Kann ich eigentlich auch einen Server aufstetzen um mir Isos zu booten um Betriebssysteme zu installieren? ^^ Das wäre dann ein PXE server oder?
Ja, das ist der Haupteinsatzzweck. Hab mich mal damit befasst, aber das ist in der Theorie super, in der Praxis dann mehr Gefummel als es den Aufwand irgendwie wert ist. Während bereits bootfähige standard-isos gut und outofthebox funktionieren, kann man nicht von jeder CD eine .iso schreiben und erwarten, dass das klappt. Windows7 x64 (damals™) brauchte eine Massage wegen UDF/WIM. Ka, wie das heute aussieht oder ob das MS ISO-Tool da weiterhilft.
Eine gute Anlaufstelle wäre nach Tutorials suchen (debian+pxe, windows11+pxe), ein funktionierender DHCP ist Pflicht, abhängig welcher eingesetzt wird, kann man diesen auch für PXE-Infos für die clients vorkonfigurieren. Wenn man opnsense einsetzt, hat man die Möglichkeit via plugin PXE bereitzustellen (sowie besagte Optionen im DHCP), ggf. auch direkt .isos? Wie ausführlich oder komfortabel das funktioniert, weiß ich nicht.
https://ipxe.org/ Falls man ein Gerät ohne oder verbuggtem PXE hat. Damit kann man sich ein winziges Bootmedium erstellen (ich glaube, eine Diskette war oder ist möglich), optional mit eigenen defaults, der Rest dudelt dann via chainloading ab. Highlight: passende NIC vorausgesetzt kann man sich sogar eine eigene Firmware backen, die man dann auf die NIC flasht. Bonus: FreeBSD hat es in den ports.
https://rufus.ie/de/ super nützliches Tool in dem Bereich lesen/schreiben von .img, .iso und Sticks in bootfähig. Damit kann man verschiedene Tricks anwenden, um zum Ziel zu kommen, auch wenn man das für PXE braucht. Die github-Seite liefert auch den ein oder anderen Tip, womit man weiter kommt.
https://www.ventoy.net/en/index.html Wenn man steil gehen möchte inkl. scripting. Primär bietet das Tool die Möglichkeit auf einem Stick oder externe Platte zig .isos draufzupacken, die man dann jeweilig booten kann. Wahlweise legacy/UEFI boot, memcheck, sysinfo und noch viele weitere nützliche Dinge für den Alltag. Im Forum kann man sicher auch Tricks abgucken, wie was speziell gebootet wird oder zur Not fragen. Möglicherweise gibt es direkt Unterstützung für PXE, vorstellen kann ich mir aber auch, dass man sich einen Stick zurechtbastelt und mit .isos bestückt und wenn alles klappt, man dann von diesem Stick eine .iso erstellt und die auf seinen PXE-Server packt. Dürfte einfacher sein, als jede .iso pxe-kompatibel zu machen. Das aber nur reine Theorie von mir.
Der andere Klassiker remote wäre nur 'Bild holen', also VNC, RDP. Citrix kenne ich nicht, kann aber beides (also Bild oder das ganze OS) glaube ich. Hat alles Vor- und Nachteile, meist ist es Latenz oder irgendeine Funktion die man vermisst.
Es gibt noch die Kombination sunshine (Server)
https://github.com/LizardByte/Sunshine und moonlight (Client, reverse engineered Nvidia Shield)
https://moonlight-stream.org/
Beispiel-Tutorial:
https://gist.github.com/JasSuri/fc14ff76daa0fc788a9754ddc8c8fe3e
Auch wenn es den Eindruck erweckt, dass das nur für Spiele ist, taugt das auch hervorragend wenn man nur den Desktop steuern will.
Man bekommt damit eine sehr flüssige, latenzarme Desktopumgebung via Videostream, 60fps sind kein Problem. Wahlweise h264 oder h265 hardwarebeschleunigt von der Grafikkarte, inkl. Ton. Auf youtube findet man noch weitere Tutorials für den reinen Desktopbetrieb.
Bevor die Frage kommt:
Ja, sunshine funktioniert in einer VM mit GPU passthrough unter proxmox.
Für meinen Anwendungsfall habe ich auf meinem Workstation-PC proxmox auf einer kleinen SSD installiert (sonst keine weitere Platte drin) und als node meinem cluster hinzugefügt. Dazu ceph installiert, funktioniert als reiner client. Mein System boote ich als VM (mit GPU passthrough) somit auch 'übers Netz' und bin dazu noch flexibel.