[SOLVED] Backup/Disaster Recovery-Strategie

Dec 31, 2022
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NRW
Hallo allerseits,

ich habe mal eine Frage zu eurer Backup/Disaster Recovery-Strategie unter Proxmox.

Aktuell betreibe ich einen Server bei Hetzner mit Proxmox. Die VMs werden über die Backup-Funktion von Proxmox auf einer Hetzner Storagebox abgelegt. Ein weiterer (externer) Server holt die Backups zusätzlich täglich aus der Storagebox zu sich, doppelt hält besser.

So weit, so gut, wenn mir mal 'ne VM "kaputtgeht" spiele ich also ein Backups wieder ein und alles ist wieder fein.

Aber wie geht ihr mit dem Disaster Recovery im Falle eines völligen Abrauchens des Proxmox-Wirtes um? Schreibt ihr Images des Wirtes in irgendeinen Backup-Space?

Oder ist es schlussendlich ein sinnvoller Weg, darauf zu verzichten und im worst case auf einem neu bereitgestellten Server Proxmox einfach neu zu installieren (dauert ja nicht wirklich lange), die VM-Backups einzuspielen und fertig?

Danke vorab für eure Tipps.

Beste Grüße,
Stefan
 
Hängt immer davon ab, wie sehr man seinen PVE-Host konfiguriert hat. Auf jedenfall sollte man immer seinen "/etc" Ordner sichern. Nicht vergessen, dass da Dinge wie Security Groups, IP sets, Aliases etc nicht in den VM Backups gespeichert werden. Eine VM ist also nicht zwingend lauffähig, wenn man sie auf dem neuen PVE Host wiederherstellt, aber dann die Hälfte der Firewall Definitionen fehlt.
Zur Not kann man dann einen neuen PVE Host einrichten und das Backup des "/etc" Ordners als Spickzettel benutzen.

Wenn man es dann noch etwas weiter treiben will kann man auch z.b. über Clonezilla Blocklevel Backups der kompletten PVE System-Disks anlegen. Gerade vor einem PVE Major Upgrade sehr hilfreich, da man ein PVE Upgrade ja nicht zurückrollen kann. Dazu darf dann aber PVE nicht am laufen sein.

Wenn du zu viel Zeit hast könntest du auch den kompletten PVE Konfigurationsprozess automatisieren, indem du dir ein entsprechendes Script schreibst. Das würde die Downtime natürlich ordentlich verkürzen, wenn du nur ein frisches PVE installieren und dann das Script starten musst, was dann automatisch alles mögliche an Dateien an die richtigen Stellen entpackt, zusätzliche Packages installiert und konfiguriert, User einrichtet, ...

Außerdem solltest du dir mal den Proxmox Backup Server angucken. Im Gegensatz zu Vzdump unterstützt der auch inkrementelle Backups. Die Backups sind also in einem Buchteil der Zeit erstellt. Und da alles Dedupliziert wird, macht es auch keinen großen Unterschied ob du nun 3 oder 30 Backups einer VM behältst, sofern sich die VM nicht zu sehr zwischen den Backups ändert. Du kannst mit der gleichen Backup-Kapazität also deutlich mehr Revisionen deiner Gäste speichern. Und wenn du recht entsprechend setzt, dann hättest du mit PBS sogar Ransomware Protection.
Und dann hat der PBS noch eine eingebaute Sync-Funktion, dass du da zwei PBS Server syncen kannst. Dann kannst du z.B. einen PBS lokal haben und einen PBS offsite.
 
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ich sichere nächtlich meine lokalen Proxmox-Instanzen mittels "Veeam" auf eine Freigabe im Heim-Netzwerk.
Dies sogar online, also ohne Unterbrechung der Container und Maschinen, die permanent laufen.
Mit meinem Test-Proxmox habe ich solch ein Backup dann auch mit Veeam-Restore getestet und mir dokumentiert, einfach um es geübt zu haben.

In Deinem Fall wäre es möglich, in der shell von Proxmox Veeam zu installieren (total einfach und ergonomisch) und dann das schon genutzte Ziel auch dafür zu konfigurieren.
Generell mag eine Neuinstallation ein Weg sein, wenn man nicht zu viele Anpassungen an Brücken, VLANs, IP-Konfigurationen, Konfigurationsdateien von Containern etc. vorgenommen hat bzw. diese gewissenhaft dokumentierte.

