Proxmox mit angeschlossener Peripherie?

coolheizer

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Sep 8, 2023
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Ich bin neu auf diesem gebiet/ unter Win 10 läuft VMware für gelegentliches testen.

Ist es möglich den Proxmox server mit direkt angeschlossenen Monitor, Soundkarte, Drucker Maus und Tastatur zu betreiben?

Ich habe zz. einen Raspberry 4 mit IO Broker Fhem Asterisk und diversen anderen Programmen am laufen.

Mein desktop Windows 10 Rechner mit AMD Ryzen 7 1700 und Radeon RX 580 zieht mir fürs Browsen und etwas Youtube zu viel Strom, gespielt wird nur selten, und wenn dann Browser games (Tetris/ Puzzle).

Nun kam mir die Idee das ganze auf einen mini Pc um zu stellen, somit 24/7 nur noch der mini Pc benötigt wird, so das ich lediglich im bedarfsfall ab und an den Ryzen Pc einschalten muss, wenn es etwas aufwendiger wird, fals überhaupt.

Für Anwendungen die bisher auf dem Raspberry laufen gäbe es einen ordentlichen Geschwindigkeits Schub, das Browsen und spielen würde quasi fast ohne zusätzliche Stromkosten machbar sein.

Ist das so machbar, oder mit zusätzlicher Hardware irgendwelche Extender oder sowas?

Mit der Peripherie sollte möglichst ein Windows 10/11 VM, Container oder wie auch immer, bedient werden können ( das besagte Browsen/ spielen) Windows weil dieses meine Frau gewöhnt ist die den Rechner auch benutzt.

Was wird außer dem Mini Pc benötigt, welche Soft wird aufgesetzt, und ist das so überhaupt möglich und sinnvoll?

Gruß
Karsten
 
Hängt von Verschiedenem ab...

Also erstmal ist PVE ein Typ1 Hypervisor der Standardmäßig nur headless läuft. Wenn du Windows willst dann nur in einer VM.

VMs sind voll isoliert und haben keinen direkten Zugriff auf die Hardware des Hostes, außer du nutzt PCI passthrough was mit einem MiniPC nur sehr begrenzt geht. Sagen wir z.B. du willst in einer Windows VM ein Youtube Video gucken, dann brauchst du eine zusätzliche Grafikkarte die du exklusiv in diese Windows VM durchreichst, weil sonst das Video ruckelt, da eine VM ohne durchgeteichte GPU alles in Software durch die CPU dekodieren müsste.
Ähnliche Probleme bei USB-Controller und Soundkarte. USB kann man zwar emulieren, ist aber nicht gedacht für Dinge wie externe Soundkarte oder Festplatten etc wo Latenz oder Durchsatz benötigt wird.

Sprich, willst du ein Windows benutzen ähnlich wie bei einer Bare Metal Windows-Installation, dann am besten extra Grafikkarte, extra USB-Karte, extra Soundkarte kaufen. Das wäre aber eher was für echte Server oder Workstation Hardware, da selbst dein Ryzen 1700 schon an seine Grenzen kommt mit zu wenig PCIe Lanes die sich für Passthrough nutzen lassen.

Andere Option wäre du vergisst es mit direktem Anschließen von USB Geräten und Monitor und Lautsprecher an die Windows VM und verbindest dich über ein Remote Protocol wie SPICE mit der VM. Dann müsstest du dein PVE so modifizieren, dass da eine Linux Desktopumgebung wie KDE Plasma oder GNOME läuft. Dann hättest du eon PVE mit Desktop und könntest da dann Browser, SPICE/RDP Client und Co installieren und nutzen, um dich per Fernzugriff mit Windows zu verbinden.
Dann ist Windows aber auch entsprechend lahm, alles fühlt sich recht träge an und Bild und Ton sind auch nicht so toll.

Wenn du einfach nur ein Windows mit ein paar VMs willst, wäre es wohl besser wenn du gleich Windows mit HyperV bare metal aufsetzt oder halt einen Typ2 Hypervisor wie Virtualbox auf Windows installierst.
 
