Proxmox via Wifi

[JasonX]

Moin zusammen,

vom Raspberry Pi4 (für HomeAssistant) kommend habe ich erst vor kurzem von Proxmox erfahren. Dazu habe ich mir gleich einen günstigen HP t620 erstanden und das System zum laufen bekommen. Also noch sehr unerfahren/neu in diesem Bereich. Da ich leider keinen ethernet port am zukünftigen Aufstellort habe, möchte ich das System über Wifi betreiben. Geht das? Wenn ja, gibt es dazu eine Anleitung die man befolgen kann.

Bin bis jetzt nicht wirklich fündig geworden.

Schönen Gruß in die Runde

 

[mr44er]

Geht das? Wenn ja, gibt es dazu eine Anleitung die man befolgen kann.

Wenn der WLAN-Adapter gefunden wird, funktioniert die Einrichtung genau so wie mit Ethernet.

Ich rate aber von WLAN als Hauptverbindung zu irgendwas mit $server ab, weil WLAN maximal ungeeignet für sowas ist. Zum einen die Sicherheit (gut, kann man eventuell daheim ignorieren), zum anderen die Unzuverlässigkeit. Reißt die Funkverbindung mal ab, weil der Nachbar die Mikrowelle laufen hat, steht alles. Ist jetzt übertrieben, aber sowas gibts. Deswegen findest du dazu auch wenig im Netz.
Man kann das schon mit der Brechstange machen, aber es wird in den seltensten Fällen zufriedenstellend laufen und geht in Richtung "wer billig kauft, kauft zweimal".

 

[Dunuin]

Außerdem kommen ohne NAT auf dem PVE host keine Gäste über Wfifi ins Internet oder LAN. Siehe hier: https://pve.proxmox.com/wiki/WLAN
Am besten vermeidet man WLAN. Wenn man kein LAN-Kabel legen kann, dann geht vielleicht ein Powerline-Adapter für Ethernet über das Stromnetz.

 

[fireon]

Hab gezwungener maßen auch mal ein System mit WLAN etabliert. Sofern gute Enterprise WLAN Hardware vorhanden ist. Kein Thema. (WIFI6 und 3x Gigabit AP Anbindung). -> geht ab wie die Hölle

Wenn man's sauber lösen möchte:

• WPA2/3 Enterprise mit Radius
• und wenn's einem ganz langweilig ist auch noch ein Wifi Clientcert
• Anbindung des Proxmox über WPA Supplicant + dort die Bridge drüber werfen

Aber... Kabel ist halt Kabel.

 

[mr44er]

Ich habe auch schon erfolgreich stabil via WLAN mit zwei openwrt-beflashten Routern eine Strecke überbrückt. Als Sahnehäubchen kann man mit B.A.T.M.A.N. (bridgen und VLANs! ) https://openwrt.org/docs/guide-user/network/wifi/mesh/batman auch noch meshen und somit Redundanz bekommen, klappt alles. Hat ebenso den Vorteil, dass man an beiden Enden mit Kabel wieder rauskommt, es für proxmox oder jede andere Kiste transparent ist und man sich nicht um etwaige benötigte Firmware nen Kopp machen muss und WPA supplicant gar nicht braucht. Der Nachteil wären halt Beschaffungskosten der passenden! Router, ein xbeliebiger geht nicht, man muss sich gründlich einlesen. Da gibts billige und teure, schnelle, langsame und zu langsame schwachbrüstige (RAM) für die neue Version, zu langsame für Verschlüsselung etc. und so eine config klickt man auch nicht an nem Nachmittag zusammen, wenn man openwrt noch nie gesehen hat. Ich nehme bei solchen Geschichten auch gerne ein Laptop zur Voreinrichtung und dann jeweils ein Gerät nach dem anderen und nur eine Direktverbindung vom Laptop zu diesem Gerät, damit nichts weiter stört und ich mobil auch schnell mal von der anderen Seite testen kann. Und erst wenn sich beide Geräte sehen und die Verbindung steht, richte ich auf einer Seite die VLANs ein, dann auf dieser Seite das geplante Gerät dran, dann zur anderen Seite. Keep it simple und immer nach jedem Schritt penibel alles testen.

Bevor ichs vergesse, hier noch ein Video von jemandem, der das im Schlaf beherrscht und dessen Channel noch viele weitere nützliche Tutorials bietet: https://www.youtube.com/watch?v=t4A0kfg2olo

Und ja, Kabel ist halt Kabel. Ein sehr weiser Satz!

 

[Dunuin]

Hab auch mal mit zwei OpenWRT Routern über Wifi mein LAN gebrückt. Performance war aber eher so 200-300MBit (mehr schaffte die CPU nicht) aber dafür nur 30€ je Router (D-Link DIR-860L).
Da war das mit der Transparenz auch wichtig, weil ich einen TrueNAS Server für Backups im Keller haben wollte, ich kein Loch durch den Boden bohren durfte, TrueNAS kein Wifi unterstützt und man weil Appliance ja auch keine Pakete selbst installieren soll.
War aber echt kein Vergnügen dadrüber dann TBs an Daten zu sichern...

 

[mr44er]

Als ich zuletzt damit rumspielte, konnte man zumindest bei neueren Versionen alle Kerne (sofern mehrere vorhanden natürlich) für routing/Verschlüsselung aktivieren. Mit dem Hinweis, dass es Instabilität geben könnte und die webGUI träge wird. Der Boost war spürbar, aber ich hatte auch zwei absolut baugleiche Router. Bei manchen muss man ja auch penibelst auf die Revision achten, weil unterschiedliche Hardware verbaut ist.
Auch konnte man bei manchen Chips die Hardwarebeschleunigung ausnutzen, je nachdem wie man die VLANs konfiguriert hat. Dann gab es noch den Wechsel und die Wahlmöglichkeit auf DSA, aber das war abhängig je Router, wie die ports jeweilig verdrahtet sind. Nicht ganz so übel ausgestaltet wie man das bei MikroTik treiben kann, aber ähnlich.

 

[noPa$$word]

Ich habe mit diesem MikroTik Produkt die besten Erfahrungen. 1GBit bis ca 200m...

https://mikrotik.com/product/wireless_wire

 

[fireon]

Ich habe mit diesem MikroTik Produkt die besten Erfahrungen. 1GBit bis ca 200m...

Sind gut, aber mit der Software muss man sich erst mal bekannt machen

 

[JasonX]

Mion und vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen. Da das ein wenig meine Kenntnisse übersteigt, habe ich den T620 nun doch in die nähe des Verteilerschranks gestellt. Auch wenn nicht optimal aber alle Homematic und zigbee Geräte können angefunkt werden und funktionieren einwandfrei.

Wenn ich mal etwas fitter bin kann ich ja immer noch anfangen zu experimentieren