnte daher leider erstmal gar nicht tippen (und nun geht's auch nur eingeschränkt).....

Danke auch nochmal für deine wirklich ausführliche Erläuterung. Ich habe mir nun auch nochmal zu deinen genannten Punkten Gedanken gemacht:

1.
Eine andere Variante wäre das ProxmoxVE Betriebssystem (Proxmox Virtual Environment ist das Produkt, Promox Server Solutions GmbH die entwickelnde Firma, die entwickeln ja auch das Proxmox Mail Gateway und den Proxmox Backup Server) auf einen HDD-Mirror zu packen, HDDs kommen mit der Schreiblast durchs Logging etc besser klar und die Performance ist beim Host-Betriebssystem nicht so wichtig wie bei den VMs.
Hierzu werde ich vermutlich nun einen der beiden RAID-Controller hernehmen:
- Fujitsu DS2607-A21
- Fujitsu D2616-A22

...und diesen im IT-Mode an dem linken Anschluss von meiner Backplane betreiben:
Backplane.jpg
Hierdrüber könnte ich 4 Festplatten einbauen und würde dann somit zwei sehr kleine SSDs (eventuell Eterprise-SSDs wie sowas hier) gemirrored fürs Proxmox hernehmen und zwei normale HDDs (wie sowas in 2 TB oder 4 TB) ebenfalls gemirrored für die VMs. Dahingehend bin ich ehrlicherweise noch am überlegen, ob mir 2 TB reichen, oder ich lieber 4 TB hernehme.....


2.
Genau so, wobei ich den Controller nicht kenne und nicht weiß, ob es dort funktioniert, aber in der Theorie sollte das (wichtig: Für ZFS wie es von TrueNAS verwendet wird unbedingt in den IT-Mode umflashen! Hardware-RAID und ZFS vertragen sich nicht gut.)
Wichtig: Solltest du (reichen auch sehr kleine, die Faustregel ist dass ein special device 0,02-2% der Kapazität des HDD-Pools haben sollte) vorhaben SSDs als special device einzusetzen, müssen die am gleichen Controller angeschloßen sein, da sonst TrueNAS natürlich nichts von denen weiß.
Ja, das mit dem 'Hardware-RAID und ZFS vertragen sich nicht gut' und daher will ich ja nach Möglichkeit auch alle Controller umflashen. Ich hoffe, dass das soweit klappt :).....
Wie meinst du deine Aussage "vorhaben SSDs als special device einzusetzen"? Das verstehe ich nicht.

Ich würde nun (wenn ich das Setup so wie unter "1." beschrieben aufsetze) an die restliche beiden Anschlüsse vom Backplane den genannten (dann hoffentlich im IT-Mode geflashten) 'Fujitsu D3116 RAID Controller' hernehmen und hätte dann noch Platz für 8 Platten, welche ich gerne im RAID-Z2 betreiben wollen würde.
Somit würde ich den Controller mitsamt der Platten direkt an meine TrueNAS-VM weiterreichen, sodass die alles managen kann :)....


3.
Unabhängig davon kann es natürlich (Trennung Daten/Betriebssystem) sinnvoll sein, die VMs auf eine eigene Platte (nicht Partition!) auszulagern, da man dann PVE neu installieren kann, ohne die VMs zu überschreiben.

Genau die Trennung wäre meine Intention in Punkt 1 :).... Ich hoffe, dass das so klappt, wie ich mir das vorstelle ( !? ) :).....


4.
Da geht es zwar in erster Linie darum, ob man RAIDZ für VM nutzen kann (ja, das geht) und sollte (Performance sagt nein, schon bei SSDs, bei HDDs erst recht), aber auch bei Daten würde ich das lassen. Schon weil im Falle eines Festplattenausfalls bis zum Neuaufbau des RAIDZ gerne mal einige Zeit vergehen kann, hier ein Beispiel mit Zeitangaben von einigen Stunden über mehrere Tage bis zu mehreren Monaten (to be fair war das wohl auch ein sehr großer Pool): https://forum.proxmox.com/threads/dauer-zpool-replace.163244/

Wenn ich dich hier richtig verstehe, würdest du generell nicht zu einen RAID-Z raten, oder?
Ich hätte nicht so das Problem, wenn mein der Neuaufbau von meinem Pool ein bisschen dauert und würde daher ggf. kleine Pools bauen, sodass das dann ja auch schneller geht. Was in denn beim Pool-Aufbau zu beachten?
 
Last edited:
@Johannes S : Zunächst einmal Entschuldigung für die späte Rückmeldung, jedoch hatte ich einen Radunfall und konnte daher leider erstmal gar nicht tippen (und nun geht's auch nur eingeschränkt).....

Danke auch nochmal für deine wirklich ausführliche Erläuterung. Ich habe mir nun auch nochmal zu deinen genannten Punkten Gedanken gemacht:

1.

Hierzu werde ich vermutlich nun einen der beiden RAID-Controller hernehmen:
- Fujitsu DS2607-A21
- Fujitsu D2616-A22

...und diesen im IT-Mode an dem linken Anschluss von meiner Backplane betreiben:
View attachment 83910
Hierdrüber könnte ich 4 Festplatten einbauen und würde dann somit zwei sehr kleine SSDs (eventuell Eterprise-SSDs wie sowas hier) gemirrored fürs Proxmox hernehmen und zwei normale HDDs (wie sowas in 2 TB oder 4 TB) ebenfalls gemirrored für die VMs. Dahingehend bin ich ehrlicherweise noch am überlegen, ob mir 2 TB reichen, oder ich lieber 4 TB hernehme.....

Naja, da habe mich wohl missverständlich ausgedrückt: HDD ist für das Betriebssystem ok, VMs hingegen auf SSDs, damit man ordentliche Performance kriegt. Und wofür HDDs natürlich auch gehen, sind die Rohdaten, also als Datengrab in deiner TrueNAS VM.

Somit würde ich den Controller mitsamt der Platten direkt an meine TrueNAS-VM weiterreichen, sodass die alles managen kann :)....

Genau so :)
3.


Genau die Trennung wäre meine Intention in Punkt 1 :).... Ich hoffe, dass das so klappt, wie ich mir das vorstelle ( !? ) :).....


4.


Wenn ich dich hier richtig verstehe, würdest du generell nicht zu einen RAID-Z raten, oder?
Ich hätte nicht so das Problem, wenn mein der Neuaufbau von meinem Pool ein bisschen dauert und würde daher ggf. kleine Pools bauen, sodass das dann ja auch schneller geht. Was in denn beim Pool-Aufbau zu beachten?

Dafür weiß ich zu wenig über ZFS, um das zu beantworten, vielleicht dazu einen eigenen Thread aufmachen? Aber ja: RAID-Z würde ich lassen, bei VMs auf jeden Fall (das war ja auch UdoBs Argument hier: https://forum.proxmox.com/threads/fabu-can-i-use-zfs-raidz-for-my-vms.159923/ ) und auch bei Daten scheint mir das nicht sinnvoll. YMMV