Gaming-PC mit Proxmox-Unterbau

tony blue

Well-Known Member
Dec 26, 2017
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Hallo,

ich habe mir einen Gaming-PC zusammengebaut und stehe nun vor der Installation. Da ich seit Jahren Proxmox auf einem privaten Server im Einsatz habe, habe ich Dinge wie Snapshot, Backup, etc. lieben gelernt.

Deshalb kam mir die Idee, anstatt unmittelbar Win11 auf dem Gaming-PC zu installieren, zunächst Proxmox zu installieren und Win11 als VM darauf laufen zu lassen. Die Vorstellung ist, dass dann zunächst Proxmox bootet und dann eine Win11-VM (Grafikkarte per Passthrough durchgeschleift) startet. Auf dem Proxmox-System brauche ich vermutlich dann noch irgend einen Desktop um auf die Win11-VM zuzugreifen.

Diese Hardware steht mir zur Verfügung:

Mainboard: ASUS TUF Gaming B550-Plus
CPU: AMD Ryzen 5 5600X
RAM: Corsair Vengeance RGB PRO schwarz DIMM Kit 16GB, DDR4-3600, CL18-22-22-42
Grafikkarte: GIGABYTE GeForce RTX 3070 Gaming OC 8G

Auf dem Rechner sollen in erster Linie Spiele laufen.

Meine Fragen:

1. Reduziert eine solche Installation (Proxmox mit Win11-VM) die Performance so weit, dass Spielen nicht mehr sinnvoll funktioniert?
2. Welchen Desktop sollte ich auf dem Proxmox installieren um auf die Win11-VM zuzugreifen?
3. Brauche ich eine zweite Grafikkarte für den Desktop (die RTX 3070 ist ja an die VM durchgeschleift)? Wenn ja, wie leistungsfähig muss diese sein? Analog der 3070?
4. Was haltet Ihr von der Idee Gaming-PC mit Proxmox-Unterbau?

Vielen Dank!

Tony
 
also theoretisch geht es sogar das man wenn die GPU durchgereicht ist man direkt die VM starten kann und dann direkt im Windows ist
ich habe es noch nicht getestet bis jetzt aber auf Youtube gibt es einige Videos zu Proxmox Headless
 
also theoretisch geht es sogar das man wenn die GPU durchgereicht ist man direkt die VM starten kann und dann direkt im Windows ist
ich habe es noch nicht getestet bis jetzt aber auf Youtube gibt es einige Videos zu Proxmox Headless
Vielen Dank für den Hinweis. Unter "Proxmox Headless" finde ich aber nur Anleitungen für Systeme gänzlich ohne Grafikkarte. Ich habe ja eine Grafikkarte eingebaut, die soll aber an die VM durchgeschleift werden. Dazu finde ich bisher keine Anleitung.

Hat vielleicht jemand noch Tipps oder Infos zu den Fragen 1 - 4?

Vielen Dank!

Tony
 
naja das Grundlegende steht hier
https://pve.proxmox.com/wiki/Pci_passthrough
die Grafikkarte zur VM durchschleifen dann muss man noch USB Geräte durchschleifen für Tastaur und Maus und die VM auf Autostart stellen
Sound sollte man auch durchschleifen in die VM damit man Ton hat.
Dann wenn alles fertig ist sollte wenn man den Rechner hochfährt erst Proxmox starten und danach sollte man dann Windows sehen auf dem Bildschirm.
 
1. Reduziert eine solche Installation (Proxmox mit Win11-VM) die Performance so weit, dass Spielen nicht mehr sinnvoll funktioniert?
Wenn du cpu=host oder eine Variante konfigurierst die alle relevanten Instruktionen der VM zur Verfügung stellt - nicht wirklich.
Wenn du ZFS als Storage Unterbau mit Consumer Disken verwendest - teils dramatisch, hier lieber auf LVM-thin oder Datacenter SSDs setzen.
Was bei mir auch gut klappt ist einzelne Disken "raw" an die VM anzuklemmen, hier ist quasi kein IO Performanceverlust merkbar für mich.

2. Welchen Desktop sollte ich auf dem Proxmox installieren um auf die Win11-VM zuzugreifen?
Gar keinen, du kannst das so herrichten dass erstmal die Proxmox CLI startet und (falls aktiviert) dann sofort deine Windows VM startet und den Screen übernimmt. Ich hatte vor Jahren mal Cinnamon auf Proxmox direkt laufen, als das noch nicht so smooth ging alles... war keine tolle Erfahrung.