Ein Proxmox-Backup-Server läuft hier ebenfalls, hilft aber nur für die "Clients" (VMs, Container), nicht für den Proxmox-Host selbst, was ich ehrlich innerhalb der Proxmox-Familie für sehr traurig halte - dass sich ein Produkt nicht auf ein gleiches Produkt der Familie, was für Sicherungen gebaut wurde, sichern kann.
Da Du Deine Clients bereits erfolgreich sicherst, würde ich an ein PBS nicht so viel Gedanken verschwenden und das war ja auch nicht Deine primäre Frage, die Clientsicherungen.

Fazit: #veeam für Linux (Debian) - gerade wenn man bei einem "Hoster" unterwegs ist.
 
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Ein Proxmox-Backup-Server läuft hier ebenfalls, hilft aber nur für die "Clients" (VMs, Container), nicht für den Proxmox-Host selbst, was ich ehrlich innerhalb der Proxmox-Familie für sehr traurig halte - dass sich ein Produkt nicht auf ein gleiches Produkt der Familie, was für Sicherungen gebaut wurde, sichern kann.
Da Du Deine Clients bereits erfolgreich sicherst, würde ich an ein PBS nicht so viel Gedanken verschwenden und das war ja auch nicht Deine primäre Frage, die Clientsicherungen.
PBS kann auch den Host sichern. Mache ich hier so. Ist nur nicht gerade nutzerfreundlich. Als Begleitprogramm für Debian/PVE kommt PBS ja mit dem "Proxmox Backup Client". Damit kann man beliebige Dateien/Ordner/Blockdevices auf das PBS sichern, was dann auch Host Backups ermöglicht. Hier sichert der Proxmox Backup Client z.B. einmal wöchentlich den "/etc", "/root" und "/home" Ordner vom PVE Host. Dann habe ich mir noch ein Debian mit dem proxmox-backup-client Package auf einen USB-Stick installiert. Vor PVE Major Upgrades boote ich dann in diesen Debian Stick und nutze dort den Proxmox Backup Client, um damit Blocklevel-Images meines PVE Systemdisk Mirrors auf dem PBS zu sichern.

Host Backups sind bei PBS auch schon lange auf der Roadmap. Hoffentlich macht es das dann etwas nutzerfreundlicher.
 
In Deinem Fall wäre es möglich, in der shell von Proxmox Veeam zu installieren (total einfach und ergonomisch) und dann das schon genutzte Ziel auch dafür zu konfigurieren.
Dazu hätte ich dann eine Frage: Gibt es dabei irgendetwas zu beachten, oder ggf. irgendwelche Fallstricke? Ich wollte Veeam Backup & Replication Community Edition auch schon lange mal testen, bin bisher aber dazu noch nicht gekommen. :oops:

Ich hatte mich vor ein paar Monaten an anderer Stelle dazu schon mal kurz ausgetauscht und auch hier im Forum dazu ein wenig lesen. An anderer Stelle hatte man mir noch diesen Hinweis/Ablauf genannt, den ich glaube ich hier im Forum auch schon mal gelesen hatte.

Für eine sauber PVE-Sicherung/Installation empfehle ich noch folgende Schritte vorher.
Code:
apt update && apt upgrade
apt install pve-headers squashfs-tools libisoburn1 xorriso
apt-get install linux-headers-$(uname -r)

# Install veeam repository
dpkg -i ./veeam-release [Tab-Taste, um deb Datei zu vervollständigen]

apt update && apt upgrade

# Installation und Start
apt install veeam
veeam

Als Backupziel würde ich dann mein Synology NAS einbinden/nutzen.

PS: PBS habe ich zwar schon auf meinem NAS als VM am laufen, aber auch dafür fehlte mir bisher die Zeit das zu testen. Veeam scheint mir, auch in Verbindung mit meinen anderen Clients die es zu sichern gilt, als die universellere Lösung.

VG Jim
 
Dazu hätte ich dann eine Frage: Gibt es dabei irgendetwas zu beachten, oder ggf. irgendwelche Fallstricke? Ich wollte Veeam Backup & Replication Community Edition auch schon lange mal testen,
Meine Frage hat sich dann auch erledigt. Läuft. :D
 

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