Ich wollte mal ausprobieren, ob man PVE/PBS mit BTRFS oder ZFS sinnvoll einsetzen kann. Ich schrieb ja eine Desaster Recovery-Anleitung für HW-Raid Systeminstallationen, aber im alltäglichen Doing bringt dir natürlich so eine Rollbackfunktionalität eines SW-Raids wie zfs oder btrfs mehr, denn es ist easy zu handeln und schnell gemacht, wenn ich zum Beispiel ein Systemupdate durchführen möchte. Man findet ja leider sehr viele Probleme beim Systemupdate von Proxmox in diesem Forumsportal. Da wäre es schön, wenn man sich entspannt zurücklehnen kann, und einfach sagt - och nö, dann rolle ich eben zurück und warte mal ab, bis die Kinderkrankheiten ausgemerzt sind.
Mein Test in meiner kleinen KVM-Umgebung war eine Katastrophe. Ich muss vorweg erwähnen, dass ich weder von zfs noch grub viel Erfahrung habe. Allerdings bin ich von Proxmox sehr enttäuscht an dieser Stelle. Meine Motivation wuchs, als ich hier ein Thread fand, der zeigte, dass man sogar via grub-menu einen snapshot starten kann. Die Realität sah dann anders aus.
Ich arbeitete mit: PVE 7.0-1.
Zuerst testete ich BTRFS und installierte ein Raid1 damit. Ich machte ein Snapshot und bootete neu, um mal zu sehen, ob ich da jetzt etwas im Bootmenu sehe. Leider nein. Nun probierte ich den Rescue Modus meiner PVE-ISO. Der brachte einen Fehler. Da dachte ich mir: Naja, BTRFS ist ja noch als experimental von Proxmox gekennzeichnet. Da ist wohl noch was zu tun, da fehlt noch Einiges. Ist halt nicht für die Produktion geeignet. Nicht so schlimm. Wir haben ja ZFS-Boot-Support, der ja schon eine Weile integriert ist. Da sieht das sicherlich viel besser aus. Ne, wahr?
Also, kurzerhand System mit ZFS-Boot im Raid 1 und Standardkonfig installiert. Snapshot gemacht und Reboot. Wieder nix im Grub-Menu, also zu Rescue Mode. Der brachte aber Fehler - Hinweis das Compression-Typ nicht unterstützt. Ich dachte mir, naja. Die Kompression hat zwar viel gebracht, ca. 50% Speicherplatzersparnis, aber wenn der Rescue Mode nicht funzt, dann bringt mir das nix. Zuerst habe ich Compression auf dem Pool deaktiviert und mit einem neuen Snapshot gearbeitet, aber der Fehler blieb. So habe ich fix neuinstalliert ohne Kompression. Dann kam aber folgender Fehler (siehe Bild).
Da war ich dann wenig amused und finde da hat Proxmox Mist gebaut. Ähnliche Fehler habe ich im Forum nicht gefunden. Ich probierte mal den Debug-Modus, aber der hat kein zfs Support. Ich fand den Hinweis hier, eine LiveCD mit zfs- oder backports-Support zu nutzen. Da habe ich mich mit 'ner Debian Live CD rumgeschlagen und mir gesagt, wenn du immer erst zfs installieren musst, um ein Rollback zu machen, bringt das für den Alltag auch nix. Im Internet suchte ich dann nach LiveCD mit zfs integriert. Da staunt man nicht schlecht, dass es fast nix gibt. Da müssen sich Leute ISOs zusammenbasteln mit gentoo z.B. Ubuntu war dann der beste Hinweis. Da ich noch 'ne Xubuntu da hatte, habe ich diese probiert. Die schrie mich aber gleich mal an, dass die zfs Variante einen anderen Parameter enthält und man damit nur readonly mount kann. Probiert, da meckerte sie, dass sie in "/" nicht mounten kann, weil das ja nicht leer ist. Logisch dachte ich mir. ZFS-Mountpoint auf "/mnt" umgestellt, aber irgendwie klappte das Mounten nicht. Ich überlegte, ob eine Standard Ubuntu ein anderes ZFS integriert hat, wo keine Fehler kommen. Einen Versuch wäre es ja wert. Desktop Live CD heruntergeladen. Schau an, die meckerte erstmal nix von wegen Parameter. Dann Mountpoint wieder geändert und Snapshot zurückgespielt. Reboot gemacht und die nächste Hürde. Er kann ZFS -Pool nicht mounten. Ich landete im Recovery Modus von der busy-box, ABER zfs-Support ist hier zum Glück gleich da. Ich hatte nämlich vergessen, den Mountpoint wieder zurückzustellen. Ich wusste leider nicht mehr, was drin stand, und probierte einfach "/". Es klappte. System startete sauber.