3. Brauche ich eine zweite Grafikkarte für den Desktop (die RTX 3070 ist ja an die VM durchgeschleift)? Wenn ja, wie leistungsfähig muss diese sein? Analog der 3070?
GPU für die VM genügt, beim Start nutzt Proxmox diese selbst und wenn deine VM startet, wird die GPU an die VM übergeben.

4. Was haltet Ihr von der Idee Gaming-PC mit Proxmox-Unterbau?
Habe ich hier seit bald 2 Jahren so laufen, auch seit längerem (PVE 7.x) äußerst stabil. Nachdem ich auf ebay gebrauchte Datacenter SSDs für den ZFS pool gekauft hab (Samsung SM863/a), flutscht das ausnahmslos wie butter.
Für rein unwichtige Daten (aka Steam Library) habe ich eine Consumer NVMe Disk "raw" an die VM gekoppelt - fantastisch!
Das USB passthrough ist auf 5(?) Geräte limitiert und nach meiner Erfahrung nicht 100% stabil, zumindest bei heftigeren Sachen wie z.B. einem Audio Interface - bau dir dafür idealerweise eine USB PCIe Karte ein und reiche diese ebenfalls in die VM durch - weitaus komfortabler.

RAM: Corsair Vengeance RGB PRO schwarz DIMM Kit 16GB, DDR4-3600, CL18-22-22-42
Wenn du ZFS verwendest, limitiere unbedingt die arc_size_max, sagen wir 1-2GB, sonst kann das Ärger bedeuten.
Alternativ primarycache=metadata für die VM datasets, ist aber nicht so schön wie ein (gezügelter) ARC.

Ansonsten. "Wers braucht". Ich habe z.B. noch PBS parallel installiert auf der Kiste und "mishandel" meinen Gaming Tower als Offsite Backup, für harte Zeiten. Wenn du Spaß an der Thematik hast und ggfs. noch echten Nutzen aus PVE ziehst für deine Gaming VM, go at it.

Es gibt manche Spiele (Easy Anti-Cheat basierend) die etwas dagegen haben wenn du in einer VM spielen willst, mir fällt da spontan Brawlhalla ein.
Wird aber immer seltener, dank Cloud Gaming.

Die Anleitung im PVE Wiki covert wirklich 95%+ der Installation einer solchen Gaming VM, sollte kein größeres Problem darstellen.
Im Zweifel gibts auch hier um Forum direkt einige aufschlussreiche Threads die gleich bei Google hervorstechen, wenn was knirscht.
 
ich werde das auch irgendwann mal testen bei mir vielleicht im Dez da hab ich drei Wochen Urlaub
 
