Anfängerfragen

[sleipneer]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und auch komplett neu mit Proxmox. Hab mir gerade meinen eigenen Homeserver gebaut und darauf soll Proxmox laufen, um einige Services zu visualisieren.

Zur Ausstattung:
- i7 9700
- 32 GB RAM (nonECC)
- 250GB NVMe SSD (für Container, VMs)
- 250GB SSD (Proxmox selbst)
- 1 TB HDD (templates, ISOs)
- 4x 4TB HDD (NFS & SMB Freigaben)

Virtualisiert werden sollen:
- iobroker
- debmatic
- jdownloader
- Datenbank (noch unschlüssig welche)
- Syslog Server
- Samba (evtl. baremetal?)
- NFS (baremetal)
- und ein paar VMs zum rumbasteln

Backups brauche ich eigtl nur für die Produktivmaschinen wie iobroker, debmatic und die Datenbank sowie den Syslog. Alles andere muss nicht regelmässig gesichert werden.

Fragen:
- Wie lege ich die 4x 4 TB Disks an?
Direkt als zfs/Single Disk? Habe diese Konstallation früher in FreeNAS als Stripe gehabt. (Backup nicht notwendig)

- Gibt es irgendwo eine (deutschsprachige) Anleitung, wie ich welche Disk, welches Verzeichnis etc anlege? Ich steige da in der WebGUI nicht so wirklich durch, was für was gebraucht wird?!

- Ist die Aufteilung der Festplatten so ok, oder hättet Ihr es anders gemacht?

Danke erstmal für Eure Hilfe!

Gruss

Ben

 

[t.lamprecht]

Wie lege ich die 4x 4 TB Disks an?
Direkt als zfs/Single Disk? Habe diese Konstallation früher in FreeNAS als Stripe gehabt. (Backup nicht notwendig)

Das einfachste ist wohl ZFS mit Raid10 oder RAID-Z1. Hat beides vor Nachteile, da musst du selbst entscheiden ob dir etwas mehr platz, dafür nur maximal eine Platte die ausfallen darf; oder weniger platz, etwas mehr Performance und zwei platten (wenns denn die Richtigen sind) können ausfallen.
Beide Setups kannst du über das Webinterface, unter Node -> Disks komfortabel erstellen und direkt als Storage für Proxmox VE eintragen.

- Gibt es irgendwo eine (deutschsprachige) Anleitung, wie ich welche Disk, welches Verzeichnis etc anlege? Ich steige da in der WebGUI nicht so wirklich durch, was für was gebraucht wird?!

Hmm, von uns gibts keine direkte Deutsche Dokumentation, naja neben den Schulungen halt - ist hier wohl keine Option, nur dass ichs erwähnt habe.

Die Englische Doku gibt's natürlich, ab und zu spricht sie etwas viel über die Kommandozeilen Tools, obwohl das meiste auch übers Webinterface machbar:
https://pve.proxmox.com/pve-docs/chapter-sysadmin.html#chapter_zfs
https://pve.proxmox.com/pve-docs/chapter-pvesm.html#_storage_configuration

Wenn du Spezifische Fragen hast kannst du gerne hier fragen.

- Ist die Aufteilung der Festplatten so ok, oder hättet Ihr es anders gemacht?

Ist meiner Meinung eine vernünftige Variante für den beschriebenen Use-case.

 

[sleipneer]

Danke für Deine Antworten!

Hab grad nochmal alles umgeworfen und Proxmox selbst auf die 1 TB HDD gepackt, dann kann ich die freie SSD nun als Cache oder so etwas verwenden.
RAID ist mMn total überflüssig. Wenn Platte ausfällt und Daten Schrott sind, dann bringt mich das nicht um
Und die anderen Sachen würde ich extern nochmal sichern.

D.h. ich lege die Disks als komplett als SingleDisk ZFS an und muss die für Proxmox nochmal als Storage anlegen? Irgendwie erschliesst sich mir das noch nicht so ganz....
Entspricht das meinem Laienverständnis:
Disk = Device
Storage = Partition?

