Proxmox als Desktop PC OS

sly

Member
Jul 13, 2020
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Derzeit nutze ich Windows 10 und überlege meinen Desktop-Rechner mit Proxmox neu aufzusetzen. Ich habe mich bereits zu dem Thema etwas eingelesen, aber noch keine Erfahrungen mit Proxmox.
Mein Fokus liegt auf Virtualisierung, performante Bildbearbeitung, Office, Surfen und eher seltenem Gaming.

Ziele
  • Linux als Haupt-OS
  • Komfortable Konfiguration von Raid 1 für Daten-HDD’s mit Benachrichtigung im Fehlerfall (zusätzlicher Ausfallschutz zu normalem Backup)
  • Virtualisierung der genutzten Betriebssysteme: Standsicherung per Snapshots und Flexibilität
  • Performante Fotobearbeitung. Ich arbeite mit sehr vielen RAW-Dateien, die z.B. mit Luminar 4 schnell angezeigt und bearbeitet werden sollen. Hier möchte ich keine größeren Performanceeinbußen haben.
  • LXC Container für zusätzliche Services
    (z.B. Bereitstellen von Fotos und anderen Medien im Heimnetz mit Jellyfin)
  • Kein 24/7 System
    (Permanent verfügbare Systeme momentan über Raspberry PI4: PiHole, UniFi Controller, Nextcloud, …)

Aktuelle Hardware:
MainboardAsus TUF Gaming X570-Plus (Wi-Fi)
CPUAMD Ryzen 7 3700X
RAM2x Crucial Ballistix Sport LT 16GB 3200MHz -> 32GB RAM
GrafikAsus Radeon RX 580 Dual 8GB OC
M.2Corsair Force Series MP510 960GB
SSDSANDISK SSD Plus, 240 GB SSD
HDD12x 4TB WD Blue (+ 1x 4TB als externe Offline-Backup-Platte)
HDD22x 8TB (+ 1x 8TB als externe Offline-Backup-Platte)

Meine Überlegung:
  • Installation von Proxmox auf 40GB Partition der 240GB SSD
  • Restlichen 200 GB auf SSD für VM’s, ISO’s, Templates
  • 2x 4TB Raid 1 für allgemeine Daten und Backup der VM‘s und Proxmox-Konfiguration
  • 2x 8TB Raid 1 für Fotos
  • VM’s
    • 1x Linux Mint für Alltag, Surfen und Proxmox-Konfiguration
      (nach Einschalten des Systems sollte direkt die VM angezeigt werden)
    • 1x Win10 VM für Fotobearbeitung und MS Office
      (Viele meiner Foto-Tools nur für Windows verfügbar)
    • 1x Win 10 VM für Gaming
    • Später evtl. 1x Win 10 VM für Testzwecke (Programme ausprobieren ohne das System vollzumüllen)
    • Ggf. weiter Linux-VM’s zum spielen und ausprobieren
  • Backup:
    • Wöchentlich oder bei Bedarf auf externe USB-Festplatte (Offline-Backup)
    • Evtl. zusätzlich Amazon Prime Abo abschließen für unbegrenztes Online-Foto-Backup

Fragen:
  1. Was haltet ihr von der Idee, seht ihr Probleme mit dem Aufbau?
  2. Welches Dateisystem für Daten-HDD’s? EXT4, BTFS, …?
    Habe kein ECC-RAM, daher mach ZFS wahrscheinlich keinen Sinn.
    Wird BTFS über GUI unterstützt?
  3. Welches Dateisystem für SSD (gute Unterstützung von Snapshots der VM’s) EXT4?
    Habe gelesen, dass je nach Dateisystem das passende Format (RAW bzw. QCOW2) für die VM‘s ausgewählt werden muss um sinnvoll Snapshots zu erstellen
  4. Auf den HDD-Speicher sollten mehrere VM’s (Win + Linux) lesenden bzw. schreibenden Zugriff auf z.T. die gleichen Verzeichnisse haben.
    Wie stelle ich das am besten bereit? Als Netzwerkspeicher (z.B. Samba)? Wie ist dann die Performance? Oder kann man die Verzeichnisse auch direkt in Linux- und Windows-VM’s mounten/einbinden?
  5. Alltags-VM: Wie bereits geschildert soll der Rechner mit Proxmox im Hintergrund direkt in Linux Mint booten. Das kann man einstellen - oder? Dann bräuchte in Proxmox keine GUI nachinstalliert werden. Von Mint aus dann mit dem Browser auf Proxmox-Konfiguration bzw. mit FreeRDP auf die anderen VM‘s
  6. Gaming VM – M.2: Die bestehende M.2 würde ich erstmal direkt durchreichen. Hier ist bereits Win10 installiert. D.h. wenn mit Proxmox irgendetwas schiefgeht, kann ich zur Not immer noch in meine alte Windows-Installation booten (über UEFI Boot-Order)
  7. Gaming VM – M.2: Wenn ich die Grafikkarte durchreiche brauche ich eine zweite – oder?
    Kann ich eine Grafikkarte an zwei Win-VM’s durchreichen, wenn diese nicht gleichzeitig laufen? Foto-Tools nutzen z.T. auch GPU.
    Hat jemand Erfahrungen mit der Performance einer virtualisierten Grafikkarte für das Gaming?
  8. Habe von Problemen mit der Audioqualität in Proxmox gelesen. Z.B. Musik, Youtube-Videos oder Gaming auf Win10 VM. Ist das noch aktuell?
  9. Temporäre Freigabe von Verzeichnissen als Netzwerkspeicher für Familienmitglieder. Bietet Proxmox direkt was an, oder müsste man ein LXC mit z.B. FreeNAS einrichten?
  10. Alternative/Bessere Vorschläge zum oben genannten Aufbau? Habe auch kurz was zu Unraid gelesen, aber dort gibt es scheinbar ein eigenes RAID Konzept und nur Docker statt LXC. Oder denke ich viel zu kompliziert und sollte Mint mit VirtualBox nutzen ;-)
Es sind ein paar Fragen mehr geworden als geplant, vielleicht kann ja der ein oder andere zu ein paar Fragen Informationen beisteuern. Herzlichen Dank schon mal.
 
