Speicherplatz für Backups - kann das stimmen?

[fatzgenfatz]

Hallo,
ich bin ziemlich neu bei Proxmox und habe noch nicht so den Überblick.
Ich verwende es ausschließlich für mein Privatvergnügen in meinem Heimnetzwerk.
Allerdings liegen da ja auch einige wichtige Daten, die ich ungern verlieren möchte (z.B. paperless-ngx).

Ich habe auf meinem PVE zwei Debian-VMs (100Gb und 25Gb) und eine Windows11-VM (50Gb).
Außerdem gibt es noch ein paar kleine Container (pihole, trillium, ...).

Zum Sichern habe ich mir ein PBS aufgesetzt das alle meine VMs und LXCs sichert.
In diesem PBS gibt es einen Haupt-Datastore auf dem alles landet und einen Datastore auf dem zusätzlich nochmal die Debian-VMs auf ein Synology-NAS gesichert werden.
Diese Sicherung wird dann nochmal über Nacht an die Diskstation meiner Schwester im Nachbarort übertragen, zusammen mit ein paar anderen wichtigen Daten von mir.
Ist vielleicht ein bisschen übertrieben aber better safe than sorry

Was mich nun allerdings wundert ist der geringe Speicherverbrauch. Ich bin mir zwar im klaren, dass bei Proxmox nicht die gesamte 100Gb-Platte einer VM gesichert wird sondern nur der tatsächlich verbrauchte Platz aber mir kommt es trotzdem recht klein vor.

Das Haupt-Backup benötigt nur ca. 40Gb, das Zusatzbackup sogar nur 15Gb. Kann das so stimmen?

Wenn ja ist das ganze System ja noch genialer als ich gedacht habe

 

[Falk R.]

Der PBS macht Deduplizierung und wenn du überall Debian nutzt, sind da ja viele Daten identisch.
Ich habe auch schon 8TB VMs mit 1,2 TB Backup gehabt und bei den inkrementellen Backups kommen ja nur die Änderungen dazu.

 

[Chris]

Hi,
noch als Zusatzinfo: Der deduplication factor gibt Aufschluss über das Verhältnis von logischer zu on-disk Größe und wird jeweils bei einer garbage collection des datastores berechnet. Siehe auch https://git.proxmox.com/?p=proxmox-...0d9e23cec56364591c3b5b809a1d6e1;hb=HEAD#l1141

 

[fatzgenfatz]

Danke für den Hinweis! Bei mir ist der Faktor 38,51.

 

[Chris]

Danke für den Hinweis! Bei mir ist der Faktor 38,51.

Okay, also in der tat kann hier sehr viel dedupliziert werden, daher ist der on-disk Speicherbedarf entsprechend reduziert, je mehr die Daten divergieren, desto geringer wird der Faktor werden. Falls gar keine Deduplikation erfolgen kann, wird der Wert 1 erreichen.

 

[PoempelPinguin]

Guten Abend, ich bin auf dieses Thema gestoßen, weil ich gerade dabei bin, aus einer kleinen Homelab-Test-Spielerei ein ernsteres Setup zu bauen. Dazu gehört natürlich auch das Thema Backup, für das ich gerne PBS nutzen möchte.
Zunächst dachte ich ganz grünschnabelmäßig "Wenn mein System insgesamt knapp 2,5 TB Speicher hat und ich 3 Backups behalten möchte, brauche ich allermindestens 7,5 TB Backup-Speicher." (mal abgesehen davon, dass ich vielleicht irgendwann mal mehr Speicher brauche und deswegen natürlich zukunftssicher investieren möchte).

Wenn ich dieses Thema aber richtig verstehe, müssten ja 4 TB bereits vollkommen ausreichen?
(Die Werte bitte nicht falsch verstehen, ich wäre auch bereit, 20 oder mehr TB zu nutzen, wenn es nötig wäre. Die obigen Werte spiegeln nur den Ist-Stand wieder - 960 GB-SSD plus 3x 500 GB im RAIDZ1-0.)
Gibt es eine Art Formel, mit der sich der Bedarf an Backup-Speicherplatz berechnen lässt?

Und wo ich schon am Fragen bin: ZFS freut sich ja über jedes bisschen RAM - würde PBS auf einem etwas älteren System mit nur 2 GB trotzdem funktionieren und einfach nur länger brauchen (i.d.R. stehen für das Backup bis zu 10 Stunden Zeit zur Verfügung)?

Edit: Ähhh ja. Vergessen, dass PVE mir ja den gesamten Speicherplatz zeigt und nicht nur den verfügbaren. Ziehen wir oben beim RAID also noch knapp 500 GB ab...

 

[UdoB]

Gibt es eine Art Formel, mit der sich der Bedarf an Backup-Speicherplatz berechnen lässt?

Nicht wirklich, denn das hängt zu 100% an der Frage, wieviele Daten in den VMs sich regelmäßig ändern. Das kannst nur du selber wissen.

Als rein zufälliger Beispielwert: ich habe 134 "Gruppen" (=VMs) mit 3195 Snapshots (=Backups) mit einem Dedup Factor = 35 auf einem PBS in meinem Homelab. Das sind etliche "lebende" VMs, aber auch sehr viele, die ich mal getestet habe und in denen nun seit Monaten rein gar nix mehr verändert wurde. Um diese Backups "klassisch" abzuspeichern würde ich jedenfalls 35 mal soviel Platz brauchen...

Der PBS braucht bei mir erstaunlich wenig Ram. Der "Problem"-Parameter ist der Storage, er muss einigermaßen schnell sein. Das wurde hier vielfach diskutiert/erläutert. (Ausschließlich Blechplatten sind in keinem Fall zu empfehlen.)