Bestes Backup Konzept?

visionsurfer

New Member
Mar 14, 2022
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Hallo,

ich habe mein Proxmox laufen und soweit alles eingerichtet. Nun möchte ich mich mit dem Thema Backup beschäftigen.

In meinem Server habe ich 4 Platten. 2 Platten im raid 1 für Local und 2 Platten im raid 1 für Backup.

Mein Ziel ist es lokal auf der Maschine Backup zu machen und dann zusätzlich auf eine synology diskstation.

Nun frage ich mich was ist der beste Weg? Auf meinen proxmox Server zusätzlich eine VM installieren und dort den Proxmox Backup Server laufen lassen? Der macht dann die Backups und ich lasse diese Backups dann auf die diskstation spielen?

Oder erst mal die interne Backup Funktion von proxmox nutzen um auf meine Backup Platte intern das Backup zu machen um es von dort auf die Diskstation zu holen?

Was ist am sinnvollsten? Gibt es da einen idealen Weg?

Wie oft macht ihr Backups? Ich würde bei einem Ausfall möglichst wenig Daten verlieren. Also am liebsten 1-2 mal am Tag ein Vollbackup und stündlich nur die veränderten Daten? Ist das machbar?

Kostet das sehr viel Performance?

Grüße
Visionsurfer
 
Sowohl Vzdump als auch PBS machen nur Vollbackups und keine inkrementellen Backups. Mit PBS wird aber alles dedupliziert gespeichert und dauert daher nicht länger oder nimmt nicht mehr Platz weg als ein inkrementelles Backup wie man es sonst von Backup-Tools kennt.

Hast du 1TB an Gästen wo sich 10GB die Stunde ändern und machst du stündlich ein Backup über 7 Tage dann speichert dir... :
- Vzdump: 7 * 24 * 1 TB = 168 TB
- PBS: (1 * 0,99 TB) + (7 * 24 * 10 GB) = 2,67 TB

Da würde ich also klar zu PBS raten. PBS backups sind aber nicht ohne einen laufenen PBS server nutzbar. Du hast da einen Ordner (Datastore) mit dedupliziertem "Datenbrei" der vermischt sämtliche Backups enthält, mit dem nur PBS etwas anfangen kann. Du kannst den Datastore dann zwar von den lokalen Disks auf das NAS sichern, musst dann aber im Ernstfall erst wieder eine neue PBS VM aufsetzen, den Datastore vom NAS runterladen und in die neue PBS VM kopieren und erst dann kannst du anfangen Gäste wiederherzustellen.

Du könntest dir aber z.B. zwei PBS VMs aufsetzen. Die eine PBS VM nutzt die lokalen Disks als Datastore und ist dein Haupt PBS zu dem dein PVE alle Backups sendet. Eine zweite PBS VM könnte z.B. einen SMB/NFS Share vom NAS als Datastore nutzen und die könntest du dann z.B. nur einmal die Woche kurz starten lassen, damit sie sich über einen Pull-Sync-Job die neusten Backups vom Haupt-PBS abholt. So hättest du dann zwei PBS mit zwei getrennten Datastores auf NAS und Lokal, müsstest aber nur einmalig Backups auf die schnelleren lokalen Disks machen.

Was man dann noch machen könnte wären Vzdump-Backups der beiden PBS-VMs auf dein NAS. Solltest du dann PVE mal komplett neu aufsetzen müssen, dann könntest du zuerst über Vzdump die beiden PBS-VMs mit wenigen Klicks wiederherstellen. Sind die dann erst wiederhergestellt könntest du alle anderen Gäste vom PBS wiederherstellen.

Aber nicht vergessen dass PBS wegen Deduplizierung alles was du sicherst in kleine (max 4MB) Chunks zerhackt die dann nicht sequentiell gespeichert sind. Der Workload ist also eher random IOPS als sequentielles Lesen/Schreiben wie man es von klassischen Backuplösungen kennt. Und bekanntlich taugen HDDs nicht für IOPS oder random Reads/Writes, also sollte man für PBS eigentlich nur lokale SSDs nehmen. Läuft auch mit HDDs oder NFS Shares, aber dann darf man sich nicht wundern wenn Wartungsarbeiten wie ein täglicher Garbage-Collect-Job (GC) 2 Stunden je TB und ein voller Verify-Job 6 Stunden je TB dauern.

Eine PBS VM läuft hier wunderbar mit 3GB RAM + 3 vCPUs + 32GB virtuelle Disk auf dem NAS ohne je Voll ausgelastet zu sein.
 
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Mega. Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Also auf jeden Fall PBS. Habe ich verstanden. Wenn ich es richtig verstanden habe, installiere ich auf meinem Proxmox Server einfach die PBS auf einer VM.

Ich habe mein Storage auf dem Proxmox Server aktuell wie folgt. Local auf meiner Platte 1+2 im raid. Dann habe ich Backup auf Platte 3+4 mit zfs als Mirror angelegt. Das ist mein aktuelles setup.

Ich würde also eine VM anlegen und bei der vm angeben, dass er meine Backup Platten als Storage nutzen soll?