Liebe Proxmox-Entwickler. Wenn das mit zfs und Co und LiveCD so eine "Seuche" ist, warum setzt ihr das nicht ordentlich um. Sowas macht aus meinen Augen ein System für Enterprise-Nutzung aus. Dafür bekommt ihr Geld.
Als Feature-Request würde ich vorschlagen, die Idee mit dem BootMenu-Eintrag umzusetzen, falls das für zfs und btrfs geht. Wie geschrieben, fand ich bereits einen Thread hier dazu. Ich glaube der bezog sich auf BTRFS.
Das wäre für den Alltag die Lösung schlecht hin.
Backup des Systems:
Wie ich bereits in anderen Beiträge schon mal erwähnte, kann man bei SW-Raids mit zfs oder btrfs leider kein Image-Backup mit PBS oder rear machen, wen das System online ist. D.h dann, ich benötige zunächst mal eine File-basierte Sicherung des Systems über PBS. Bei meinem Test interessierte mich außerdem, welches Disk-Layout Proxmox auf den Platten erstellt. Wenn mir jetzt 'ne Platte flöten geht, dann reicht es ja nicht, wenn ich nur zfs gespiegelte Partitionen wiederherstelle. Proxmox legt noch 2 weitere Partitionen für Boot und EFI an. Diese sind ja auch wieder herzustellen. Im Forum hier findet man dazu Hinweise, das mit dd zumachen. Ich denke, das sollte im Live-Betrieb zu eine ext. Freigabe kein Problem darstellen. Man könnte dafür auch rear nehmen, aber ist eigentlich nicht notwendig, da der Datenzuwachs ja gering ist. Darauf wollte ich nur kurz noch hinweisen.
Weitere Hinweise und Lösungen unter: https://forum.proxmox.com/threads/p...d-desaster-recovery-mit-pbs.93485/post-414576 und https://forum.proxmox.com/threads/desaster-recovery-für-den-pbs-bei-worst-case-szenarios.93680/
Fazit:
PBS und PVE sind mit zfs als Systemvol. nutzbar
Als Rollback Liveumgebung ist Ubuntu zu empfehlen. [oder Prox-Iso Debug Mode - siehe unten]
Weitere Backup-Hinweise unter: https://forum.proxmox.com/threads/p...d-desaster-recovery-mit-pbs.93485/post-414576
und
https://forum.proxmox.com/threads/desaster-recovery-für-den-pbs-bei-worst-case-szenarios.93680/
Ergänzung:
- die grub-Erweiterung heisst grub-btrfs. Ich bin mir sicher, ihr arbeitet schon dran.
- PVE mit BTRFS konfiguriert noch kein SWAP; wer es braucht, schaue hier: swap für btrfs: https://wiki.archlinux.org/title/Btrfs#Swap_file
Mein Test in meiner kleinen KVM-Umgebung war eine Katastrophe. Ich muss vorweg erwähnen, dass ich weder von zfs noch grub viel Erfahrung habe. Allerdings bin ich von Proxmox sehr enttäuscht an dieser Stelle. Meine Motivation wuchs, als ich hier ein Thread fand, der zeigte, dass man sogar via grub-menu einen snapshot starten kann. Die Realität sah dann anders aus.
Ich arbeitete mit: PVE 7.0-1.
Zuerst testete ich BTRFS und installierte ein Raid1 damit. Ich machte ein Snapshot und bootete neu, um mal zu sehen, ob ich da jetzt etwas im Bootmenu sehe. Leider nein. Nun probierte ich den Rescue Modus meiner PVE-ISO. Der brachte einen Fehler. Da dachte ich mir: Naja, BTRFS ist ja noch als experimental von Proxmox gekennzeichnet. Da ist wohl noch was zu tun, da fehlt noch Einiges. Ist halt nicht für die Produktion geeignet. Nicht so schlimm. Wir haben ja ZFS-Boot-Support, der ja schon eine Weile integriert ist. Da sieht das sicherlich viel besser aus. Ne, wahr?
Also, kurzerhand System mit ZFS-Boot im Raid 1 und Standardkonfig installiert. Snapshot gemacht und Reboot. Wieder nix im Grub-Menu, also zu Rescue Mode. Der brachte aber Fehler - Hinweis das Compression-Typ nicht unterstützt. Ich dachte mir, naja. Die Kompression hat zwar viel gebracht, ca. 50% Speicherplatzersparnis, aber wenn der Rescue Mode nicht funzt, dann bringt mir das nix. Zuerst habe ich Compression auf dem Pool deaktiviert und mit einem neuen Snapshot gearbeitet, aber der Fehler blieb. So habe ich fix neuinstalliert ohne Kompression. Dann kam aber folgender Fehler (siehe Bild).
