Ist das Upgrade von 8.4 auf 9 für produktives Homelab schon empfehlenswert?

jacotec

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Nov 19, 2024
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Kerpen, DE
Hallo zusammen,

vor ziemlich genau einem Jahr habe ich in einer "Großaktion" mein gesamtes Homelab (>50 VMs) von ESXi auf Proxmox migriert. Ein Schritt, mit dem ich nach wie vor superglücklich bin.

Da ich aber noch keine Ahnung bezüglich der möglichen "Stolperfallen" und des Zeitpunktes habe, an dem ich ein superstabiles 8.4-Cluster auf 9 upgrade, würde ich gerne mal die Meinung und Erfahrung der "älteren Hasen" hier einsammeln, die sowas schon hinter sich haben.

Mein Cluster besteht aus 3 aktiven Nodes (2x Dell R730, 1x Dell R330) sowie zwei "Cold Spares" (Dell R720). Alles jeweils lokale Datastores (Local-LVMs auf Hardware-RAID-Arrays).
"Produktives" Homelab heißt, ich verdiene damit kein Geld aber es laufen halt sehr viele "privat kritische" VMs für uns hier zu Hause sowie meinen Sportverein. Nextclouds, TV-Server, Router, Homeassistant, FreePBX, und so weiter.

Ich kann nicht immer alles auf einen Reservehost schieben und zurück, alleine so eine Nextcloud-VM mit 4TB braucht dafür über einen halben Tag pro Weg ... und da ich das live machen muss, ist der Zielhost erst einmal lange kaum verwendbar, weil Proxmox ja erstmal mit irrsinninger I/O-Last die kompletten 4TB auf dem Zielhost "aufbläst".

Sprich: Die superkritischen, kleineren VMs (pfSense, Homeassistant, TV-Server etc.) würde ich vor dem Host-Update auf einen anderen Host "rüberschieben", aber der Großteil bleibt auf dem Host. Heißt dann: Geht das Upgrade von 8.4 auf 9 in die Hose, muss ich wohl komplett alles aus den Backups wiederherstellen, was in der Gesamtsumme Tage dauern dürfte.

Meine konkreten Fragen:
  • Ab wann betrachtet man PVE9 als wirklich "stabil". Das erste Release ist 3 Monate her, aber wir sind noch nicht bei 9.1. Oder warte ich mit dem Upgrade besser bis 9.1?
  • Wie ist eure Erfahrung mit dem Upgrade? Schmerzfrei, oder doch ein gewisses Risiko dass der Host nach dem Update nicht mehr hochkommt oder die VMs nicht mehr laufen?
  • Die beiden "Haupt-Hosts" (R730) haben die Proxmox-Bootpartition auf einer eigenen RAID-1-VD, getrennt von den Datastores der VMs. Kann ich die Proxmox-Konfig komplett sichern und, wenn das Upgrade schieflaufen würde, irgendwie wieder zurück auf 8.4, ohne dass die VM's auf den anderen Arrays "kaputt-" oder verlorengehen?
  • Vertragen sich PVE9-Hosts und PVE8.4-Hosts bedingungslos in einem Cluster? Dann würde ich die Reserve-Hosts mal zuerst upgraden, ein paar kritische VMs dahin rüberschieben, die anderen Hosts danach upgraden und die VMs wieder zurückschieben?
Lieben Dank für euer Feedback :cool:

Gruß,
Marco
 
Ab wann betrachtet man PVE9 als wirklich "stabil".
Ich habe PVE noch nie instabil erlebt. Wenn was gesponnen hat, war immer Hardware schuld.

Wie ist eure Erfahrung mit dem Upgrade? Schmerzfrei, oder doch ein gewisses Risiko dass der Host nach dem Update nicht mehr hochkommt oder die VMs nicht mehr laufen?
Halte dich exakt an die Anleitung. Lasse das script pve8to9 --full davor laufen und nochmal bevor du die node jeweils rebootest. Lies auf https://pve.proxmox.com/wiki/Upgrade_from_8_to_9 die "Known Upgrade Issues". Mich hat das script gewarnt, systemd-boot vor dem reboot zu deinstallieren und das habe ich befolgt.

Die beiden "Haupt-Hosts" (R730) haben die Proxmox-Bootpartition auf einer eigenen RAID-1-VD, getrennt von den Datastores der VMs. Kann ich die Proxmox-Konfig komplett sichern und, wenn das Upgrade schieflaufen würde, irgendwie wieder zurück auf 8.4, ohne dass die VM's auf den anderen Arrays "kaputt-" oder verlorengehen?
Wenn du ganz sicher sein willst, Live-Linux booten und mit dd erstmal alles woanders dumpen.

Vertragen sich PVE9-Hosts und PVE8.4-Hosts bedingungslos in einem Cluster? Dann würde ich die Reserve-Hosts mal zuerst upgraden, ein paar kritische VMs dahin rüberschieben, die anderen Hosts danach upgraden und die VMs wieder zurückschieben?
Ja und das ist eine gute Idee. Eine node nach der anderen und nicht auf allen parallel das update starten.
 
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Dafür gibt es replication via ZFS
Ja, nur dass ich kein ZFS verwende. Ich weiß, dass ich jetzt Prügel von den ZFS-Anhängern kassiere :cool: ... ZFS ist ja auch cool.

Aber: Ich alter, auf die 60 zugehender Hase, bin seit Ewigkeiten halt ein Hardware-RAID-Fan. Ich verschließe mich nicht dem Neuen, aber dieses kritische Element habe ich halt im Griff. In all den vielen Jahren habe ich sehr viele Festplatten sterben sehen, und immer was es ganz problemlos - alte Platte rausziehen, neue rein, Rebuild startet automatisch und alles ist fein. Und die Performance ist geil mit SAS-HDD's und dem 2GB Hardware-Cache im Controller mit Null RAM-Need vom Host.