Aller Anfang ist schwer

Nui

New Member
Oct 1, 2025
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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen.
Ich komme aus der "Windows-Ecke", habe bisher so gut wie keine Erfahrung mit Linux, beschäftige mich aber seit einiger Zeit mit Home Assistent. Nun habe ich den Schritt gewagt, das Ganze auf Proxmox zu betreiben.

Aktuell läuft bei mir:
  • Home Assistant
  • VMs, u. a. auch Ubuntu fürPython nutzen (ich arbeite seit Kurzem auch im Job damit und habe privat einige Projekte geplant

Außerdem habe ich mir u. a. Paperless und Mealie (Rezeptverwaltung) angesehen und noch einige weitere Anwendungsfälle auf meiner Liste.

Was mir aktuell fehlt ist ein wirklicher Überblick.
Früher hätte man sich wahrscheinlich ein Fachbuch gekauft, um von Grund auf einen Überblick zu bekommen. Heute finde ich im Netz viele Einzel-Tutorials und Videos, die ich zwar nachmachen kann, deren Zusammenhänge ich aber nicht wirklich verstehe.

Mir geht es insbesondere um:
  1. Grundlagen & „großen Überblick“: Wie hängt das alles zusammen (Proxmox → VM → Container → Docker → Anwendungen)?
  2. Zugänglichkeit von außen: Ich möchte mein System unterwegs erreichen können, gleichzeitig aber keine Sicherheitsrisiken eingehen.
  3. Empfehlungen für den Einstieg: Gibt es gute, aktuelle Ressourcen (Links, Tutorials, Dokus), die das Thema vollumfänglich und verständlich beschreiben? Stichwort „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Ich würde mich sehr über Tipps freuen – gerade auch, welche Quellen ihr empfehlen könnt, um nicht nur nach Rezept nachzubauen, sondern die Konzepte dahinter zu verstehen.
Danke schon einmal für jede Hilfestellung!

Viele Grüße
Christian
 
Hi,

An sich ist die Proxmox Administration-Doku hilfreich. Generell, Punkt 2 sollte man erst dann machen wenn man die Grundlagen verstanden hat. Meisten nutzen Wireguard als VPN, ob auf dem Router oder als VM in Proxmox spielt keine Rolle. Man sollte die Unterschiede zwischen LXC, Docker und VM verstehen. Es gibt nie die eine richtige Regel, sondern immer Anwendungsspezifisch. Tutorials gibt es zu hauf. Lesen, teste nachstellen und verstehen. Viele setzen Zeug ein und wissen gar nicht was genau, finde ich spätestens mit Applikationen im Internet fahrlässig.
 
zu 1) Proxmox ist Hypervisor - Vergleichbar mit Broadcom / Vmware ESXi / Microsoft HyperV, XEN
Docker ist eine andere Baustellen und läuft am besten in einer VM aber nicht direkt auf dem Proxmoxsystem !
VM = virtuelle PC-Systeme mit Windows / Linux

zu2 und 3):
- von extern -> Komplett, oder nur Applikationen/Dienste (VPN)?
- ein gedankliches Konzept (was will ich, wie und womit) am besten auf Papier und mit Netzwerkplan
- ein Datensicherungskonzept

Tipps:
keine HelperScripte einsetzen - do it yourself !
Proxmox Forum und Wiki checken - YT kann man wenn man gerne Streamt.
am PVE selber keine Experimente, keine Hacks
an der Hardware - es ist ein Server und er möchte auf der passenden Hardware stabil laufen.

Dein Fachbuch (Lieferbar ab 05.02.2026) ist hier : https://www.rheinwerk-verlag.de/proxmox-ve-das-umfassende-handbuch/
(Falls Macro Gabriel, der Autor jemanden zu Probelesen sucht - wir wären bereit - PM genügt)
 
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Hallo @Nui,

herzlich willkommen! Das Gefühl, am Anfang den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen, kennt hier jeder. Die bisherigen Tipps sind super, aber ich versuche mal, dir das „große Ganze“ mit einer einfachen Analogie zu erklären:

Stell dir Proxmox wie ein Grundstück vor. Es ist die Basis für alles.
  1. Eine VM (Virtuelle Maschine) ist wie ein komplettes Haus auf diesem Grundstück. Es hat eigene Wände, ein eigenes Fundament und eine eigene Adresse. Darin kannst du machen, was du willst – ein Windows-Betriebssystem installieren oder ein komplettes Ubuntu-System für deine Python-Projekte. Es ist stark isoliert, verbraucht aber auch mehr Ressourcen (Grundfläche).
  2. Ein LXC (Linux Container) ist eher wie ein Wohncontainer oder ein festes Zelt auf dem Grundstück. Er nutzt das Fundament und die Infrastruktur des Grundstücks (den Kernel von Proxmox), hat aber eigene Wände und ist viel schneller aufgebaut und ressourcensparender als ein ganzes Haus. Ideal für einzelne Dienste, wie z.B. einen Ad-Blocker (Pi-hole) oder einen Dateiserver. Funktioniert aber nur für Linux-Dienste.
  3. Docker (das du am besten in einer eigenen VM installierst) ist dann wie ein IKEA-Regalsystem in deinem Haus (der VM). Die einzelnen Docker-Container sind die fertigen Regalfächer (z. B. für Paperless, Mealie etc.). Du musst nicht mehr das ganze Regal selbst bauen, sondern setzt nur noch die fertigen Fächer ein. Das ist super praktisch, um viele verschiedene Anwendungen sauber getrennt und einfach zu verwalten.
Zusammengefasst die gängige Vorgehensweise:
  • Proxmox als Basis.
  • Eine Linux-VM (z.B. Debian oder Ubuntu) als "Docker-Host".
  • In dieser VM läuft Docker, worin du deine ganzen Anwendungen (Paperless, Mealie, etc.) als einzelne Container startest.
Zum Thema Zugriff von außen: Hör auf die anderen und starte mit einem VPN (z.B. WireGuard). Das ist wie ein sicherer Tunnel direkt zu deinem Grundstück. Bitte öffne anfangs keine einzelnen Türen (Ports) zum Internet, das ist unsicher.

Ich hoffe, die Analogie hilft dir, eine mentale Landkarte zu erstellen! Der Rest kommt dann Schritt für Schritt.