Gar keinen, du kannst das so herrichten dass erstmal die Proxmox CLI startet und (falls aktiviert) dann sofort deine Windows VM startet und den Screen übernimmt. Ich hatte vor Jahren mal Cinnamon auf Proxmox direkt laufen, als das noch nicht so smooth ging alles... war keine tolle Erfahrung.
Das hängt auch immer von der Hardware ab. Oft geht GPU Passthrough nur, wenn die GPU vorher nicht von PVE initialisiert wird. Da müsste man dann die GPU-Treiber für PVE blacklisten und dann kann PVE natürlich auch nicht die GPU nutzen.
Und manchmal erfodert es auch das BIOS, dass da eine GPU zum Start verfügbar ist. Da hilft es dann nur wenn man zwei GPUs im System hat und dem BIOS sagt, dass da die kleinere GPU als primäre GPU benutzt werden soll, damit die größere frei ist für das Passthrough.
Musst du halt testen wie das mit deiner Hardware läuft.
Wenn du cpu=host oder eine Variante konfigurierst die alle relevanten Instruktionen der VM zur Verfügung stellt - nicht wirklich.
Wenn du ZFS als Storage Unterbau mit Consumer Disken verwendest - teils dramatisch, hier lieber auf LVM-thin oder Datacenter SSDs setzen.
Was bei mir auch gut klappt ist einzelne Disken "raw" an die VM anzuklemmen, hier ist quasi kein IO Performanceverlust merkbar für mich.
Ergänzend sei noch gesagt, dass da die RAM Performance oft noch ziemlich einbrechen kann. Die VM arbeitet ja nur mit virtuellem RAM. Und ist natürlich auch noch die Frage was die anderen Gäste so als Workload haben. Wenn da z.B. eine Plex-VM nebenbei softwareseitig auf der CPU Video-Streams enkodiert, dann bleibt da nicht mehr viel CPU-Leistung über fürs Gaming ;-)
Gar keinen, du kannst das so herrichten dass erstmal die Proxmox CLI startet und (falls aktiviert) dann sofort deine Windows VM startet und den Screen übernimmt. Ich hatte vor Jahren mal Cinnamon auf Proxmox direkt laufen, als das noch nicht so smooth ging alles... war keine tolle Erfahrung.
Ich würde auch eher USB-Geräte+GPU+Soundkarte durchreichen und dann den Monitor direkt an die GPU anschließen. Remote Desktop über z.b. Parsec ist schon ganz ok, aber besseres Bld und weniger Lag hast du natürlich immer noch, wenn du erst garkein Remote Desktop verwendest, sondern das Bild direkt ausgibst. Im Falle von 2 GPUs kann man auch gut ein KVM benutzen. Dann kannst du mit nur einem Monitor/Tastatur/Maus/Lautsprecher sowohl PVE als auch WinVM benutzen, indem du einfach per Knopfdruck zwischen beidem wechselst.
4. Was haltet Ihr von der Idee Gaming-PC mit Proxmox-Unterbau?
Was du dir noch überlegen solltest ist, ob du Dienste hast die 24/7 laufen müssen. Der GamingPC ist ja vermutlich schon ein ziemlicher Stromfresser und könnte deutlich günstiger sein, wenn man sich einfach für PVE einen sparsamen Minirechner holt der dann 24/7 laufen kann, damit der GamingPC echt nur dann an ist, wenn man mal mit spielen mag. Nicht vergessen, dass sich da gerade die Strompreise teilweise versechsfacht haben. 0,300kW Stromverbrauch * 1,20€ je kWh * 24 * 365 = bei 1,20€ pro kWh (ist leider kein Scherz...guck dir mal neue Stromverträge über Preisvergleich-Suchmaschinen an...) 3.154€ Stormkosten pro Jahr für einen 300W PC der 24/7 läuft.
 
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Das hängt auch immer von der Hardware ab.
Unter PVE 5.x musste ich mit 2 GPUs fahren weil das alles nicht so richtig wollte.
Seit ~ 6.4 konnte ich sowohl eine NVIDIA als auch (aktuell) eine AMD Karte für BIOS & PVE nutzen, zeitweise und unter NVIDIA musste ich vor dem Start der VM (hook script) den framebuffer freigeben, danach konnte VFIO die Karte problemlos übernehmen
echo efi-framebuffer.0 > /sys/bus/platform/drivers/efi-framebuffer/unbind
Mit der AMD Karte ist das alles nicht mehr notwendig, auch ist der Prozess generell viel gemütlicher geworden ab PVE 7.x.
Ist natürlich, wie du sagst, abhängig von der Hardware. GTX 1xxx / RTX 3xxx durchlaufen vermutlich den gleichen Prozess, die RX 6xxx sind laut Forendiskussionen sehr unterschiedlich zu z.B RX 5xx zu behandeln.

Wenn da z.B. eine Plex-VM nebenbei softwareseitig auf der CPU Video-Streams enkodiert, dann bleibt da nicht mehr viel CPU-Leistung über fürs Gaming ;-)
OP schrieb ja dass nur die Gaming VM geplant ist. Ein Plex nebenher wäre schon etwas dick aufgetragen, und dann noch ohne iGPU fürs Encoding. Autschi.

Im Falle von 2 GPUs kann man auch gut ein KVM benutzen. Dann kannst du mit nur einem Monitor/Tastatur/Maus/Lautsprecher sowohl PVE als auch WinVM benutzen, indem du einfach per Knopfdruck zwischen beidem wechselst.
So hatte ich das als noch 2 GPUs drin waren. Heute hängen am KVM das work laptop, die Gaming VM und wechselnde Geräte, Raspis etc.
KVM ist generell ein komfortables Spielzeug, hab ich sehr liebgewonnen im HO.

1,20€ pro kWh
:eek:
 
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