Proxmox als ESXi / vCenter Ersatz

PikAss

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Jan 9, 2025
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Hallo Leute, die die meine Threads kennen wissen vielleicht noch, dass ich zwar gerade einen privaten Homeserver baue, aber die Erkenntnisse von dort auch mit in mein berufliches Umfeld tragen möchte.

Im Gespräch mit meinen Kollegen sind nun mehrere Fragen aufgekommen die ich hier gerne kurz posten würde. Aber erstmal zur Konfig auf der Arbeit:
Wir haben eine vCenter Appliance die als Gesamtmanagement für mehrere ESXi Hosts eingesetzt wird (ohne Cluster). Die ESXi Hosts sind alle eigenständig aufgesetzt. Sie haben alle Ihren eigenen Datastore der sich auf Ihren lokalen Platten befindet und hosten ihre eigenen VM`s welche sich ebenfalls auf den lokalen Datastores befindet. Sofern die Hardware des Hosts die gleiche CPU Architektur hat, ist eine Hot Migration auch möglich unter den Hosts.
Das ganze mag so vielleicht nicht Stand der Dinge sein, aber es für uns so leicher zu handeln. Wir sind nur 3 Leute die sich um knapp 200 virtuelle Server mit diversenen Anwendungen kümmern müsssen + das Management was man für so einen Betrieb alles benötigt (Domäne, Backup, usw)

Nun zu unseren Fragen:
Wie kann ich die ESXi Struktur in Proxmox "nachbauen"?
Eine Verwaltungsinstanz, mehrere Hosts mit ihren eigenständigen VM`s darunter?
Bis jetzt habe ich dazu das Thema Cluster gefunden, aber sowas wollen wir gar nicht bzw. verstehen wir darunter vielleicht etwas anderes?
Oder erfordert das bei uns einfach ein umdenken in der Organisation wie wir sie haben?

Welche Schnittstellen hat Proxmox (PBS) was Backups angeht?
Snapshots sichern ist ja ganz gut, aber wir haben auch Datenbanken (vorrangig SQL) die wir auch als solche mit NetBackup sichern. Hier ist es auch wichtig, das Transaktionslog mit zu sichern.
In Netbackup gibt es dazu diverse "Konnektoren" (weiß nicht genau wie die das nennen, Plugins?) die diese Art von Sicherung dann übernehmen.
Wir sichern dort Snapshots (VM, Windows, UNIX), SQL, LotusNotes und BMR Sicherungen, für die handvoll Physischen Server (ein paar Domänencontroller und die NetBackup Medienserver).
Geht das alles mit Proxmox bzw. PBS? Also nicht nur Snapshots sondern auch einzelne Dateien bzw. SQL Transaktionslogs etc. wegischern?
 
Hi,

Wie kann ich die ESXi Struktur in Proxmox "nachbauen"?
Eine Verwaltungsinstanz, mehrere Hosts mit ihren eigenständigen VM`s darunter?
Bis jetzt habe ich dazu das Thema Cluster gefunden, aber sowas wollen wir gar nicht bzw. verstehen wir darunter vielleicht etwas anderes?
Oder erfordert das bei uns einfach ein umdenken in der Organisation wie wir sie haben?
Je nach Anforderungen an die zentrale Controlplane könnte unser (ziemlich neuer) Proxmox Datacenter Manager die Lücke wohl ganz füllen: https://forum.proxmox.com/threads/proxmox-datacenter-manager-first-alpha-release.159323/

Damit kann man auch zwischen einzelnen Hosts, ohne Cluster, VMs live migrieren. Also praktisch die aktuelle Struktur erhalten.
Soweit Ihr natürlich keine Anforderungen habt, die clustern zwingend erforderen, wie z.B. HA.

Geht das alles mit Proxmox bzw. PBS? Also nicht nur Snapshots sondern auch einzelne Dateien
Einzelne Dateien ja, zumindest unter Linux-basierten Systemen mit dem proxmox-backup-client.
Für Windows und exotische Unix-Varianten wird das leider eher schwierig, da gibt es zumindest keinen offiziellen Client.
 
Zum MGMT von vielen einzelnen Instanzen (und live migration dazwischen) gibt es den PDM. Aktuell noch eine Alpha, aber ihr könnt sehen, wo die Reise hingeht.

Zu den Backups: hier kommt es drauf an ob die Datenbanken auf Windows laufen. Denn da kann es in den Defaulteinstellungen zu Problemen mit weiteren Backuplösungen kommen. Primär wegen VSS und mit welchem Modus der Qemu Guest Agent das triggert. Seit ein paar Versionen kann man aber über einen Registrywert einstellen welche VSS Variante der Guest Agent verwenden soll.

Mehr Details gibts zusammengefasst in diesem recht neuen Artikel in der Proxmox VE wiki: https://pve.proxmox.com/wiki/VM_Backup_Consistency
 
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Ich würde in der Situation auf jeden Fall einen Cluster bilden. Du verlierst dabei nichts und die Komplexität kommt erst (mehr oder weniger) wenn du HA aktivierst. Ohne HA kann faktisch nichts schiefgehen.

Dh die Minimalvariante von PVE, 3 hosts, lokaler Storage macht genau das, was ihr jetzt habt.
 
Ich würde in der Situation auf jeden Fall einen Cluster bilden. Du verlierst dabei nichts und die Komplexität kommt erst (mehr oder weniger) wenn du HA aktivierst. Ohne HA kann faktisch nichts schiefgehen.

Dh die Minimalvariante von PVE, 3 hosts, lokaler Storage macht genau das, was ihr jetzt habt.
Nachtrag: auf jeden Falll ZFS verwenden!
 
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Hi,
bei 200VMs hätte ich schon längst einen vSphere Cluster gebaut, denn so mit einzel Hosts ist es doch deutlich aufwendiger.

Ich würde beim Wechsel auch zum Cluster tendieren, da man dann einige Disnge automatisch laufen lassen kann, welche mit Einzelhosts mehr Arbeit erzeugen.
Bei 200VMs und mehreren Hosts könnte man über Ceph nachdenken, es klingt erst einmal komplex, aber wenn man ein vernünftiges Setup hat, ist es wartungsärmer und fexibler als ZFS. Wenn HCI nicht in Frage kommt, ist ZFS mit VM Replikation zu empfehlen, dann kann man bei Hostupdates auch bequem automatisch die Hosts frei räumen lassen und nachher werden die VMs zurückmigriert.
 
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