Hilfe bei Festplattenauswahl

Madcyp

New Member
Feb 8, 2023
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Moin zusammen,
ich habe bei eBay einen günstigen HP DL380p Gen8 ersteigert. Dieser soll meinen alten DL360 gen6 (mit ESXI) ersetzen. Für mich ist das Ganze ein Hobby und ich habe spaß an den Komponenten zu basteln und einen solchen Server zu betreiben. Anstelle von ESXI will ich dieses mal proxmox ausprobieren.
Den Raid-Controller des DL380p habe ich bereits in den HBA-Modus versetzt und einen Weg gefunden danach noch die Proxmox-Installation zu booten. Aktuell spiele ich nur mit den beiden SAS 146GB Platten rum die dabei waren.

Später will ich mit dem System ein paar VMs/Container laufen lassen. Nichts wildes oder kritisches (Unifi controller, IO-Broker, Plex, Airflow, Postgres usw.) Der Server ist dafür gnadenlos überdimensioniert. Aber wie gesagt Hobby ;)

Außerdem würde ich das Ganze gerne als NAS nutzen und durhc RAIDZ vor Ausfall schützen. (Wichtige Daten landen natürlich nochmal als Backup in der Cloud). Daher ist nichts wirklich kritisch und soll eher den Aufwand vermeiden dinge neu aufsetzen zu müssen.


Die Festplatten verursachen mir leider Kopfzerbrechen. Drehende Platten würde ich gerne vermeiden, da ich mir den relativ hohen Stromverbrauch der SAS-Enterprise Platten gerne sparen würde. Auch 2.5 NAS Platten kosten fast das gleiche wie SSDs und das Angebot von drehenden 2.5 NAS Festplatten ist sehr schlecht. Vereinzelt findet man nur noch die 2.5 WD Red.

Aktuell hatte ich mir folgende Szenarien überlegt:
- Proxmos OS auf einer 146GB SAS Platte (Weil ich sie hier eh rum liegt)
- 3x 1TB Samsung 870 mit Raidz für VMs und Dateien

oder

- Proxmos OS auf einer 146GB SAS Platte (Weil ich sie hier eh rum liegt)
- 3-4 mal gebrauchte Samsung Datacenter SSDs mit Raidz bei ebay (diese hätten locker 3000TBW)

oder

- Proxmos OS auf einer 146GB SAS Platte (Weil ich sie hier eh rum liegt)
- 2 mal gebrauchte Samsung Datacenter SSDs mit Raidz bei ebay für VMS
- 2-3x 1TB Samsung 870 mit Raidz Dateien



Ich habe nun folgende Fragen:
1. Die 1TB Samsung 870 hat eine TBW von 600. Vom Gefühl her müssten die mehr als 8 Jahre reichen aber eventuell verschätze ich mich auch total. Habe nie gemessen wieviel VMs verursachen.
2. Brauche ich die Power-Loss Protection? Einzelne Dateien können sicher mal kaputt gehen. Nur eine komplette Platte wäre natürlich unschön
3. Die Verfügbarkeit von Ersatzplatten macht mir sorgen. Wenn ich mir jetzt 4 günstige Samsung PM883 mit 480GB bei Ebay kaufe und eine geht in 3 Jahren kaputt. Kann ich dann einfach eine andere 480Gb Platte nehmen um diese zu ersetzen? Auch ein anderes Modell oder gar eine andere Marke?

danke für jede Hilfe!
 
1. Die 1TB Samsung 870 hat eine TBW von 600. Vom Gefühl her müssten die mehr als 8 Jahre reichen aber eventuell verschätze ich mich auch total. Habe nie gemessen wieviel VMs verursachen.
Nicht die Write Amplification vergessen. Je nach Workload habe ich hier z.B. einen Write Amplification Faktor von 3 bis 62. Im Schnitt ein Faktor von 20. Das heißt dann auch die TBW wird 3x bis 62x schneller erreicht. Schreibe ich hier im Schnitt 30TB in einer VM, dann schreibt das 600TB auf die physische SSD.
Wie stark das bei dir ist hängt von der Hardware, deinem Storage Layout und deinen Workloads ab.