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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, auch wenn ich nur für Hälfte verstanden habe.

Hoffe ich habe richtig verstanden, mit meinen eigenen Worten: Der Proxmox Server sollte auch als solches genutzt werden, angeschlossene Peripherie ist eine Krücke.


Und den Raspberry 4 als Klient mit angeschlossenen Monitor, Tastatur und Zugriff auf die Proxmox Windows VM ist auch nicht zu empfehlen weil alles sehr zäh läuft( in Windows surfen/YouTube)?
Auch potentere Hardware als der Raspberry bekommt es nicht flüssig hin?
Ich möchte keine großartigen Kompromisse eingehen müssen, zäh geht überhaupt nicht.
Wobei es evtl. auch ein anderes Betriebssystem als Windows sein könnte für die genannten Anwendungen Hauptsache flüssig.

An Proxmox Server hatte ich an sowas wie Lenovo ThinkCentre M910q Tiny - Intel i5 6500t vPRO gedacht. Für 100€ ein Schnäppchen.
Wobei ich nicht auf jeden Cent achten muss, es muss mir Spaß/ Freude bereiten und möglichst viele Sachen ermöglichten die mir irgendwann Mal so einfallen.

Wenn ich es richtig verstanden habe wäre es besser meinen bisherigen Windows Rechner mit installierten Windows so wie bisher weiter nutze, FHEM und alles oben genannte auf einen Proxmox Server und vom pc verwalte und den Raspberry 4 in Rente schicke.
Bzw. Einen weiteren sparsamen Mini pc mit am besten einen Prozessor ab Gen 8 um Windows 11 nativ ohne Tricks nutzen zu können.

Bin auf deine Antwort gespannt, du scheinst dich richtig gut aus zu kennen.
Und noch einmal danke das du dir die Zeit für mich nimmst, sowas ist nicht selbstverständlich.
 
Naja, du kannst das ja selbst mal testen mit dem Fernzugriff. Schalte bei deinem Windows PC mal Remote Desktop ein und dann geh an einen Laptop, Raspi oder was auch immer verbinde dich Remote mit dem Windows PC. Bild, Ton, Eingaben von USB-Geräten etc muss dann halt alles verarbeitet und über dein Netzwerk geschickt und dann wieder ausgegeben werden. Das alles sorgt für Verzögerung und durch Kompressionsartefakte sieht es auch nicht mehr so toll aus.

Feeling von einem normalen Windows mit direkt angeschlossenem Monitor, Lautsprecher, Tastatur und Co bekommst du halt nur mit PCI Passthrough und entspechender (meist stormhungriger/teurer/großer/lauter) Hardware. Mit viel Gefrickel bekommt man vielleicht beim MiniPC irgendwie die iGPU durchgereicht und nutzt dann für Sound die Lautsprecher vom Monitor und behilft sich Notdürftig mit USB Passthrough für Tastatur/Maus. Aber da muss man dann schon echt vorher gut gucken, ob das überhaupt wer mit der Hardware hinbekommen hat.

Ruckelnde Videos hat nichts mit der Leistung vom Client (z.B. einem Raspi) oder der leistung des PVE Servers zu tun. Eine Grafikkarte hat extra Schaltkreise die rein für das Dekodieren von Videos sind. Das können sie super schnell und stromsparend, dafür können sie aber auch nichts anderes. Ohne PCI Passthrough hätte deine Windows VM aber keine Grafikkarte, kann also auch nicht von der effizienten Videowiedergabe gebrauch machen. Dann muss das die CPU erledigen und die ist echt schlecht in sowas, dann ruckelt es und verbrät unnötig Strom. Mal abgesehen davon, dann eine VM ohne durchgereichte Grafikkarte kein Bild an einen Monitor ausgeben kann, weil es eben eine Grafikkarte braucht für einen HDMI/DisplayPort-Ausgang...
 
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Schade, aber OK, dann hast du mir diesen Zahn schon einmal gezogen Windows in Proxmox laufen zu lassen.
Heißt für mich: um Mal etwas zu testen ist es OK, für einen ständigen Einsatz eher nicht zu gebrauchen.