Dann kann ich im pBS meine ganzen Backups planen. Wenn ich es richtig verstanden habe, spielt es auch keine Rolle wenn ich es stündlich ausführe?

Alles ist dann virtualisiert, aber ja noch lokal. Die fertig erstellten Backups kann ich dann zur Sicherheit noch auf meine Diskstation schieben?

Beim zurückspielen besuche ich wieder ein pbs. Soweit verstanden. Wenn man eine Hohe Sicherheit haben will, würde es ja wahrscheinlich Sinn machen, noch eine PBS auf einem ganz anderen Server zu installieren. Dann kann im schlimmsten Fall dort schnell ein Backup wiederhergestellt werden. Oder habe ich ein Denkfehler?
 
Also auf jeden Fall PBS. Habe ich verstanden. Wenn ich es richtig verstanden habe, installiere ich auf meinem Proxmox Server einfach die PBS auf einer VM.
Man kann PBS auch bare metal auf dem PVE Host installieren (mt apt install proxmox-backup-serverdann aber natürlich nur ein PBS und nicht zwei). PBS im LXC ist auch möglich, was dann noch einmal Ressourcen sparen sollte. Ist dann aber umständlicher einzurichten, weil du im unprivilegierten LXC keine NFS Shares mounten kannst. Man müsste das NAS dann im PVE Host mounten und dann für beide PBS LXCs die ORdner für die Datastores per bind-mounts in die LXCs bringen. Und das ist etwas umständlich wegen dem User-Remapping. Siehe hier: https://pve.proxmox.com/wiki/Unprivileged_LXC_containers
Ich würde also eine VM anlegen und bei der vm angeben, dass er meine Backup Platten als Storage nutzen soll?
Ja, im Faller einer VM entweder die beide ganzen Platten durchreichen und dann den ZFS Pool in der PBS VM erstellen für ein Raid1 (dann müsstest du den Pool zerstören und neu in der VM bauen). Wie man HDDs durchreicht steht z.B. dort: https://pve.proxmox.com/wiki/Passthrough_Physical_Disk_to_Virtual_Machine_(VM)

Oder du lässt den ZFS Pool auf dem PVE Host und legst dort eine virtuelle Disk für die PBS VM an die du dann z.B. im PBS mit ext4 oder xfs formatierst. Bei letzterem hättest du aber wohl mehr Overhead.
Dann kann ich im pBS meine ganzen Backups planen. Wenn ich es richtig verstanden habe, spielt es auch keine Rolle wenn ich es stündlich ausführe?
Kann man durchaus machen. Wegen Deduplikation speichert PBS nichts zwei mal. Wenn sich die Daten der VMs nicht stark ändern, wenn benötigt ein weiteres Backup auch kaum Platz. Ich habe bei mir inzwischen schon aufgehört ZFS Snapshots + PBS zu benutzen, weil einfach nur PBS alleine benutzen weniger Platz verbraucht. Vorher hatte ich tägliche ZFS Snapshots und wöchentliche PBS Backups. Jetzt habe ich tägliche + wöchentliche PBS Backups und spare damit Platz. Außerdem müssen Snapshots ja immer auf dem Laufwerk liegen, wovon man Snapshots macht, was bei mir teure Enterprise SSDs sind. Mein PBS läuft auf billigen HDDs, also bin ich froh wenn da von den kleinen SSD auf die großen HDDs ausgelagert wird. Und im Gegensatz zu Snapshots bringen einem PBS Backups auch etwas, wenn mal der ganze ganze Server abraucht. Jedenfalls wenn der PBS nicht im selben Server steckt.
Alles ist dann virtualisiert, aber ja noch lokal. Die fertig erstellten Backups kann ich dann zur Sicherheit noch auf meine Diskstation schieben?

Beim zurückspielen besuche ich wieder ein pbs. Soweit verstanden. Wenn man eine Hohe Sicherheit haben will, würde es ja wahrscheinlich Sinn machen, noch eine PBS auf einem ganz anderen Server zu installieren. Dann kann im schlimmsten Fall dort schnell ein Backup wiederhergestellt werden. Oder habe ich ein Denkfehler?
Genau.
 
Ich bin ja eher der Freund von einfach. An deiner Stelle würde ich das so machen:
- PBS als VM installieren.
- Backupdisks in PBS VM als ZFS Mirror formatieren
- VZDump der PBS OS Disk mit PVE direkt aufs NAS
- Sync der Backups im PBS auf das NAS konfigurieren
 
Weißt du ob PBS auch lokales sync zwischen zwei Datastores kann? Habe habe ich bisher noch nicht probiert. Wäre natürlich auch praktisch, wenn man zwei Datastores in einem PBS anlegen kann. Einmal lokal, einmal NFS Share und dann zwischen beiden syncen. Rein die Daten des Datastores könnte man auch auch mit z.B. rsync über cron kopieren, aber ich weiß nicht wie sehr es PBS mag, wenn man mitten im laufenden Betrieb manuell die Datastores selbst synct.
 
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