2. Brauche ich die Power-Loss Protection? Einzelne Dateien können sicher mal kaputt gehen. Nur eine komplette Platte wäre natürlich unschön
Die PLP ist nicht nur damit keine Daten beim Stromausfall kaputt gehen. Ohne PLP kann die SSD keine Sync Writes in ihrem RAM-Cache cachen. D.H. ohne PLP sind Sync Write IOPS schrecklich langsam und die SSD nutzt sich auch schneller ab, da die Schreibvorgänge nicht im Cache gepuffert werden können, um die Abnutzung zu minimieren (wenige große Schreibvorgänge nutzen die SSD weniger ab als viele kleine).
3. Die Verfügbarkeit von Ersatzplatten macht mir sorgen. Wenn ich mir jetzt 4 günstige Samsung PM883 mit 480GB bei Ebay kaufe und eine geht in 3 Jahren kaputt. Kann ich dann einfach eine andere 480Gb Platte nehmen um diese zu ersetzen? Auch ein anderes Modell oder gar eine andere Marke?
Ja. Sollte aber am besten nicht langsamer sein, da es sonst die anderen SSDs ebenfalls verlangsamt. Bei gebrauchten Enterprise SSD kaufe ich immer gleich mehr als ich brauche, damit ich immer eine als Ersatz liegen haben. Kann man sich ja Zeit lassen und eine kaufen, wenn man sie mal günstig bekommt. Früher oder später geht die eh kaputt und dann kann man wengistens direkt die SSD tauschen, ohne da Monate warten zu müssen bis das gleiche Modell mal wieder bei eBay auftaucht oder man gezwungen ist dann Wucherpreise zu bezahlen, weil man die schnell braucht.
 
Gebrauchte Enterprise SSDs sind immer die bessere Idee.
 
Gibt es denn so richtige Klassiker die immer gut bei Ebay zu finden sind?

Ich habe mal über Geizhals gesucht. Dabei scheinen Samsung, Intel und Micron die gängigsten Hersteller zu sein.
Heizhals Suche

Dort finde ich aber natürlich nur aktuelle Modelle. Eine Micron 5300 MAX - Mixed Use 480GB, SATA (MTFDDAK480TDT-1AW1ZABYY) ist mit 107€ schon echt bezahlbar und hat 4300TBW.

Alternativ eine Samsung OEM Datacenter SSD PM893 480GB für ~60€ aber die hat nur 680TBW. Vermutlich zu wenig?


Gebraucht scheint es die Samsung SM863 480GB für ~70€ in gutem Zustand zu geben. Die hat auch ~3000TBW

Habt ihr eine Empfehlung? Danke!
 
Bei den neuen OEM SSDs musst du aufpassen, weil du keine Herstellergarantie hast. Und die AGBs von Intel und Co lassen auch keine RMA von Zweitbesitzern zu. Die 5 Jahre Herstellergarantie hättest du bei den 3 genannten Modellen also nur bei der Micron 5300 MAX. Musst du halt wissen, wie wichtig dir die Garantie da ist. Bei nur einer SSDs bringt ein RMA nicht so viel, da du dann vermutlich Wochen/Monate ohne Server wärst, wenn du die doch mal einschicken musst. Vermutlich kauft man sich dann eh eine neue SSD, da man nicht so lange warten will. Ist eher praktisch, wenn man etliche SSDs mit Redundanz und eine SSD als Spare liegen hat, dass da Einschicken und Warten kein Problem darstellt.
 
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Mein Server ist ja privat und Spielerei. Selbst wenn der mal aus ist über mehre Tage kann man damit leben. Wenn ich das aber richtig gelesen habe sind 680TBW auch für leichtgewichtige VMs wenig?

Daher bleibt nur die Micron 5300 MAX oder sowas wie eine gebrauchte Samsung SM863?
 
Ja, 680TBW sind ziemlich wenig, wenn man ZFS benutzt. Selbst wenn du im Idealfall nur eine Write Amplification von Faktor 3 hast, wäre die ja nach gut 227TB erreicht. 227TB über 5 Jahre wären erreicht wenn du im Schnitt mit 1,439 MB/s schreibst. Sagen wir du hast 10 VMs, dann dürfte jede VM mit max 144 kb/s schreiben.