Somit sind die Hardware Ansprüche für Proxmox dann auch nicht mehr so hoch?

Muss Mal schauen was so an Hardware empfohlen wird um noch einige Jahre zufrieden damit zu sein, etwas gebrauchtes sparsames bis ~ 300€ hoffe das ich dafür schon etwas vernünftiges bekomme.
 
Musst du wie gesagt mal für dich testen. Also benutzen kann man Windows, habe hier auch 3 Win10 VMs am laufen zum Surfen und zur Medienwiedergabe, dann aber halt auch mit einer extra GPU und Remote-Desktop über Parsec. Aber würde dafür nie meinen Windows PC aufgeben wollen. Dafür ist mir es dann doch nicht flott genug.
 
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Proxmox ist eigentlich für den "headless" Betrieb gedacht. Und im Produktiveinsatz würde ich auch wirklich nichts anderes empfehlen. Man kann natürlich dann Windows oder MacOS in einem VM installieren. Aber auf diese virtuellen Geräte wird anschließend über das Netz zugegriffen. Funktioniert für normale Büroanwendungen und Webbrowser ganz gut. Würde also eigentlich Deinen Anforderungen genügen.

Ich habe hier vollständig auf ChromeOS umgestellt, und wenn ich Windows benutzen möchte, dann halt über den VM in Proxmox. Es ziemlich nahtlos. Aber ich vermute, daß das zum intensiven Video Spielen nicht so großartig wäre. Ich habe hier zwar eine Videokarte, die ich an Windows durchreiche. Aber der Umweg über Remote Desktop kostet schon ein wenig. Fällt mir persönlich jedoch nicht auf, da ich nicht an Videospielen interessiert bin.

Und wenn das alles nur ein Hobbyprojekt ist, dann sehe ich durchaus die Möglichkeit, mit nur einem einzigen physischen Gerät zu arbeiten. Das braucht aber sicherlich etwas mehr Mühe und Erfahrung. Würde ich nicht als Anfängerprojekt machen. Das mußt Du selber beurteilen, wie viel Erfahrung Du mit Linux hast und ob Du etwas basteln willst.

Im Prinzip sollte es durchaus machbar sein, in dem PC eine zweite billige Graphikkarte einzubauen. Dann wird Linux so konfiguriert, daß es die Konsole auf der billigen Karte ausgibt. Die existierende Graphikkarte wird dann an den Window VM weitergereicht. Daran kann dann auch der Monitor angeschlossen werden. Und Tastatur und Soundkarte werden ebenfalls weitergereicht. Der Rechner bootet dann erst Proxmox und stellt es auf der neuen Graphikkarte da, um anschließend Windows zu booten, was dann die bessere Graphikkarte verwendet.

Da ein Raspberry Pi vorhanden ist, kann man das ganze vermutlich sogar noch minimaler komplett ohne zweite Graphikkarte einrichten. Proxmox müsste dann so konfiguriert werden, daß es ausschließlich eine serielle Konsole verwendet, die mit dem RPI verbunden ist. Du braucht dann nur ein serielles USB Kabel. Aber das ist noch etwas komplexer einzurichten, und wenn etwas schief geht, dann ist es schwieriger zu debuggen.

Zu Deiner anderen Frage, ob das ganze auf einem MiniPC laufen wird, das ist nicht ganz klar. Im Prinzip natürlich schon. Aber in der Praxis könnte das langsam werden, wenn Du nicht genug RAM hast und deine CPU und Festspeicher langsam sind. Der Overhead von Proxmox ist nicht riesig groß, aber es kostet nun schon ein bißchen. Mußt Du halt ausprobieren.

Mit mehreren SSDs und einem korrekt konfigurierten ZFS Filesystem ist Proxmox so schnell, daß Du auch in dem Windows VM keine Verzögerungen merkst. Aber wenn Du nur eine einzige langsame 5400 RPM Festplatte hast, dann sieht das vermutlich sehr anders aus.
 
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