Verständnisfrage Bonding in Verbindung mit Cisco Switchen

s25a

Member
Dec 30, 2020
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Hallo Zusammen,

ich teste gerade Bonding auf einem ProxMox System um die Ausfallsicherheit etwas zu erhöhen. (Kein Cluster oder HA-Betrieb vorgesehen)
Auf der Gegenseite habe ich einen Cisco-Stack (2 Switche aus der älteren SG350X Serie). Ziel ist es nun beim Ausfall einer der Switche den Proxmox (über den anderen) noch zu erreichen. Dazu habe ich auf dem Cisco Switch ein LAG mit LACP über beide Units erstellt.

Auf dem ProxMox dann einen Bond mit 2 Netzwerk-Ports und ebenfalls LACP. Das Ganze lief sofort an und bisher konnte ich auch keine Probleme feststellen.
Allerdings habe ich auch hier im Forum gelesen das es mit der Zeit doch zu Problemen kommen kann wenn nicht alle Einstellungen richtig gesetzt sind und das 100% zusammenspielt. Daher meine Fragen

1) Hatte gelesen dass die Meisten Switche kein Round Robin verstehen daher habe ich LACD verwendet da dies explizit bei den Cisco Switchen als Option verfügbar ist.
Ich habe hier zwar keinen Performance Vorteil aber um den geht es mir auch gar nicht.

2) Auf dem Mainboard sind 2 unterschiedliche Netzwerk-Ports verbaut. Der eine ist ein klassischer 1GB Port der andere 2.5G und das auch leider noch von einem anderen Hersteller.
Ich hatte verstanden dass das so mit LACP trotzdem funktionieren sollte da die beiden Ports auf gleiche Netzwerk-Settings gebracht werden.
Habe ich das so richtig verstanden oder hättet ihr hier Bedenken?

Wie beschrieben mir geht es nicht um einen Steigerung des Durchsatzes, sondern darum dass beim Ausfall eines Switches der Betrieb erstmal weitergeht.
Wenn es hier eine sinnvollere Methode gibt dann nehme ich hier gerne eine andere Einstellung.

Viele Grüße und ein schönes Rest-Wochenende

Alex
 
in dem fall wuerde ich active-backup und nicht lacp verwenden. dann kannst du den 2.5g link als "master" einstellen und hast auch die volle bandbreite. fallback ist dann der 1g link.

das muss der switch nicht dezidiert unterstützen, einfach access oder trunk/vlans konfigurieren.

auf linux/pve seite dann ein in den interface

bond mode active-backup
(usw)
 
Vielen Dank. Dann werde ich das eher so betreiben bevor ich das Risiko eingehe das über LACP aufgrund der unterschiedlichen Netzwerkports etwas nicht klappt.
Was mir allerdings aufgefallen ist: Beim Abstecken des Primary Ports gibt es einen kurzen Paketverlust (In meinen Tests nie mehr als ein Paket)
Beim wieder anstecken allerdings nicht. Und so wie ich das sehe bleibt er dann auch auf dem zweiten Port und wechselt nicht automatisch zurück.

VG Alex
 
Hi, wenn die 2,5G Nic auch mit 1GBit läuft, spricht überhaupt nix gegen LACP. Da die Switches nur 1 GBit können, wird das wohl so sein.
Wenn du LACP benutzt musst du nur auf den Mode aufpassen. Für das beste Loadbalancing empfiehlt sich L3+L4 aber das können einige, vor allem ältere Switches nicht. Also im Switch checken was der maximal kann und das dann auf beiden Seiten konfigurieren.
P.S. LACP ist super Robust, auch wenn mal etwas nicht ganz nach Plan läuft. Natürlich schaffen es immer wieder Leute auch LACP ans Limit zu bringen, dass es versagt. Aber wenn man sich kurz überlegt, was man tut, passiert nie was. ;)
 
Hey, in dein meisten Fällen, wenn man eine LAG zwischen Server und Switch erstellt und auf LACP einstellt, sollte man auch den Timeout auf den Switch-Ports auf Short stellen. Meistens ist Standard "long". Es gibt einen Cisco Befehl, mit dem man das überprüfen kann, wie der Nachbar eingestellt ist. Guck mal, ob das geht: show lacp neighbour sonst show lacp ?