Für was benötige ich dann LVM, LVM-thin?

 

[t.lamprecht]

Entspricht das meinem Laienverständnis:
Disk = Device
Storage = Partition?

Disk passt, Storage ist so nicht ganz richtig. Storage ist immer das ganze System, ein (unabhängiger) Ort wo man Daten speicher kann. Kann ein externes NFS Share sein, ein lokale Disk mit einem einfachen ext4 Dateisystem usw..

Proxmox VE hat eine zentrale (Cluster weite) Storage Konfiguration, dort wird definiert welche Storages wie verfügbar sind und genutzt werden sollen. Es ist quasi ein Liste welche bereits bestehende Dateisysteme, Netzwerk Shares, ZFS Pools, iSCSI targets, ... referenziert und einen Namen gibt. Der Grund dafür ist dass oft Storages schon bestehen und nur mehr einer Proxmox VE Node oder einem Proxmox VE Cluster "bekannt gemacht" werden müssen. Weiters will man auch nicht jedes mögliche vorhandene Dateisystem das vom Kernel bekannt und gemountet ist so auch in Proxmox VE verwenden, und weiters sind auch nicht alles Storage Filesystem Basierend, diese können dann ja gar nicht gemountet werden da sie bspw. nur ein Block-Device (wie Ceph RDB, oder iSCSI LUN) bereitstellen.

.h. ich lege die Disks als komplett als SingleDisk ZFS an und muss die für Proxmox nochmal als Storage anlegen? Irgendwie erschliesst sich mir das noch nicht so ganz....

Wenn man jetzt einen komplett neuen Storage anlegen will, besteht dass durchaus aus zwei Schritten:
* den eigentlichen "Storage" formatiern/konfigurieren. D.h., ZFS erstellen, oder mit ext4 formatieren, oder LVM erstellen, ...
* diesen erstellten Storage dann in die Storage Konfiguration hinzufügen, dort kann eingestellt werden für was dieser Storage verwendet werden kann (VM/CT disks, ISO Images, Backups, ..). Im Cluster Fall können auch die Nodes beschränkt werden auf welchen er verfügbar ist.

Hoff dass macht unser Konzept etwas klarer.

Für was benötige ich dann LVM, LVM-thin?

LVM, LVM-Thin sind andere Technologien, sie haben sehr rudimentär gesagt teils ähnliche Features wie ZFS - ihnen fehlt aber die (integrierte) gute Fehler Erkennung und die direkte Integration eines Filesystems.

LVM-Thin ermöglicht effizientes Snapshotten eines Zustands in Gegensatz zu LVM. ZFS kann dass auch extrem effizient und schnell. ZFS ist quasi der Snapshot-Profi und Fehler-Erkennungs-Profi. Benötigt aber durch den Eingesetzten ARC (ein Cache) etwas mehr RAM als LVM. Ich denk es gibt sicher ein paar gute Artikel im Netz die auf die Technologien und jeweilige Vorteile und Nachteile genauer eingehen.

 

[wanze2001]

Hallo zusammen,
möchte mich hier auch einhängen bei meinem Verständnisproblem.
Ich habe auf einer WD SSD 500GB eine Proxmox installation gemacht.
Dort wurden dann der pve installiert und die beiden Ordner
local (pve)
local-lvm (pve)
erstellt denen sind auch die kompletten 500GB zugeteilt.
Meine Frage ist nun wie kann ich denn die restlichen GB Speicher nutzen?
Bisher habe ich lediglich eine VZ mit 64GB iobroker installiert.

Zukünftig möchte ich noch 1-2 Festplatten einbauen und das ganze als Speicher nutzen auf den ich dann per Windows die Dateien rüberschiebe.

Wie wäre denn der richtige Weg dorthin?
Wie kann ich nun den restlichen Speicher meiner aktuellen SSD nutzen? (nach meinem Verständnis sind aktuell 64GB für iobroker genutzt und evtl. ein paar GB für Proxmox)
Würde mich ja auch gerne einlesen aber da sehe ich aktuell den Wald vor lauter Bäume nicht.