Sehe nicht wie das dir hilft. Deine Backups bringen dir nur was wenn eine deiner HDDs im Haupt-Server ausfallen sollte. Dann hast du eine 1-zu-1 Kopie auf "Backup 1" und "Backup 2" und kannst es zurück auf "Server" kopieren.
Geht aber eine Datei unbemerkt kaputt, dann wird die ebenfalls auf Backup 1 + 2 kopiert und nach 24 Stunden hast du auf allen 3 Servern nur noch kaputte Daten und kein Backup mehr um an eine heile Version der Datei zu kommen.
Ähnliches Problem mit Schadsoftware. Sagen wir du hast dir eine Ransomware eingefangen, die verschlüsselt dir unbemerkt alle deine Daten (was dir nicht auffällt, weil du weiterhin auf alle Daten zugreifen kannst, dann die on-the-fly verschlüsselt werden und dann weiterhin unlocked vorliegen). Nach 1 Monat wirft die Ransomware dann die Verschlüsselungs-Keys weg, lockt dir alle Dateien und du hast nur noch Datenbrei. Dann poppt ein Popup auf und fordert dich auf 1000€ in Bitcoins zu zahlen, wenn du den Verschlüsselungs-Key haben willst, um wieder an deine Daten zu kommen. Deine Backups auf "Backup 1" und "Backup 2" haben ebenfalls nur Dateibrei da du über einen Monat lang nur die verschlüsselten Daten zu denen synchronisiert hast.
Helfen tut da dann höchstens eine unangesteckte USB-HDD mit Backups die seit über einem Monat nicht mehr am Server angesteckt war oder wenn dein ZFS regelmäßig Snapshots angelegt hat und deine Snapshot-Retention länger als 1 Monat ist, dass du da dann die Daten auf einen Stand vor dem Ransomware-Befall zurückrollen kannst.
Oder du stellst dich einfach mal doof an und löscht einen Ordner den du noch brächtest. Ist dann auch echt doof wenn "Backup 1" und "Backup 2" den Ordner dann ebenfalls nach max 24 Stunden löschen.
Ich habe dich schon verstanden.
Ransomware, ist eh nahe null. Ich nutze keinerlei Systeme wo dies nicht ohne weiteres möglich wäre. Propiritäre Software ist ebenso vollständig ausgeschlossen. Beides aus Prinzip.
Klar will ich nicht behaupten für Linux gibt es keine Ransomware. Jedoch ist, und jetzt behaupte ich ganz frech - und es kann ruhig einer ne Studie darüber zu machen/finanzieren - das es wahrscheinlicher ist das ich 3 mal hintereinander im Lotto gewinne, obwohl nicht spiele, als ich mich unwissentlich(!) Ransomware/Virus/Trojaner etc einfange. Dies ist bei Windows und MacOS (auf Grund ihrer Verbreitung und Struktur wie diese Betriebsysteme aufgebaut sind) deutlich wahrscheinlicher.
Und ich sagte ja, wenn ich innerhalb von 24 (sagen wir 23) Stunden nicht merke das einige Daten korrupt sind, ja, dann habe ich halt Pech. Sind wie gesagt keine missionskritische Daten! Die können ruhig verloren gehen. Aber selbst das ist ja nicht sehr wahrscheinlich. Klar ist "Bit Rot" wie du sagtest möglich, und ein gewisses Risiko. Aber in meinem Fall halt eins das ich halt in kauf nehme, und eh sehr gering ist weil die Daten Tag für Tag abgeglichen und gesichert werden.
Und doof anstellen? Jap, hast du recht! Ist mir in 5 Jahren tatsächlich auch schon zwei mal passiert. Wie? Der Klassiker: rm -Rf $ein_Pfad mit ein leerzeichen zu viel. Voila. Lokale Daten + Server (da die unter /mnt eingehängt waren) gelöscht. Aber dafür sichere ich die Daten ja nicht. Ich sichere die rein nur wegen mechanischem Versagen. Nicht wegen menschlichem. Wären es wichtige Daten, hätte ich dies natürlich auch so nicht gelöst. Aber es geht sich halt nur um unwichtige Daten, die wenn die verloren gehen, nur darüber entscheiden ob ich am Wochenende in der Kneipe bin, oder 3 Tage damit beschäftigt bin diese wieder zu besorgen.
Ja, ich habe hier 8 HDDs (zsm. 64TB) und 22 SSDs (zsm. 4,65 TB) in den 3 Servern und damit nur einen nutzbaren Speicher für etwa 21 TB an Daten. ZFS bekommt 56GB von meinen 112GB RAM. Stromverbrauch von gut 50€ im Monat für das ganze Homelab. Ist nicht günstig, aber wenigstens sollten die Daten recht sicher sein. Was mir noch noch fehlt ist ein Offsite Backup in der Cloud, aber dafür müsste ich dann über 200€ im Monat zusätzlich zahlen :/
Und da hast du die Anschaffungskosten noch vergessen!