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Was haltet ihr von der Idee, seht ihr Probleme mit dem Aufbau?

Klappt.

Welches Dateisystem für Daten-HDD’s? EXT4, BTFS, …?
Habe kein ECC-RAM, daher mach ZFS wahrscheinlich keinen Sinn.
Wird BTFS über GUI unterstützt?

Jedes Dateisystem hat Probleme wenn man kein ECC verwendet. ZFS funktioniert genau so gut ohne ECC wie alle anderen auch. Warum sich dieses Gerücht immer noch hält weiß ich nicht. Hier das Statement von Matt Ahrens, dem Erfinder von ZFS zu ECC RAM.

Welches Dateisystem für SSD (gute Unterstützung von Snapshots der VM’s) EXT4?
Habe gelesen, dass je nach Dateisystem das passende Format (RAW bzw. QCOW2) für die VM‘s ausgewählt werden muss um sinnvoll Snapshots zu erstellen

nur QCOW2 kann Snapshots. Sonst einfach auf ZFS setzen, das kann auch Snapshots.

Auf den HDD-Speicher sollten mehrere VM’s (Win + Linux) lesenden bzw. schreibenden Zugriff auf z.T. die gleichen Verzeichnisse haben.
Wie stelle ich das am besten bereit? Als Netzwerkspeicher (z.B. Samba)? Wie ist dann die Performance? Oder kann man die Verzeichnisse auch direkt in Linux- und Windows-VM’s mounten/einbinden?

Wenn es Container sind (impliziert Linux), klappen bind-Mounts, für den Mischbetrieb muss es über das Netzwerk gehen.

Alltags-VM: Wie bereits geschildert soll der Rechner mit Proxmox im Hintergrund direkt in Linux Mint booten. Das kann man einstellen - oder? Dann bräuchte in Proxmox keine GUI nachinstalliert werden. Von Mint aus dann mit dem Browser auf Proxmox-Konfiguration bzw. mit FreeRDP auf die anderen VM‘s

Verwende gleich Debian, die Basis unter PVE und dann brauchst du weder Virtualisierung noch sonstwas, denn die Hardware wird direkt für das Desktop OS verwendet. Alle andere ist gefuddel.

Kann ich eine Grafikkarte an zwei Win-VM’s durchreichen, wenn diese nicht gleichzeitig laufen?

Ja.

Habe von Problemen mit der Audioqualität in Proxmox gelesen. Z.B. Musik, Youtube-Videos oder Gaming auf Win10 VM. Ist das noch aktuell?

PVE ist für Servervirtualisierung, d.h. kein Gaming oder Medienkonsum im Gast, es sei denn du reichst Hardware durch.

Temporäre Freigabe von Verzeichnissen als Netzwerkspeicher für Familienmitglieder. Bietet Proxmox direkt was an, oder müsste man ein LXC mit z.B. FreeNAS einrichten?

PVE ist eine Servervirtualisierung, keine NAS Software, daher am besten im Linux-Container eine Lösung deiner Wahl (FreeNAS ist BSD, klappt also nicht im Container).

Alternative/Bessere Vorschläge zum oben genannten Aufbau? Habe auch kurz was zu Unraid gelesen, aber dort gibt es scheinbar ein eigenes RAID Konzept und nur Docker statt LXC. Oder denke ich viel zu kompliziert und sollte Mint mit VirtualBox nutzen ;-)

Für das was du vor hast mit der Virtualisierung von vielen Desktop-Systemen wäre ein Desktop Virtualisierer wie VirtualBox, VMware Workstation eher was du suchst. Klar kannst du auch alles in PVE versuchen, aber über einen Desktopvirtualisierer wäre es wesentlich einfacher.
 
Bei mir läuft die VM mit Windows 10 deutlich langsamer als ohne Virtualisierung.
Wenn Spiele auf Windows 10 ein Use Case sind, könnte das problematisch sein.
Aber ich habe auch keine besonders performante Hardware
 

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