Hier schreiben meine VMs gerne mal was zwischen 30kb/s und 700kb/s im Idle, wenn niemand die Services aktiv benutzt.

Heißt aber auch nicht, dass da die SSD sofort kaputt ist, sobald die TBW überschritten wurden. Ist ja nur das Rating für was die gut ist, welches man nicht überschreiten sollte, wenn man die Herstellergarantie nicht vor Ablauf von X Jahren verlieren will.
 
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Den Raid-Controller des DL380p habe ich bereits in den HBA-Modus versetzt und einen Weg gefunden danach noch die Proxmox-Installation zu booten.
Hä? Wie das? Ich dachte das ginge nicht mit dem onboard-P420i, sonderen nur mit dem einzelnen P420 ohne i?
3. Die Verfügbarkeit von Ersatzplatten macht mir sorgen. Wenn ich mir jetzt 4 günstige Samsung PM883 mit 480GB bei Ebay kaufe und eine geht in 3 Jahren kaputt. Kann ich dann einfach eine andere 480Gb Platte nehmen um diese zu ersetzen? Auch ein anderes Modell oder gar eine andere Marke?
Das ist wurst, sie muß nur mindestens so groß sein wie die alte.

Wir haben uns nen Schwung gebrauchte SAS-Platten und SSDs bei https://www.ebay.de/sch/i.html?ssPageName=&_ssn=iuppiter79 geholt, außerdem PCIe-nVME-Adapter und drei Corsair MP510 480GB, die haben immerhin 800TBW. Davon sind trotz zfs bisher nur 1 bis 1,5TB verbraucht, das sollte also noch ein Weilchen reichen. Dazu noch eine poplige SSD am eigentlich fürs DVDRW vorgesehenen Port, auf der proxmox/pbs selbst läuft.
 
Oh danke für den Ebay-Link. Genau sowas habe ich gesucht :)

Wegen dem P420i: Nach etwas hin und her hat es geklappt. Ich musste nur das neuste Service-Paket einspielen. Dann ließ sich der Controller in den HBA-Modus versetzen und ich sehe die disks direkt ohne Raid. Ich kann aber auch leider nicht mehr booten. Daher musste ich die Boot-Partitionen auf eine SD-Karte legen.
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Wegen dem P420i: Nach etwas hin und her hat es geklappt. Ich musste nur das neuste Service-Paket einspielen.
Huh? Wo gibt's das denn ohne Subscription?
Ich kann aber auch leider nicht mehr booten. Daher musste ich die Boot-Partitionen auf eine SD-Karte legen.
Mach's wie ich, hol Dir ein Adapterkabel von Mini-SATA auf SATA, steck das auf den Mini-SATA-Port auf dem Mainboard, wo das unnötige CDROM dranhängt, und Du hast einen SATA-6G-Anschluß für ne SSD ... war ein bischen Gefrickel das zum Booten zu bekommen, weil die SSD erst im BIOS angezeigt wurde nachdem ich proxmox darauf installiert hatte (das war immerhin kein Problem), aber dann ging's ...
 
Dazu brauch man eine Subscription? Ich dachte das Service-Pack wäre so alt, dass es das nicht mehr gibt. Irgendwer war so nett es auf einen File Hoster zu legen. War mir nicht bewusst, dass das problematisch ist. Nach dem Update laufen die Fans auch alle auf 6%. Ist jetzt schon fast zu leise bzw. kaum hörbar.

Du meinst sowas hier richtig? Hatte ich eigentlich bestellt falls das mit der SD-Karte nicht klappt. Aber stimmt schon ist wohl in Zukunft der entspanntere Weg.
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Du meinst sowas hier richtig? Hatte ich eigentlich bestellt falls das mit der SD-Karte nicht klappt. Aber stimmt schon ist wohl in Zukunft der entspanntere Weg.
Ja, aber genau darauf achten, daß der Stecker richtigherum ist.
 

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