Da war ich dann wenig amused und finde da hat Proxmox Mist gebaut. Ähnliche Fehler habe ich im Forum nicht gefunden. Ich probierte mal den Debug-Modus, aber der hat kein zfs Support. Ich fand den Hinweis hier, eine LiveCD mit zfs- oder backports-Support zu nutzen. Da habe ich mich mit 'ner Debian Live CD rumgeschlagen und mir gesagt, wenn du immer erst zfs installieren musst, um ein Rollback zu machen, bringt das für den Alltag auch nix. Im Internet suchte ich dann nach LiveCD mit zfs integriert. Da staunt man nicht schlecht, dass es fast nix gibt. Da müssen sich Leute ISOs zusammenbasteln mit gentoo z.B. Ubuntu war dann der beste Hinweis. Da ich noch 'ne Xubuntu da hatte, habe ich diese probiert. Die schrie mich aber gleich mal an, dass die zfs Variante einen anderen Parameter enthält und man damit nur readonly mount kann. Probiert, da meckerte sie, dass sie in "/" nicht mounten kann, weil das ja nicht leer ist. Logisch dachte ich mir. ZFS-Mountpoint auf "/mnt" umgestellt, aber irgendwie klappte das Mounten nicht. Ich überlegte, ob eine Standard Ubuntu ein anderes ZFS integriert hat, wo keine Fehler kommen. Einen Versuch wäre es ja wert. Desktop Live CD heruntergeladen. Schau an, die meckerte erstmal nix von wegen Parameter. Dann Mountpoint wieder geändert und Snapshot zurückgespielt. Reboot gemacht und die nächste Hürde. Er kann ZFS -Pool nicht mounten. Ich landete im Recovery Modus von der busy-box, ABER zfs-Support ist hier zum Glück gleich da. Ich hatte nämlich vergessen, den Mountpoint wieder zurückzustellen. Ich wusste leider nicht mehr, was drin stand, und probierte einfach "/". Es klappte. System startete sauber.
Liebe Proxmox-Entwickler. Wenn das mit zfs und Co und LiveCD so eine "Seuche" ist, warum setzt ihr das nicht ordentlich um. Sowas macht aus meinen Augen ein System für Enterprise-Nutzung aus. Dafür bekommt ihr Geld.
Als Feature-Request würde ich vorschlagen, die Idee mit dem BootMenu-Eintrag umzusetzen, falls das für zfs und btrfs geht. Wie geschrieben, fand ich bereits einen Thread hier dazu. Ich glaube der bezog sich auf BTRFS.
Das wäre für den Alltag die Lösung schlecht hin.
Backup des Systems:
Wie ich bereits in anderen Beiträge schon mal erwähnte, kann man bei SW-Raids mit zfs oder btrfs leider kein Image-Backup mit PBS oder rear machen, wen das System online ist. D.h dann, ich benötige zunächst mal eine File-basierte Sicherung des Systems über PBS. Bei meinem Test interessierte mich außerdem, welches Disk-Layout Proxmox auf den Platten erstellt. Wenn mir jetzt 'ne Platte flöten geht, dann reicht es ja nicht, wenn ich nur zfs gespiegelte Partitionen wiederherstelle. Proxmox legt noch 2 weitere Partitionen für Boot und EFI an. Diese sind ja auch wieder herzustellen. Im Forum hier findet man dazu Hinweise, das mit dd zumachen. Ich denke, das sollte im Live-Betrieb zu eine ext. Freigabe kein Problem darstellen. Man könnte dafür auch rear nehmen, aber ist eigentlich nicht notwendig, da der Datenzuwachs ja gering ist. Darauf wollte ich nur kurz noch hinweisen.
Weitere Hinweise und Lösungen unter: https://forum.proxmox.com/threads/p...d-desaster-recovery-mit-pbs.93485/post-414576 und https://forum.proxmox.com/threads/desaster-recovery-für-den-pbs-bei-worst-case-szenarios.93680/
Fazit:
PBS und PVE sind mit zfs als Systemvol. nutzbar
Als Rollback Liveumgebung ist Ubuntu zu empfehlen. [oder Prox-Iso Debug Mode - siehe unten]
Weitere Backup-Hinweise unter: https://forum.proxmox.com/threads/p...d-desaster-recovery-mit-pbs.93485/post-414576
und
https://forum.proxmox.com/threads/desaster-recovery-für-den-pbs-bei-worst-case-szenarios.93680/
Ergänzung:
- die grub-Erweiterung heisst grub-btrfs. Ich bin mir sicher, ihr arbeitet schon dran.
- PVE mit BTRFS konfiguriert noch kein SWAP; wer es braucht, schaue hier: swap für btrfs: https://wiki.archlinux.org/title/Btrfs#Swap_file
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