Meine Hardware besteht zu 90% daraus was schon da war bzw angeschafft wurde irgendwann für andere Projekte. Und Strom sind auch keine 10€ im Monat.
Mit ZFS kannst du dir das ganze Zeugs mir Rsync und Co sparen. Guck dir mal die ZFS Replikation an. Hast du z.B. zwei TrueNAS Server kannst du über ZFS Replikation beide Spiegeln und wenn dir dann ein Server wegstirbt, dann hast du eine 1-zu-1 Kopie auf dem anderen Server. Hat auch den Vorteil, dass da ZFS Replikation auf Snapshots aufbaut und diese mitspiegelt. Beide Server haben dann die gleichen Snapshots, du hast also Versionierung und kannst z.B. über SMB auf beliebige Vorgängerversionen von Dateien/Ordnern zurückgreifen, die von deinen Snapshots abgedeckt werden.
Ich glaube du solltest da echt mal lesen was ZFS alles so kann. Weil wenn du meinst du brauchst ZFS eigentlich garnicht, dann nutzt du es falsch
Ich kenne ZFS. 99% davon interessiert mich als Privatperson halt nicht. Wenn ich etwas für ein Unternehmen etc umsetzen müsste, dann sähe das natürlich anders aus. Ich wäre privat mit EXT4 rundum glücklich. Oder am besten XFS. Kann hier jedoch nicht ohne komplizierte umwege etc Quotas einrichten (bei einem RAID). Und würde ich per ZFS eine Replikation einrichten, hätte ich ja immer noch das Problem, das ich vom Backupserver nicht einfach die Festplatte ausbauen könnte und OHNE(!) das ich etwas installieren, konfigurieren, und irgendwas zu importieren um die Daten auszulesen. Jetzt kann ich, völlig Offline, eine x beliebige Linuxdistribrution per USB/CD starten, die Platte einhängen, und diese Daten per Netzwerk/USB/what_ever kopieren. Und Versionierung/Snaptshots braucht halt wieder größere Festplatten bzw man hat noch weniger Speicherplatz frei (je nach dem wieviel % man für Snapshots freihält).
Meine Vorgaben sind jedoch wie bereits geschildert ganz einfach. 3 Freigaben die voller Müll sind, und vor mechanischen Defekt gesichert sind. Mehr nicht.
Was mir noch noch fehlt ist ein Offsite Backup in der Cloud, aber dafür müsste ich dann über 200€ im Monat zusätzlich zahlen :
so teuer ist ein Offsite Backup auch nicht.
Und das ist z.b bei mir völlig kostenlos!
Die zwei erwähnten Backupserver sind wie erwähnt uralte Hardware die ich hier rumfliegen hatte. Die jeweils 6 Festplatten musste ich natürlich kaufen. Habe bei Mindfactory 10x 12TB Hitachis 2020 für "lächerliche" 130€ das Stück kaufen können. Seit dem sind wie bereits geschildert 3 in meinem Server, 3 in Backup1 und 3 in Backup2.
Und Backup1 steht in den Niederlanden bei nem Kumpel im Keller, wo ich jedes Wochenende bin. Und Backup2 steht bei Verwandten in Süden Deutschlands. Und da die Mainboards so alt sind, haben die sogar noch die Funktion per Uhr sich automatisch einzuschalten
Daraufhin startet automatisch halt Debian und ein Cronjob. Nach vollendigung des Backups, fahren die Backupserver herunter. (sicher könnte man sich jetzt darüber Streiten, wie gut es ist für die Festplatten wenn die jeden Tag einmal ein und ausgeschaltet werden).
Das Ergebnis wird dann auf einer Freigabe gesichert, das dann so aussieht für Backup1 z.B:
2022-03-12 04:00:25 - up 13 minutes
2022-03-13 04:00:26 - up 21 minutes
2022-03-14 04:00:25 - up 1 hour, 52 minutes
2022-03-15 04:00:25 - up 2 minutes
2022-03-16 04:00:25 - up 3 hours, 45 minutes
2022-03-17 04:00:25 - up 3 hours, 53 minutes
2022-03-18 04:00:26 - up 1 hour, 22 minutes
Nachdem der Rsyncjob erledigt ist, wird einfach uptime abgerufen (geht sicher eleganter, aber grob reicht mir) und in eine Textdatei gesichert.
Hier seh ich z.B das am 17.03 knapp 4 Stunden Backup1 gebraucht hat, um ca 100GB von mir zu Hause runterzuladen.